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Streitpunkt Palmöl – was hat es mit dem umstrittenen Pflanzenöl auf sich?

Palmöl steht bereits seit Jahren stark in der Kritik – und findet sich dennoch nach wie vor in zahlreichen Alltagsprodukten. Wir erklären dir, was Palmöl so problematisch macht und warum dennoch so viele Firmen auf den Rohstoff zurückgreifen.

14.07.2021 • 09:55 Uhr

Streitpunkt Palmöl – was hat es mit dem umstrittenen Pflanzenöl auf sich?

Was ist das Problem mit Palmöl?

Weltweit werden derzeit jährlich rund 60 Millionen Tonnen Palm- und Palmkernöl erzeugt. Die Hauptanbauländer sind Malaysia und Indonesien, die den großen Bedarf schon lange nicht mehr ökologisch decken können. Um Anbaufläche zu schaffen, wird für das Palmöl Regenwald gerodet und der Lebensraum zahlreicher Arten unwiderruflich zerstört. Dabei werden immer häufiger Landrechte missachtet und Menschen aus ihrem Zuhause vertrieben. Noch dazu kommt, dass die humusreichen Urwaldböden durch die Rodung des Regenwaldes freigelegt werden, wodurch es zur Freisetzung von gebundenem CO2 als klimaschädliches Treibhausgas kommt.

Warum ist Palmöl dennoch so beliebt?

Schätzungen von Umweltorganisationen zufolge kommt Palmöl dennoch in fast jedem zweiten verarbeiteten Supermarktprodukt vor. Das liegt vor allem daran, dass Palmöl vor allem für die verarbeitende Industrie zahlreiche Vorteile mit sich bringt. Zum einen ist das pflanzliche Fett das einzige seiner Art, das auch bei Zimmertemperatur noch fest und geschmeidig bleibt; zum anderen ist es sehr lange haltbar und hitzestabil – ideal also für klassische Palmöl-haltige Produkte wie Margarine, Schokoladenaufstriche, Kekse, Reinigungsmittel oder Kosmetik. Auch ist der Anbau der Ölpalme in der Theorie sehr nachhaltig, da diese mehr Ertrag pro Hektar liefert als jede andere Ölpflanze. Ein Eins-zu-Eins-Austausch wäre wegen des hohen Flächenbedarfs ökologisch also auch nicht vertretbar. Zuletzt ist der Ölpalmenanbau außerdem die Lebensgrundlage vieler Bauern in den Anbaugebieten.

Gut zu wissen: Ist Palmöl ungesund?

Palmöl besteht – wie auch Butter – zum größten Teil aus ungesättigten Fettsäuren, die bei übermäßigem Konsum hohe Cholesterinwerte, Diabetes und Herzkrankheiten verursachen können. Wer also nicht nur Wert auf Nachhaltigkeit, sondern auch auf eine gesunde Ernährung legt, sollte demnach eher auf pflanzliche Öle und Produkte ohne Palmöl zurückgreifen.

Quellen

https://www.srf.ch/news/abstimmungen-vom-7-maerz-2021/freihandel-indonesien/referendum-zum-abkommen-freihandel-mit-indonesien-koennte-am-palmoel-scheitern

https://www.srf.ch/radio-srf-1/forum/streitpunkt-palmoel-freihandelsabkommen-mit-indonesien

https://www.alnatura.de/de-de/magazin/palmoel-pro-und-contra/

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