Geld für erneuerbare Energien: Mehr Investitionen in Wind- und Solarbranche geplant
Die Bundesregierung will noch schneller auf eine klimaneutrale Energieversorgung umsteigen. Dafür sollen Fördergelder zur Verfügung gestellt und Genehmigungen für den Ausbau beschleunigt werden.
02.03.2023 • 07:19 Uhr
Die Bundesregierung plant den Ausbau von erneuerbaren Energien noch schneller umzusetzen. Bis 2030 sollen bereits 80 Prozent des Stroms in Deutschland mithilfe von Sonne und Wind erzeugt werden. „Wir müssen, wir sind gezwungen, beim Klimaschutz schneller zu werden“, erklärt Wirtschaftsminister Robert Habeck am 21. Februar 2023 (Tagesschau).
Mehr Fördergelder für Ökostrom
Die Lösung: Es müssen mehr Anlagen gestellt und Produktionskapazitäten für erneuerbare Energien in Deutschland und Europa gestärkt werden. Der Grünenpolitiker verspricht deshalb mehr staatliche Förderungen für die Windkraft- und Solarindustrie. Außerdem sollen die Anlagen direkt in Deutschland produziert werden. Jörg Ebel, der Präsident des Bundesverbandes Solarwirtschaft, begrüßt diese Plane und hofft auf eine „starke Solarindustrie in Europa“, die sich nicht nur auf Importe verlässt. Wie viel Geld für die Förderung zur Verfügung stehen soll, lässt Habeck noch offen.
Schnellere Genehmigungsverfahren für erneuerbare Energien
Eine weitere Maßnahme, mit der die Energiewende schnellstmöglich gelingen soll, ist der Bürokratieabbau – zum Beispiel in der Windkraftindustrie. Die Planungs- und Genehmigungsverfahren für eine einzige Windkraftanlage dauern zwischen fünf und sieben Jahre. Das soll in Zukunft schneller gehen. Die Bundesregierung plant die Kapazitäten von Windstrom aus Onshore-Anlagen (auf dem Land) zu verdoppeln: von 58 Gigawatt im Jahr 2022 auf 115 Gigawatt bis 2030.
„Insbesondere für die Windenergie und für den Ausbau der Stromnetze konnten wir uns auf wichtige Maßnahmen zur Beschleunigung verständigen“, versichert Grünenfraktionschefin Katharina Dröge. SPD-Fraktionsvize Matthias Miersch bestätigt das Vorgehen: „Um uns so schnell wie möglich unabhängig zu machen von fossilen Energieimporten, vereinfachen wir die Genehmigungs- und Planungsverfahren.“
Der FDP-Fraktionsvize Lukas Köhler betont: „Die Umsetzung der EU-Notfallverordnung wird die Modernisierung der deutschen Energieinfrastruktur in beispielloser Art und Weise beschleunigen.“ Im Dezember 2022 wurde auf EU-Ebene beschlossen, Umweltverträglichkeitsprüfungen und artenschutzrechtliche Prüfungen beim Ausbau von Windkraftanlagen und Stromleitungen auszusetzen.
Energiewende: Artenschutz soll dennoch im Blick bleiben
Laut Grünenpolitikerin Katharina Dröge soll der Artenschutz dennoch weiterhin Berücksichtigung finden. Sie bekräftigt aber auch, dass der Ausbau von erneuerbaren Energien Priorität habe, um eine klimaneutrale Energieversorgung sicherzustellen.
Quellen:
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/habeck-ausbau-erneuerbare-101.html
https://www.zeit.de/politik/deutschland/2023-02/ampel-erneuerbare-energien-genehmigungsverfahren