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Müllvermeidung beim Baby: Zero Waste trotz Säugling

Im Durchschnitt sind es 5.000 Einwegwindeln, die ein Kind bis zum Trockenwerden verbraucht. Das ist weit weg von Zero Waste. Hinzu kommen nicht minder umweltschädliche Feuchttücher, Plastik-Quetschbeutel mit Obstmus und viele weitere kleine und große Umweltsünden. Zumindest den Babybrei gibt es standardmäßig in Gläschen. Doch Eltern kleiner Kinder müssen sich nicht zwangsläufig mit riesigen Müllbergen abfinden. Wir verraten dir, wie Zero Waste und ein Baby zusammenpassen

16.09.2021 • 12:35 Uhr

Müllvermeidung beim Baby: Zero Waste trotz Säugling

Tipps für nachhaltigeres Wickeln

Zero Waste bei Wickelkindern bedeutet vor allem Stoffwindeln. Doch die ökologischen Windeln aus Stoff mit ihren vielen bunten Motiven sind nicht die einzige Möglichkeit, wie weniger Müll bei der Babypflege entsteht. Um mehr Nachhaltigkeit im Babyzimmer zu praktizieren, lassen sich die folgenden Tipps vergleichsweise kostengünstig umsetzen:

Stoffwindeln anstatt Wegwerfwindeln

Wiederverwendbare Stoffwindeln zählen zu den Mehrweg-Alternativen, welche die größte Müllreduzierung ermöglichen. Es gibt sie inzwischen in vielen bunten Designs, mit verschiedenen Einlagesystemen und sogar in kleinen Größen für Frühchen. Allerdings ist die anfängliche Investition höher, da du dir zunächst eine komplette Ausstattung mit 20 bis 25 Windeln zulegen solltest. Dann reicht es, wenn du die Windeln alle paar Tage wäschst.

Manche Eltern steigen erst ab Größe drei in das Stoffwindel-System ein. Immerhin wachsen Babys gerade zu Anfang sehr schnell, was verhältnismäßig hohe Kosten für Stoffwindeln in kleinen Größen nach sich ziehen kann. Zum Glück gibt es jedoch auch mitwachsende Stoffwindeln, die den Geldbeutel entsprechend schonen. Fazit: Wenn der Wille zu Stoffwindeln da ist, findet sich das passende System.

Tipp: Stoffwindeln musst du inzwischen nicht mehr kaufen. Es gibt zahlreiche Anbieter, die eine Windel-Miete anbieten. Häufig kannst du einen Waschservice mit Abholung bei dir zu Hause buchen. Dann entfällt selbst das letzte Argument gegen Stoffwindeln, nämlich der Ekel vor der Reinigung.

Ein normaler Waschlappen ist ebenfalls eine Alternative

Feuchttücher sind eine weitere Müllquelle im Kinderzimmer, die sich leicht eliminieren lässt. Wer Zero Waste bei Wickelkindern praktizieren möchte, kann die industriell gefertigten Feuchttücher, die häufig winzige Plastikfasern enthalten, einfach gegen einen Waschlappen und eine Schüssel mit Wasser ersetzen.

Weniger Babypflege ist mehr

Cremes, Lotionen und Babypuder kommen allesamt in Verpackungen mit viel Plastik daher. Dabei lohnt es sich nicht nur der Umwelt zuliebe, von vielen Produkten aus dem Bereich der Babypflege Abstand zu nehmen. Denn die ganzen Cremes und Öle benötigen die meisten Babys gar nicht. Ein hochwertiges Kokosöl oder Olivenöl ist eine tolle Alternative. