Klimawandel

Sebastian Vettel: So hat der Ex-Formel-1-Superstar seinen CO²-Abdruck verringert

Formel-1-Fahrer sind nicht dafür bekannt, große Umweltaktivisten zu sein. Sebastian Vettel setzt sich seit Jahren für den Kampf gegen den Klimawandel ein - und geht mit gutem Beispiel voran.

17.08.2023 • 09:42 Uhr

Sebastian Vettel: So hat der Ex-Formel-1-Superstar seinen CO²-Abdruck verringert

Die Formel 1 möchte gerne nachhaltiger werden, lässt sich mit der Umsetzung aber Zeit. Sebastian Vettel hat den langsamen Wandel in der Motorsport-Königsklasse immer kritisiert, außerdem setzte sich der viermalige Weltmeister in den vergangenen Jahren lautstark für den Umweltschutz und den Kampf gegen den Klimawandel ein.

Der 36-Jährige hast die große Bühne der Formel 1 dafür genutzt, und auch nach seinem Rücktritt nach dem Ende der vergangenen Saison setzt sich Vettel für seine Überzeugungen ein.

Doch Vettel redet nicht nur, er wird auch selbst tätig. Er hat vor einigen Jahren angefangen, seinen eigenen CO²-Abdruck zu messen. Dazu gehörte es, die Autokilometer aufzuschreiben, jeden Flug, jede Nächtigung. „Diese Zahl im Vergleich zu der von Otto Normalverbraucher zu sehen, hat mich von den Socken gehauen!“, sagte er im Interview mit dem Red Bulletin.

Sebastian Vettel: Von 400 auf 60 Tonnen

Danach habe er Maßnahmen ergriffen, die Zahl herunter zu bekommen. Denn die lag anfangs bei 400 Tonnen – „nur in Zusammenhang mit der F1. Zum Schluss war ich auf 60 Tonnen runter.“

Zum Vergleich: Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz beziffert den Kohlenstoffdioxid-Fußabdruck pro Kopf in Deutschland Anfang 2023 bei 10,5 Tonnen.

„Der Großteil der Reduktion war das Weglassen von Flügen", sagte er. So reiste er 2022 innerhalb Europas nur noch zu den Rennen in Silverstone und Budapest mit dem Flieger. Man muss wissen: Die Formel 1 hat 2022 insgesamt 22 Rennen absolviert, zum Beispiel in Australien, Saudi-Arabien, in den USA, Brasilien oder Singapur. Da kommt einiges an Flugkilometern zusammen. vettel2.jpg

Sebastian Vettel: „Dieser Schritt fühlte sich null nach Verzicht an"

„Ich möchte keinem etwas vorschreiben oder mich als Engel darstellen, aber so habe ich bei mir selbst begonnen. Dieser Schritt fühlte sich null nach Verzicht an, sondern als völlig logisch - wie auch alle anderen kleineren, die ich parallel gesetzt hatte. Ich fühlte mich sehr zufrieden“, so Vettel.

Im Motorsport war er anfangs sehr viel mit dem Auto unterwegs. Er hatte es „bald satt, lange Strecken auf der Straße zurückzulegen. So kam das Flugzeug ins Spiel, später der Privatflieger, weil die Zeitersparnis extrem war. Aber der Schritt zurück fühlte sich gut an“, so Vettel.
Vettel weiter: „Wann immer es ging, habe ich genossen, wieder an Land unterwegs zu sein und Dinge zu sehen, die ich im Flugzeug verpasst hätte. Der vermeintliche Verlust von Zeit ist kein eigentlicher Verlust, habe ich gemerkt“.