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Global Wind Day 2024: Ein Trend, der bleiben soll

Ein Aktionstag, der mehr Aufmerksamkeit verdient: der Global Wind Day. Was bedeutet der „Tag des Windes“ für uns in Deutschland? Was hat die Windkraft hierzulande bisher erreicht und wie können in Zukunft noch mehr Menschen von der Windnutzung profitieren?

17.06.2024 • 08:15 Uhr

Global Wind Day 2024: Ein Trend, der bleiben soll

Bereits seit 2007 wird der „Global Wind Day“ (auf Deutsch: „Tag des Windes“) weltweit am 15. Juni veranstaltet. Das Ziel dieses Aktionstages ist vor allem Öffentlichkeitsarbeit. Verschiedene Branchen- und Umweltverbände versuchen an diesem besonderen Tag auf die Vorteile der Windnutzung aufmerksam zu machen. Mittlerweile gibt es entsprechende Veranstaltungen in über 30 Ländern auf vier Kontinenten. Wer möchte, kann einen Windpark hautnah erleben und eine Anlage von innen besichtigen.

Der Global Wind Day 2024: Wachstum für alle

Der diesjährige Tag des Windes fand unter dem Hashtag #WorkingInWind statt. Im Fokus stand hier nämlich nicht nur die nachhaltige Umgestaltung der Energiesysteme und die Dekarbonisierung der Volkswirtschaften, sondern vor allem die Schaffung neuer Arbeitsplätze und ökonomisches Wachstum.

Der Global Wind Day 2024 steht also im Zeichen all jener, die im Windsektor arbeiten und damit jeden Tag dazu beitragen, unsere Welt klimafreundlicher und nachhaltiger zu gestalten. Dabei ist die Bandbreite der Berufsprofile in der Windkraft sehr groß. Ob Ingenieure, Entwickler, IT, PR, Techniker, Monteure, Designer und Vertrieb – Windenergie braucht Talente und kreative Köpfe in allen Bereichen.

Auf der offiziellen Webseite des Aktionstages „globalwindday.org“ werden alle Unternehmen und Mitarbeiter, die in der Windbranche tätig sind, dazu eingeladen, ihre Arbeit öffentlich zu teilen und davon zu berichten. Hierzu bietet sich vor allem die Plattform LinkedIn an.

Anwohner sollen mehr von Windkraft in ihrer Region profitieren

Die Akzeptanz für Windkraft an Land ist hoch. Laut einer Forsa-Umfrage aus dem Jahr 2022 finden 51 Prozent die Onshore-Windnutzung „sehr wichtig“ und 31 Prozent „eher wichtig“. Laut dem Fraunhofer ISE kamen im Jahr 2023 rund 45 Prozent des Ökostroms in Deutschland von Windkraftanlagen an Land – der absolute Großteil. Solarenergie lag mit rund 20 Prozent auf Platz zwei.

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Da die Errichtung von Windkraftanlagen mit erheblichen Investitionen in den Netzausbau verbunden ist, kommt es zu einer paradoxen Situation. Dort wo die meisten Windkraftanlagen stehen und damit am meisten erneuerbare Energie erzeugt wird, ist der Strom am teuersten, da die Netzentgelte höher sind. Betroffen sind vor allem Bundesländer wie Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. Doch das soll sich ändern. Laut des Präsidenten der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, sollen die Kosten gerecht verteilt werden. Im Herbst will die Bundesnetzagentur ein neues Modell für eine Reform des europäischen Strommarktes vorstellen, von der am Ende alle profitieren.

Eine weitere Möglichkeit, um Menschen direkt an dem Ausbau von Windenergie zu beteiligen, sind sogenannte „Bürgerwindparks“. Hier können Personen, die in der Nähe von Windenergieanlagen leben, von dem Umsatz der Windparks profitieren und haben sogar Mitspracherecht. Hier findest du einen umfassenden Beitrag zum Prinzip der Bürgerwindparks und Anwohnerbeteiligung.

„In den meisten Teilen Europas ist die Onshore-Windenergie heute die günstigste Form der Stromerzeugung. Die Offshore-Windenergie liegt nicht weit dahinter, ihre Kosten sind in drei Jahren um über 60 Prozent gesunken. Und es wird immer einfacher und günstiger, Windenergie in das Energiesystem zu integrieren. Als lokale Ressource bedeutet Wind auch viel weniger Kosten für den Import fossiler Brennstoffe. Und natürlich bedeutet es weniger CO₂ und sauberere Luft in unseren Städten“, erklärt Giles Dickson, CEO von WindEurope.