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Wann lieber Bio? Hier lohnen sich Bio-Lebensmittel wirklich

Wann lohnt sich Bio wirklich? Welche Lebensmittel sind besonders stark mit Pestiziden belastet und welche nicht? Hier bekommst du einen Überblick.

22.02.2024 • 07:56 Uhr

Wann lieber Bio? Hier lohnen sich Bio-Lebensmittel wirklich

In vielen Fällen sind Bio-Produkte teurer als die konventionelle Variante. Verbraucher fragen sich deshalb häufig, wann Lebensmittel aus ökologischer Landwirtschaft vielleicht nicht unbedingt notwendig sind und wann sie im Umkehrschluss ganz besonders Sinn machen – der Umwelt, aber auch der eigenen Gesundheit zuliebe. Generell sind Bio-Produkte in der Regel die nachhaltigere Wahl, aber wer auf seine Ausgaben achten möchte, kann Prioritäten setzen.

Welche Vorteile haben Bio-Produkte?

  • Höhere Standards für Tierwohl, artgerechtere Haltung und weniger bis keine Antibiotika
  • Verbot von synthetischen Pflanzenschutz- und Düngemitteln
  • Verbot von Gentechnik
  • Weniger Zusatzstoffe erlaubt
  • Häufig bessere Arbeitsbedingungen in Produktionsländern im Ausland

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Wichtig: Es gibt in Deutschland mehrere Bio-Siegel mit zum Teil verschiedenen Öko-Standards. Erfahre hier mehr! „Bio-Siegel im Überblick: Das bedeuten sie wirklich“

Lassen sich Pestizide abwaschen?

Leider nur bedingt. Schadstoffe, die sich direkt auf der Schale befinden, können zu einem Großteil abgewaschen werden. Allerdings bleiben rund 50 Prozent aller Pflanzenschutzmittel erhalten, da sie bis unter die Schale dringen können. In einem Experiment ließen Forschende belastete Äpfel für 15 Minuten in einer Natronlösung schwimmen, um möglichst alle Rückstände auf der Oberfläche zu entfernen. Damit konnten allerdings die Pestizide im Inneren der Frucht nicht beseitigt werden.

Bei diesen Lebensmitteln lohnt sich Bio!

Gemüse, das oberirdisch wächst

Salate, Paprika oder Tomaten: Alle Gemüsesorten, die oberirdisch wachsen, sind Pflanzenschutzmitteln direkt ausgesetzt. Sie zeigen weitaus größere Mengen an Rückständen als Gemüsesorten, die unter der Erde bleiben.

Obst

Da auch Früchte oberirdisch wachsen, sind sie anfälliger für Pestizid-Rückstände. Insbesondere Zitrusfrüchte wie Orangen und generell exotisches Obst wie Bananen sind stark belastet. Nach dem Schälen einer Orange oder Banane aus konventionellem Anbau sollten sich Verbraucher vor dem eigentlichen Verzehr die Hände waschen, um Schadstoffe nicht auf das Fruchtfleisch zu übertragen. Auch Beerenobst ist großen Mengen an Chemikalien ausgesetzt, da Beeren nicht so lange haltbar bleiben. Bei Obst lohnt sich also in jedem Fall der Kauf von Bio-Ware.

Fleisch und Fleischgerichte

Ob in Reinform oder als Bestandteil verarbeiteter Gerichte: Untersuchungen zeigen, dass Fleisch aus konventioneller Tierhaltung häufig Spuren von Antibiotika enthält. Diese werden den Tieren nicht nur bei Krankheit, sondern auch generell als Vorbeugung und für besseres Wachstum verabreicht – für den Verbraucher ein Gesundheitsrisiko. Auch antibiotikaresistente Keime können sich in konventionellem Fleisch befinden. Ob Hackfleisch, Wurst oder Steak – hier wird in jedem Fall zur Bio-Variante geraten, auch aus Gründen des Tierschutzes und der besseren Haltungsbedingungen.

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Getreideprodukte

Getreide ist in Bezug auf Pestizid-Rückstände ein schwieriges Thema. Denn: Getreide wird in der EU vergleichsweise selten auf Pflanzenschutzmittel getestet. Laut Foodwatch sind jedoch mehr als ein Drittel aller Getreideprodukte aus konventioneller Landwirtschaft in der EU mit Pestizid-Rückständen belastet, die dann auch vom Verbraucher konsumiert werden. Brot, Nudeln, Kekse oder Müsli – diese Lebensmittel lassen sich nicht einfach nachträglich waschen, sondern sind bereits weiterverarbeitet.

Das Problem: Für Verbraucher, die auf ihre Finanzen achten müssen, ist das eine schwierige Situation. Denn Getreide ist ein Grundnahrungsmittel. Brot und Nudeln finden sich in so gut wie jedem Haushalt und machen bei manchen sogar einen Großteil des Einkaufs aus. Allein aus gesundheitlichen Gründen wird bei Getreideprodukten generell die Bio-Variante empfohlen.

Wo kannst du auf Bio verzichten, wenn du deine Ausgaben im Blick behalten musst?

Milchprodukte

Milchprodukte wie Joghurt oder Käse zeigen auch aus konventioneller Tierhaltung nur vergleichsweise geringe Mengen an Schadstoffen. Dennoch: Die Bio-Variante lohnt sich hier besonders mit Augenmerk auf das Tierwohl. Aus gesundheitlichen Gründen sind die Mengen an Pestizid-Rückständen jedoch unbedenklich. Eine Ausnahme bildet Säuglingsnahrung, die mittlerweile von vielen Herstellern selbstverständlich in Bio-Qualität angeboten wird.

Gemüse, das unterirdisch wächst

Möhren, Rote Beete oder Radieschen: Diese Gemüsesorten wachsen unter der Erde, wo sie besser vor Pestiziden geschützt sind. Wer also beim Lebensmitteleinkauf auf seine Ausgaben achten möchte, kann hier guten Gewissens auch zur konventionellen Variante greifen.

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