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So kannst du deine Wallbox installieren

Wer sich ein E-Auto anschafft, der wird gezwungenermaßen auch über eine adäquate Lademöglichkeit zu Hause nachdenken müssen. Denn auf Dauer sollte ein E-Auto keinesfalls über die normale Haushaltssteckdose geladen werden. Das dauert nicht nur lange, sondern kann schnell gefährlich werden. Eine Wallbox muss her.

26.03.2021 • 14:09 Uhr

So kannst du deine Wallbox installieren

Warum du die Wallbox nicht selber installieren solltest

Zunächst einmal ist dringend davon abzuraten, dass du deine Wallbox selber installierst. Entsprechende Ratgeber und Anleitungen finden sich zwar durchaus im Netz. Jedoch wären selbst technikaffine Bastler schlecht beraten, hier Hand anzulegen und die Wallbox selbst installieren zu wollen. Denn spätestens bei einem Schadensfall im Zusammenhang mit einer Wallbox, wenn auf eine Versicherung zurückgegriffen werden soll, wird diese eine Dokumentation der fachmännischen Installation einfordern. Wenn sich das dann als Marke Eigenbau herausstellt, dürfte das ein interessantes und kurzes Gespräch werden. Zumal man wahrscheinlich noch nicht einmal bis zum Schadensfall warten müsste, denn eine Wallbox ist ohnehin beim Stromversorger anzumelden.

Doch auch abseits solcher Formalitäten wäre es eine schlechte Idee, hier selbst zu Werke zu gehen. Denn es fließen im Zusammenhang mit einer Wallbox auch mal gut und gerne 400 Volt – ein Fehlgriff und die Himmelspforte rückt in unmittelbare Nähe. Außerdem muss eine Wallbox entweder an den heimischen Stromkreislauf angepasst werden oder umgekehrt. Denn gerade ältere Elektroinstallationen sind häufig nicht gut ausgelegt für die Lasten, die das flotte Laden eines E-Autos mit sich bringt. Zu einer ordnungsgemäßen Wallbox Installation gehört also vorab auch die fachlich korrekte Prüfung der Elektroinstallation, in die die Wallbox eingebettet werden soll, damit beides bestmöglich aufeinander abgestimmt wird.

Welche Wallbox ist für dich die richtige?

Welche Wallbox es letztlich werden soll, hängt in erster Linie vom Anschluss ab, welchen das eigene Elektroauto aufweist. Diesbezüglich wurde letzthin recht viel standardisiert, sodass die Wahl leichtfällt. Unschlüssige wählen am besten eine Wallbox mit Typ2-Steckdose. An diese kann nämlich ein Typ2-zu-Typ1-Kabel oder auch ein Typ2-zu-Typ2-Kabel angeschlossen werden. Dies deckt die meisten Anbieter ab und entspricht überdies dem europäischen Standard. Somit bist du mit einer solchen Steckdose auch in Zukunft wohl am besten gerüstet. Immerhin wirst du wohl kaum Lust haben, mit jedem E-Auto deinen Anschluss zu wechseln.

Auch baulich gibt es diverse Extras zu bedenken, wie zum Beispiel ein kleines Dach unmittelbar oberhalb der Wallbox, falls diese im Außenbereich aufgehängt wird. Wobei die Sicherheitsstandards bei einer Wallbox hierzulande so hoch angesiedelt werden, dass es nicht allein darauf ankommt, ob diese nun nochmal im Kleinen überdacht ist oder nicht. Denn Wallboxen erfüllen so gut wie immer und mindestens Schutzklasse-Werte nach DIN IP44. Das ist eine Schutzklasse, die regelt, wie umfassend der Schutz vor Fremdkörpereinwirkung, einschließlich Spritzwasser, aus allen Richtungen ist.

Mit welchen Kosten ist beim Wallbox Installieren zu rechnen?

Natürlich fallen beim Wallbox Installieren Kosten an. Wie hoch genau diese sind, ist dabei recht volatil und gar nicht so einfach zu beziffern. Das hängt zunächst einmal damit zusammen, welche kW-Leistung man sich für die eigene Wallbox vorstellt. Dann kommt es darauf an, inwieweit die heimische Elektroinstallation für die Wallbox auf Vordermann gebracht werden muss. Auch die möglichen Förderungen, die man hier im Vorfeld beantragen kann, sind länderspezifisch und teilweise sogar kommunal sehr unterschiedlich. Sie reichen von einigen wenigen hundert Euro bis hin zu deutlich über 1.000 Euro. Allerdings fördert der Bund seit November letzten Jahres mit 900 Euro Wallboxen ebenfalls kräftig, sofern gewisse Auflagen erfüllt werden.

Die Kostenpunkte, die in jedem Fall bedachte werden müssen, sind:

  • Die Box an sich: etwa zwischen 200 und 800 Euro – je nach Leistung
  • Die behördliche Genehmigung: ca. 1.200 Euro
  • Der fachmännische Anschluss: um die 1.300 Euro, jedoch unter Umständen deutlich mehr, wenn viele vorbereitende Modernisierungen an der Elektroinstallation durchgeführt werden müssen)
  • Mögliche Förderung: durchschnittlich wahrscheinlich einige Hundert Euro – in manchen Kommunen ist jedoch weit mehr drin. Außerdem kommen 900 Euro vom Bund bei Anlagen mit maximal 11 kW und Bezug von Ökostrom hinzu.

Die durchschnittliche Summe der Wallbox Kosten dürfte somit um die 2.000 Euro liegen. Aber das ist, eingedenk der unsicheren Faktoren, nur grob über den Daumen gepeilt. Insbesondere die sehr volatilen Installationskosten sowie die extrem unterschiedlichen Förderprogramme auf kommunaler Ebene können in Summe und in Extremfällen durchaus auch mal 1.000 oder 2.000 Euro Unterschied machen – in beide Richtungen! Wie gesagt sollte man jedoch nicht der Versuchung erliegen, durch eigene handwerkliche Betätigung die Installationskosten zu senken. Denn es wird nicht lange dauern, bis dann jemand von offizieller Stelle ein paar Fragen hat.

Quellen

https://www.energieloesung.de/magazin/wallbox-installation-zuhause-

https://www.net4energy.com/de-de/mobilitaet/wallbox-kosten

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