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Strom- und Gaspreise: Neukundentarife wieder flächendeckend günstig

Die Preisbremsen konnten 2023 die hohen Strom- und Gaspreise abfedern. Inzwischen gibt es wieder flächendeckend günstige Neukundentarife. Verbraucher sollten sich informieren.

02.01.2024 • 16:15 Uhr

Strom- und Gaspreise: Neukundentarife wieder flächendeckend günstig

Das Jahr 2023 startete mit ungewöhnlich hohen Strom- und Gaspreisen, die jedoch im Laufe des Jahres deutlich nachließen. Laut einer Analyse des Vergleichsportals Verivox führten staatliche Preisbremsen zu einer spürbaren Minderung dieser Kosten.

So konnte ein durchschnittlicher Dreipersonenhaushalt in einem Einfamilienhaus um etwa 226 Euro entlastet werden.

Die Strompreise, die anfangs auf einem Rekordniveau waren, fielen bis Dezember 2023 um etwa 21 Prozent von 48,20 Cent pro Kilowattstunde auf 38,09 Cent/kWh. Für einen solchen Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 4.000 kWh beliefen sich die durchschnittlichen Stromkosten ursprünglich auf 1.609 Euro, wurden aber durch die Strompreisbremse auf 1.572 Euro reduziert.

Besonders Haushalte in teureren Grundversorgungstarifen profitierten stärker von der Bremse, mit einer durchschnittlichen Ersparnis von 151 Euro.

Strompreis: Zahlreiche Preissenkungen

Zum Jahresende kündigten lokale Versorger etwa 600 Strompreissenkungen um durchschnittlich 13 Prozent an, was für einen Dreipersonenhaushalt eine jährliche Entlastung von etwa 283 Euro bedeutet. In den betroffenen Grundversorgungsgebieten leben 19 Millionen Haushalte. Gleichzeitig wurden auch 83 Strompreiserhöhungen von rund 6 Prozent angekündigt, was rund 93 Euro entspricht. Etwa 2,5 Millionen Haushalte wohnen in den betroffenen Gebieten.

Trotz der Senkungen bleiben die Preise in der Grundversorgung hoch, mit einem durchschnittlichen Preis von 42,71 Cent/kWh im neuen Jahr.

Der günstigste Stromtarif mit empfehlenswerten Vertragsbedingungen liegt bei etwa 28 Cent pro Kilowattstunde, was jährliche Kosten von 1.120 Euro bedeutet. Der Unterschied zwischen dem Standardtarif und dem günstigsten Angebot lag bei etwa 600 Euro.

Die Ankündigung der Preisänderungen durch die örtlichen Grundversorger erfolgte, bevor die Bundesregierung den Entfall der Beihilfen für die Übertragungsnetzentgelte bekannt gab. Schon im Oktober 2023 hatten die Verteilnetzbetreiber ihre vorläufigen Gebühren für Stromnetze im Jahr 2024 offengelegt. Diese Daten deuteten auf einen durchschnittlichen Anstieg von 11 Prozent hin, was für einen Haushalt mit drei Personen zusätzliche Kosten von etwa 48 Euro nach sich gezogen hätte.

Mit dem Auslaufen der umfangreichen staatlichen Zuschüsse ist allerdings mit einer noch deutlicheren Erhöhung der Verbraucherkosten zu rechnen. Bisher verfügbare Daten, die etwa die Hälfte aller Haushalte in Deutschland abdecken, zeigen eine weitere Erhöhung der Netzentgelte um 14 Prozent. Für einen Haushalt mit einem Jahresstromverbrauch von 4.000 kWh bedeutet dies eine zusätzliche Belastung von 65 Euro brutto. Insgesamt ergibt sich daraus ein Anstieg der Kosten im Vergleich zu 2023 von etwa 27 Prozent oder 114 Euro brutto.

Gaspreise im Sinkflug

Auch die Gaspreise verzeichneten 2023 einen deutlichen Rückgang, um etwa 38 Prozent von 18,3 Cent/kWh auf 11,4 Cent/kWh. Durch staatliche Maßnahmen sanken die Heizkosten für ein Einfamilienhaus von durchschnittlich 2.613 Euro auf 2.424 Euro. In den Standardtarifen der örtlichen Versorger betrug die Entlastung sogar durchschnittlich 477 Euro.

Zum Jahreswechsel kündigten die Gasversorger rund 500 Preissenkungen um durchschnittlich 15 Prozent an. Das bedeutet für ein Einfamilienhaus eine jährliche Kostensenkung um etwa 524 Euro. Der Standardtarif wird im neuen Jahr etwa 12,32 Cent/kWh betragen.

Der Wechsel zu günstigeren Anbietern kann signifikante Ersparnisse bringen. Der günstigste Gasanbieter berechnet derzeit rund 8,3 Cent pro Kilowattstunde, was jährliche Kosten von etwa 1.660 Euro ergibt. Der Preisunterschied zwischen den Grundversorgungstarifen und den besten Neukundenangeboten beträgt etwa 800 Euro.

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Der Anstieg des CO₂-Preises von 30 Euro im Jahr 2023 auf 45 Euro im Jahr 2024 wird die Gaskosten weiter erhöhen, was zusätzliche Ausgaben von etwa 22 Euro pro Jahr für ein Einfamilienhaus bedeutet. Wie sich dieser Anstieg auf den Endverbraucher auswirkt, hängt vom jeweiligen Gasversorger ab.

„Die Preisbremsen laufen zum Jahresende aus. Hinzu kommen höhere Kosten aufgrund von Stromnetzgebühren, dem CO₂-Preis und der Rückkehr zu einem Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent beim Gas. Verbraucher sollten daher unbedingt prüfen, ob sie noch in zu teuren Verträgen stecken. Die gute Nachricht: Neukundentarife sind wieder flächendeckend günstig und durch einen Wechsel sparen Verbraucher mehrere hundert Euro. Niemand sollte zum Jahresbeginn noch die hohen Preise der vergangenen Energiekrise zahlen", sagt Daniel Puschmann, Chef des Vergleichsportals Verivox.