Umstieg auf Elektroautos: Wie kann ich am besten sparen?

Wenn es um den Umstieg auf ein E-Auto geht, kommt einem die Umweltprämie der Bundesregierung als erstes in den Sinn. Doch es gibt noch viele weitere Möglichkeiten, zu sparen.

29.04.2022 • 14:11 Uhr

Umstieg auf Elektroautos: Wie kann ich am besten sparen?

München – Auf den ersten Blick ist die Anschaffung eines Elektroautos ein ziemlich teures Vergnügen, denn für die Stromer muss man in der Regel mehr Geld auf den Tisch legen als für vergleichbare Verbrenner-Modelle. Teilweise sprechen wir da von bis zu 10.000 Euro.


Doch das ist nur der erste Blick, denn der zweite zeigt: Wechselt man auf ein Elektroauto, gibt es zahlreiche Vergünstigungen oder Prämien.

Umweltprämie: Die Zuschüsse durch den Bund, die es seit 2016 gibt, wurden bis 2025 verlängert und zudem erhöht. Kauft ihr euch ein Elektroauto für einen Listenpreis von 40.000 Euro gibt es als Zuschuss immerhin 6.000 Euro. Für Autos mit einem Listenpreis über 40.000 Euro bis 65.000 Euro beträgt die Prämie 5.000 Euro.

Für Plug-in-Hybride steigt der Zuschuss ebenfalls. 4.500 Euro gibt es in der Preisklasse unter 40 000 Euro, bei über 40 000 Euro sind es 4.000 Euro.

Die Zuschüsse gibt es nicht nur für Privatleute, sondern auch Unternehmen, Stiftungen und Vereine. Um den Umweltbonus zu bekommen, müssen die Autos beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) auf der Liste der förderfähigen Elektrofahrzeuge stehen. Den staatlichen Zuschuss muss man beantragen, der Anteil der Autobauer wird direkt beim Kauf abgezogen.

Wichtig zu wissen: Mit dem im Juni 2020 beschlossenen Konjunkturpaket zur Coronakrise gibt es zu den bestehenden Prämien einen weiteren Zuschlag.

Bis Ende 2021 verdoppelt der Bund seinen Anteil am bestehenden Umweltbonus. Bedeutet: Wer ein reines E-Auto kauft, kann bis zu 9.000 Euro Prämie bekommen, für Plug-in-Hybride sind es bis zu 6.750 Euro.

Hinzu kommt: Um die Konjunktur weiter anzukurbeln, wird die Mehrwertsteuer von 19 auf 16 beziehungsweise von 7 auf 5 Prozent gesenkt. Gibt der Händler die Senkung an den Kunden weiter, wird es zumindest bis zum 31. Dezember 2020 günstiger, denn so lange gilt die Senkung.

Zuschlag: Denn die Summe zahlt der Staat nicht alleine, die Autobauer stemmen die Hälfte der Umweltprämie. Es gibt allerdings auch Autobauer, die auf die Umweltprämie einen Betrag X drauflegen, um Kunden in die Elektromobilität und in ihr Autohaus zu locken.

Informationen: Die Förderung gilt übrigens für alle Autos, die ab dem 5. November 2019 zugelassen wurden. Alle weiteren wichtigen Infos zur Umweltprämie gibt es auf der entsprechenden Seite der Bundesregierung.

Steuern: Wer sich ein Elektroauto zulegt, erhält auch steuerliche Vorteile. Erfolgt die Zulassung für ein batterieelektrisches Fahrzeug erstmals bis zum 31. Dezember 2020, muss man zehn Jahre lang keine Kfz-Steuer zahlen. Für Hybridfahrzeuge, die auch mit einem Verbrennungsmotor ausgestattet sind, gilt dieser Steuervorteil nicht.

Auch Dienstwagen kommen als Elektro- oder Plug-In-Hybridvariante besser weg, denn sie werden pauschal mit 0,5 Prozent des Listenpreises versteuert. Bei Verbrennern ist es ein Prozent. Und auch das Laden des Elektroautos beim Arbeitgeber muss nicht als geldwerter Vorteil versteuert werden.

Kfz-Versicherung: Zu einem Auto gehört eine Kfz-Versicherung, natürlich auch bei einem Elektroauto. Und wie bei einem Verbrenner lohnt es sich, die Tarife zu vergleichen, denn viele Versicherungen bieten inzwischen für Elektroautos Rabatte, um den Umstieg zu erleichtern.

Lade-Infrastruktur: Möchte man sein eigenes Heim mit einer Lade-Infrastruktur ausstatten, gibt es je nach Bundesland unterschiedliche Unterstützung.

So läuft in Nordrhein-Westfalen für den Einbau von Stromleitungen und Steckdosen in die private Garage seit 2017 das Sofortprogramm Elektromobilität. Wer sich eine private Ladestation anschafft, bekommt bis zu 1.000 Euro, Unternehmen, die öffentliche Ladepunkte einrichten, sogar bis zu 5.000 Euro. In München gibt es für Privatpersonen bis zu 1.500 Euro.

Vom Bundesland Sachsen bekommen Besitzer von Elektroautos, die sich einen Stromspeicher anschaffen, immerhin 1.000 Euro sowie 200 Euro für jede Kilowattstunde Speicherkapazität.

Und auch Geldinstitute unterstützen: Die KfW-Bank hat ein Förderprogramm (KfW 430), durch das Ladestationen bezuschusst werden. Neben vergünstigten Krediten sind auch Erstattungen von 10 bis 30 Prozent der Baukosten möglich, wenn ein Energieberater die Förderfähigkeit bestätigt.

Energieversorger: Auch die Energieversorger haben den Elektroautobesitzer als guten Kunden entdeckt, schließlich wird er beim Aufladen an der heimischen Wallbox auch mehr Strom benötigen als vorher. Deshalb gibt es Prämien. Trotzdem gilt hier natürlich: Vergleicht unbedingt vorher die Preise!


Bildquelle: imago/Christian Ohde