Überblick

Bio-Siegel – seit 20 Jahren ein Label für Bio-Lebensmittel

Noch vor gut 30 Jahren waren Bio-Lebensmittel Nischenprodukte in den Supermärkten. Wenn du sie außerhalb eines Bioladens kaufen wolltest, musstest du teilweise lange suchen. Durch gezieltes Fragen konntest du herausfinden, ob das Produkt wirklich Bio war, denn es gab so gut wie keine Kennzeichnung auf den Verpackungen. Aufgrund der steigenden Nachfrage hat heute hat jeder Supermarkt ein breites Sortiment an Bio-Lebensmitteln, die du jetzt auch auf einen Blick erkennen kannst – dem Bio-Siegel sei dank. Inzwischen macht der Marktanteil an Bio-Lebensmitteln fast 6% aus. 10% der landwirtschaftlich genutzten Flächen in Deutschland werden vom Bio-Landbau benutzt. Um Verbrauchern zu ermöglichen Bio-Lebensmittel sofort zu erkennen, wurde 2001 das mittlerweile fast jedem bekannte Bio-Siegel entwickelt. Es hat einen sechseckigen, grünen Rand und ist auf jedem Bio-Produkt zu finden. Dieses Siegel ist aber nicht das einzige, deshalb ist es nicht für jeden ersichtlich welche Siegel wofür stehen.

08.06.2021 • 08:18 Uhr

Bio-Siegel – seit 20 Jahren ein Label für Bio-Lebensmittel

EU-Bio-Siegel – Was ist das?

Inzwischen macht der Marktanteil an Bio-Lebensmitteln fast 6% aus. 10% der landwirtschaftlich genutzten Flächen in Deutschland werden vom Bio-Landbau benutzt. Um Verbrauchern zu ermöglichen Bio-Lebensmittel sofort zu erkennen, wurde 2001 das mittlerweile fast jedem bekannte Bio-Siegel entwickelt. Es hat einen sechseckigen, grünen Rand und ist auf jedem Bio-Produkt zu finden. Dieses Siegel ist aber nicht das einzige, deshalb ist es nicht für jeden ersichtlich welche Siegel wofür stehen.

Neben dem sechseckigen Bio-Siegel wurde 2010 das EU-Bio-Siegel eingeführt, das in ganz Europa gültig ist. Es bedeutet, dass bei einem Produkt mit diesem Siegel von der EU die Mindeststandards der Ökoanforderungen erfüllt sind. 95% der für die Produktion verwendeten Zutaten müssen beispielsweise ökologisch angebaut worden sein.

Nur wenn ein Produkt verschiedene Kriterien erfüllt, darf es dieses Umweltsiegel tragen: Es dürfen keine chemischen Dünge- und Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden, die Tierhaltung muss artgerecht sein und das Futter der Tiere muss biologisch angebaut werden. Außerdem ist die Verwendung von Gentechnik untersagt und Antibiotika dürfen nur gegeben werden, wenn es medizinisch absolut notwendig ist. Pro Quadratmeter ist für die Haltung von Tieren nur eine bestimmte Anzahl zulässig. Verarbeitete Lebensmittel dürfen maximal 49 Zusatzstoffe enthalten.

Welche Bio-Siegel gibt es und was bedeuten sie?

Umweltsiegel gibt es viele, nicht alle bedeuten das Gleiche oder erfüllen die dieselben Voraussetzungen. Deshalb gibt es hier eine kurze Übersicht der verschiedenen Bio-Siegel

Neben dem bereits erwähnten deutschen Bio-Siegel und dem EU-Bio-Siegel gibt es Bio-Siegel von Anbauverbänden. Deren Mitglieder arbeiten ökologisch und setzen strengere Regeln an als die EU für ihr Siegel. Dazu zählt der Bioland-Verband, der seit 1971 nach ökologischen Grundsätzen arbeitet und unter anderem das sogenannte Kreislaufprinzip vertritt. Das bedeutet, dass der Natur das zurückgegeben wird, was für die Produktion weggenommen wurde. Das Bioland-Siegel ist ein grünes Quadrat mit einem weißen Bioland-Schriftzug.

