Der CO₂-Anteil in der Luft steigt weiter. Woran liegt das und was können wir tun?

Die CO₂-Emissionen verursacht durch den Menschen sind 2022 auf ein Rekordhoch gestiegen. Aber woran liegt das und was können wir dagegen tun?

07.03.2023 • 05:05 Uhr

Der CO₂-Anteil in der Luft steigt weiter. Woran liegt das und was können wir tun?

Die CO₂-Emissionen sind in 2022 auf über Vor-Pandemie-Zeiten gestiegen und haben damit ein Rekordhoch erreicht.

Die Wissenschaftler:innen des „Global Carbon Projekts“ berechnen, wie viel CO₂ in der Atmosphäre ausgestoßen wird und auch wie viel CO₂ noch ausgestoßen werden kann, bis sich die Erde um 1,5 Grad erwärmt. Eine Erderwärmung von über 1,5 Grad würde gleichzeitig ein Verfehlen der Pariser Klimaziele bedeuten (mehr dazu hier). Die Recherche hat ergeben, dass die Welt rund 40 Milliarden Tonnen CO₂ in 2022 verursacht hat.

Deutschland alleine ist für 746 Millionen Tonnen Treibhausgase verantwortlich. Damit bleibt Deutschland zwar unter den eigenen Vor-Pandemie-Werten. Allerdings, wenn international weiter so viele Emissionen ausgestoßen werden, dann bleiben uns nur noch wenige Jahre bis unser „Carbon Budget“ aufgebraucht, ist und die Erderwärmung 1,5 Grad oder sogar 2 Grad erreicht. Die sogenannte „Carbon Clock“ (Kohlenstoff Uhr) des MCC Instituts veranschaulicht dieses Carbon Budget und zeigt gleichzeitig, wie viel Zeit uns noch genau bleibt, um etwas zu ändern.

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(Bildquelle: https://www.mcc-berlin.net/en/research/co2-budget.html)

Wie kommt es zu den Rekordwerten in 2022?

Obwohl im Bereich erneuerbare Energien einige Fortschritte gemacht wurden, sind die Emissionen durch Kohle, Gas, Öl und Zement um ca. 1 % gestiegen. Auch wenn sich 1 % nach nicht gerade viel anhört, so entspricht diese Steigerung den durchschnittlichen Emissionen von 70 Millionen zusätzlichen Autos auf den Straßen.

Der Anstieg dieser Werte liegt hauptsächlich an einer gestiegenen Nachfrage an Öl und Kohle. Die Flugindustrie ist nach der Pandemie wieder hochgefahren und verbraucht wieder mehr Öl. Zudem ist die Nachfrage an Kohle, auch durch die erhöhten Gaspreise, wieder gestiegen.

Ein weiterer großer Faktor der Emissionen ist die weltweite Holzrodung. Wird mehr Wald gerodet, als dass er gepflanzt wird, bedeutet das weniger CO₂ Speicherung durch die Wälder und somit mehr CO₂ in der Atmosphäre.

Durch den weiterhin hohen Ausstoß an Emissionen wird der CO₂-Anteil in der Luft auf 417,2 Teile pro Millionen geschätzt. Das sind ca. 51 % mehr CO₂ Anteile als vor der Industriellen Revolution und der höchste Wert auf der Erde seit 800.000 Jahren.

Was können wir dagegen tun?

Nachrichten wie diese können schnell überwältigend wirken. Keiner von uns kann die „Carbon Clock“ alleine stoppen und ganze Industrien müssen zu einem Umdenken bewegt werden, damit wir unsere Klimaziele einhalten können.

Allerdings gibt es Maßnahmen, die wir alle umsetzten, können, um unseren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Die Vereinten Nationen haben 10 Maßnahmen veröffentlicht, die zeigen, wie alle etwas für unser Klima tun können. (Erfahre mehr über die 10 Maßnahmen).

Außerdem gibt es seit kurzem die AWorld App (auch von den Vereinten Nationen). Dort kannst du spielerisch mehr über den Klimaschutz lernen und erste Maßnahmen direkt umsetzten.