Sebastian Vettel: „Es braucht Mut, etwas auszuprobieren“

Sebastian Vettel hat sich während seiner Formel-1-Karriere bereits für Umweltschutz stark gemacht. Veränderung ist etwas Positives, sagt er. Hilf du auch mit!

19.08.2023 • 13:35 Uhr

Sebastian Vettel: „Es braucht Mut, etwas auszuprobieren“

Es sind oft die kleinen Dinge, die Veränderungen deutlich machen. Sebastian Vettel macht das zum Beispiel am Führerschein fest. Noch in seiner Generation haben deutlich mehr Jugendliche den Führerschein gemacht als heute. Das Auto ist bei der Jugend von heute nicht mehr ein so zentrales Thema wie es das früher war.

„In der Väter-Generation war noch völlig klar, dass man Führerschein macht und ein eigenes Auto besitzt. Wandel geschieht. Skeptiker gab es schon beim Umstieg von der Pferdekutsche aufs Auto“, betonte Vettel im „Red Bulletin“-Magazin.

Sebastian Vettel: Einige Projekte

Vettel hat nach der vergangenen Saison seine Karriere in der Formel 1 beendet. Was er fortsetzt: Seinen Kampf für mehr Umweltschutz und gegen den Klimawandel. So ist er zum Beispiel Botschafter des Projekts "Bio Bienen Apfel". Dazu ist er Mitbesitzer des Segelteams „Germany Sail GP Team“, bei dem es unter anderem auch um Nachhaltigkeit geht.

Er weiß, dass sein Engagement lange im Widerspruch zu dem stand, was er immer leidenschaftlich gerne gemacht hat, denn Motorsport war lange nicht als nachhaltiger Sport bekannt. Doch auch da gibt es mit zum Beispiel der Formel E für Elektro-Formelautos einen Wandel.

Er selbst hat den eigenen Wandel schon während der aktiven Karriere vorangetrieben, indem er seinen eigenen CO²-Abdruck gemessen und verringert hat.

Mobilität: Ein Faktor geht unter

Er findet, dass in der aktuellen Mobilitätsdiskussion ein entscheidender Faktor untergeht. „Viele fragen sich: Was darf ich nicht mehr? Die wichtigere Frage ist doch: Wie könnte es in Zukunft besser aussehen?“

Wenn er nach vorne blicke, sehe er lebenswertere Städte als heute, sagte Vettel: „Wenn ich mir vorstelle, dass öffentlicher Verkehr dichter und flüssiger passiert, wenn die Alternative Bahn besser wird als heute, stellt sich die Frage nach Auto oder Flugzeug vielleicht gar nicht mehr. Sobald das Angebot stimmt, wird die Mehrheit mitziehen“, so Vettel.

Sebastian Vettel: Die Vision von Verbesserung fehlt

Vielen fehle die Vision von Verbesserung. Davon, dass das gut werde, sagte er: „Veränderung macht ihnen erst mal Angst. Es braucht Fantasie, wie es künftig besser sein wird als heute. Veränderung sollte man als etwas Positives wahrnehmen.“

Jetzt gehe es ans Gestalten und Machen, so der Heppenheimer: „Das ist vielleicht etwas schwieriger, aber da braucht es eben Mut, etwas auszuprobieren. Wie etwa Arbeit zu Hause.“vettel11.png

Was glaubt Vettel: Welche neuen Technologien werden uns am meisten helfen, die Zukunft zu gestalten?

„Im großen Bild: künstliche Intelligenz. In der Mobilität ist der Wandel zur E-Mobilität der erste Schritt – aufgrund des im Moment noch unschlagbaren Wirkungsgrades. Wasserstoff ist superspannend.“

Generell glaubt Vettel allerdings nicht an die eine einzige Lösung, „sondern an eine Kombination vieler Bausteine“. Generell sagt er: „Ich finde es wichtig, nicht von Verbot und Verzicht zu reden, sondern die Alternativen hervorzuheben, und die gibt es ja oft schon.“