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Was ist Slow Food? Mehr Genuss und Qualität

Slow Food – Diesen Begriff hast du bestimmt schon mal gehört. Aber was genau steckt dahinter? Wir erklären es dir!

12.09.2023 • 07:58 Uhr

Was ist Slow Food? Mehr Genuss und Qualität

Gesundes Essen und Umweltbewusstsein rücken zunehmend in den Fokus unserer Gesellschaft. Immer mehr Menschen möchten sich achtsam und nachhaltig ernähren. Das Ziel: Sich selbst und der Natur etwas Gutes zu tun. In dieser Hinsicht gibt es viele Ernährungstrends. Einer davon heißt „Slow Food“.

Was versteht man unter Slow Food?

Der Begriff „Slow Food“ wurde im Jahr 1989 von der gleichnamigen Organisation in Italien ins Leben gerufen. Der Name bedeutet auf Deutsch „langsames Essen“. Das Logo dieser Bewegung ist passenderweise eine Weinbergschnecke – das Symbol für Langsamkeit.

Doch Langsamkeit ist hier ein absolut positiver Aspekt. Frei nach dem Motto: Qualität braucht Zeit. Im Mittelpunkt stehen Genuss und Geschmack. Dabei sollen vor allem ökologisch angebaute und regionale Produkte zum Einsatz kommen. Außerdem geht es darum, die eigenen kulturellen und historischen Spezialitäten wiederzuentdecken und zu fördern.

Das Ziel von Slow Food ist also die Bewahrung von Biodiversität, indem regionale Obst-, Gemüse- und Getreidesorten bzw. auch alte Nutztierarten erhalten werden. Also: Vielfalt auf dem Acker und auf der Weide. Damit bleiben aber nicht nur einzigartige Lebensmittel, sondern auch individuelle kulinarische Besonderheiten bestehen, die zum Teil auf eine jahrhundertelange Tradition zurückgehen.

Die Slow Food-Bewegung zählt mittlerweile rund 80.000 Mitglieder in etwa 150 Ländern auf der ganzen Welt. Die Organisation setzt sich mit zunehmender Stärke auch für soziale Gerechtigkeit in wichtigen Agrarländern ein. Dafür startete sie zum Beispiel die Kampagne „Decolonize Your Food“.

Was ist der Unterschied zwischen Fast Food und Slow Food?

Als die Slow Food-Bewegung im Jahr 1989 begann, wurde sie durch ein ganz bestimmtes Ereignis angefeuert: Die Eröffnung einer neuen McDonald’s-Filiale in einem historischen Stadtteil in Rom. Das sorgte für Protest und eine kulinarische Rückbesinnung auf die eigene Ernährungstradition vor Ort.

Als Fast Food werden Schnellgerichte aus stark verarbeiteten Lebensmitteln bezeichnet, die zum Teil lange Transportwege hinter sich haben und aus Monokulturen bzw. Massentierhaltung stammen. Slow Food hingegen fokussiert sich auf regionale und nachhaltig angebaute Lebensmittel, auf Gesundheit und achtsamen Genuss, sowie auf individuelle Ernährungstraditionen.

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Was gehört zu Slow Food? Einige Beispiele

Bei Slow Food stehen vor allem pflanzliche Lebensmittel im Vordergrund, die möglichst gering verarbeitet sind und damit als „Vollwertprodukte“ gelten. Diese sollen nach Möglichkeit regional und ökologisch erzeugt werden. Dabei wird versucht auch alte Sorten zu erhalten, die für eine größere Artenvielfalt auf den Feldern sorgen und den Monokulturen der konventionellen Landwirtschaft entgegenwirken. Typische Slow Food Lebensmittel in Deutschland sind zum Beispiel Karotten, Kartoffeln, Zucchini, Erbsen und Salat.

Slow Food Messen in Deutschland

Slow Food ist schon längst in Deutschland angekommen. Bereits seit 2007 findet jedes Jahr die Slow Food Messe in Stuttgart statt. Auch die Internationale Grüne Woche in Berlin zieht jährlich kulinarisch Interessierte aus der ganzen Bundesrepublik an und möchte mehr Bewusstsein für gesunde Ernährung und nachhaltige Lebensmittel schaffen.

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