Seit 1982 gibt es Deutschlands zweitgrößten Anbauverband für ökologische Lebensmittel – Naturland. Auch hier gelten strengere Maßstäbe als beim EU-Bio-Siegel. Ein Mitglied muss beispielsweise komplett ökologisch arbeiten und nicht nur teilweise. Auch die Zahl der Tiere, die auf einer bestimmten Fläche gehalten werden dürfen, ist bei Naturland geringer. Das Siegel von Naturland ist ein Quadrat mit drei länglichen, geschwungenen grünen Blättern und dem Schriftzug Naturland.

Die strengsten Vorgaben unter den Anbauverbänden hat Demeter. Dieser Verband wurde 1924 gegründet und erlaubt zum Beispiel die wenigsten Zusatzstoffe bei der Verarbeitung von Lebensmitteln. Demeter verpflichtet seine Mitglieder Tiere zu halten, damit der Dünger für die Felder aus eigener Herstellung kommt. So sieht das Demeter-Siegel aus: Auf einem orangefarbenen Hintergrund ist ein weißer Demeter-Schriftzug aufgedruckt, der grün unterstrichen ist.

Weitere Bio-Siegel sind das EcoVin Label für ökologisch produzierten Wein oder Gäa e.V., ein ökologischer Landbau mit 400 Mitgliedern, die vornehmlich die ostdeutschen Betriebe fördern. Das Label Biokreis hat rund 1300 Mitglieder, die neben dem Tierwohl und dem ökologischen Landbau auf die handwerkliche Verarbeitung von Lebensmitteln setzen.

Welches Siegel ist das Beste? Ein Bio-Siegel Vergleich

Wenn du nachhaltig leben willst, gehören ökologisch produzierte Lebensmittel mit dazu. Bio-Siegel helfen dir, bewusster einzukaufen. Doch welches Siegel ist das beste? Ein Bio-Siegel Vergleich hilft dir hier.

Grundsätzlich gilt: Jedes Bio-Siegel bedeutet, dass ein Produkt ohne chemische Zusätze produziert wurde. Insgesamt gesehen sind die Siegel der Anbauverbände von Naturland, Bioland und vor allem Demeter wesentlich strenger, als das EU-Siegel. Wenn du also neben Ökologie auch auf eine artgerechte Haltung achtest, solltest du dich für eines dieser Labels entscheiden.

Bei dem EU-Bio-Siegel ist beim Thema Tierschutz noch Luft nach oben, denn dort ist es teilweise immer noch erlaubt, dass Schweine auf Spaltboden gehalten werden und Tiertransporte zum Schlachthof bis zu 8 Stunden dauern dürfen. Bei Bioland, Naturland und Demeter sind diese Anforderungen wesentlich strikter, zusätzlich ist es bei diesen Siegeln verboten Fischmehl zu verfüttern .

Vorsicht vor irreführenden Bezeichnungen

Nur das Bio-Siegel ist ein Beweis dafür, dass ein Produkt auch ökologisch hergestellt wurde. Nicht geschützte Begriffe wie „aus umweltschonendem Anbau“, „aus kontrolliertem Anbau“ oder „aus alternativer Haltung“ besagen nicht, dass das Produkt den Biostandards entspricht.

Bio-Siegel sind eine gute Hilfe, wenn du dich nachhaltig und gesund ernähren willst. Die Standard-Labels des deutschen Bio-Siegels und des EU-Bio-Siegels erfüllen die Mindestanforderungen für ökologisch erzeugte Lebensmittel. Wenn du strengere Maßstäbe willst, solltest du besser zu Produkten mit Bio-Siegeln von Demeter und Co. greifen.

Quellen

https://www.bmel.de/DE/themen/landwirtschaft/oekologischer-landbau/bio-siegel.html

https://www.verbraucherzentrale-hessen.de/feature/wichtige-bio-oeko-siegel-ueberblick

https://eatsmarter.de/ernaehrung/news/bio-siegel

https://www.wwf.de/aktiv-werden/tipps-fuer-den-alltag/vernuenftig-einkaufen/das-bio-siegel/?msclkid=45c4acdfed0011e4c227cc6b060b3af1&utm_source=bing&utm_medium=cpc&utm_campaign=SG_Alltagstipps_Ern%C3%A4hrung&utm_term=%2Bbio%20%2Bsiegel&utm_content=Biosiegel

Bild

stock.adobe.com / ferkelraggae