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Bald soll es ein Bio-Logo für Restaurants, Kantinen und Co. geben

Der Bio-Anteil in der Außer-Haus-Verpflegung soll auf einen Blick erkennbar sein. Das Ziel dabei ist, mehr Transparenz für Verbraucher:innen zu schaffen und gleichzeitig die Motivation für die Gastronomie zu erhöhen, mehr ökologisch erzeugte Lebensmittel einzusetzen. Wir zeigen dir, wie das funktionieren soll.

23.05.2023 • 08:06 Uhr

Bald soll es ein Bio-Logo für Restaurants, Kantinen und Co. geben

Mehr „Bio“ in Restaurants, Kantinen und Mensen. Vom Imbiss um die Ecke, bis hin zu Universitäten, Schulen und Krankenhäusern. Das ist das Ziel von Bundesernährungsminister Cem Özdemir (Grüne). Um dieses Ziel zu erreichen, stellte er am 19. April 2023 eine Reihe von verschiedenen Bio-Logos vor, die bald in der Gastronomie zu finden sein könnten.

Bio-Logo: Mehr Transparenz für Verbraucher:innen

Insgesamt handelt es sich um drei unterschiedliche Bio-Logos in Medaillenfarben. Diese sollen den Bio-Anteil in der jeweiligen Küche anzeigen:

  • Stufe eins: Gold – 90 bis 100 Prozent Bio
  • Stufe zwei: Silber – 50 bis 89 Prozent Bio
  • Stufe drei: Bronze – 20 bis 49 Prozent Bio

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Der Prozent-Wert bezieht sich dabei nicht auf die Menge an Lebensmitteln, sondern auf den Geldwert. Ein Beispiel: Wenn ein Gericht 10 Euro kostet und davon 5 Euro auf Bio-Zutaten entfallen, dann ist das Gericht zu 50 Prozent Bio. Mit dieser Kennzeichnung sollen Verbraucher:innen künftig schnell erkennen können, wie viel Bio in ihrem Gericht steckt, wenn sie Außer-Haus essen. Während Kunden in Supermärkten ein großes Bio-Angebot zur Verfügung haben, lag der Bio-Anteil in der Gastronomie im vergangenen Jahr lediglich bei zwei Prozent. Das könnte sich bald ändern.

Steigende Nachfrage: Mehr Anreize für Gastronomie und Landwirte

Ein weiteres Ziel besteht darin, den deutschen Biomarkt anzukurbeln. Durch mehr Sichtbarkeit für ökologisch erzeugte Lebensmittel, fühle sich die Gastronomie darin bestärkt, mehr Bio-Ware einzusetzen. Gleichzeitig motiviere die gestiegene Nachfrage auch Landwirte auf nachhaltigen Ökolandbau umzusteigen, so der Plan des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL).

„Die Gemeinschaftsverpflegung hat ein Riesenpotential, Jung und Alt mit gesundem, nahrhaftem und nachhaltigem Essen zu versorgen. Kantinen, Mensen und Co. können mit dem Bio-Label ihren Einsatz für eine nachhaltige Verpflegung freiwillig, einfach und überprüfbar kennzeichnen und so für sich werben. Zugleich stärken wir den Ökolandbau, indem wir die Nachfrage befördern – das ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu 30 Prozent Bio bis 2030. Und letztlich ermöglichen wir mehr Transparenz für Verbraucherinnen und Verbraucher, denn wir schließen die bisherige Lücke in der Gemeinschaftsverpflegung“, erklärte Bundesernährungsminister Cem Özdemir (Grüne).

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Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft fordert Hilfe für Betreiber

Der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft begrüßt die Pläne für mehr Bio in der Außer-Haus-Verpflegung. Gleichzeitig wünscht sich der Bund auch eine Unterstützung für die Betreiber. Diesen müsste bei der Einführung und Ausweitung von Bio-Angeboten geholfen werden, etwa durch Beratung oder auch finanzielle Unterstützung bei neu aufkommender Bürokratie. Bisher ist vorgesehen, dass jeder Gastronomie-Betreiber den Bio-Anteil monatlich neu berechnet und aktualisiert. Das zuständige Ministerium plant bereits Erleichterungen bei der Bio-Zertifizierung von Zutaten bzw. Produkten in den jeweiligen Küchen. Die neue Verordnung wartet allerdings noch auf grünes Licht vom Bundesrat.

Wofür stehen Bio-Siegel eigentlich wirklich? In diesem Beitrag geben wir dir ausführliche Informationen und verraten dir, was „Bio“ wirklich bedeutet.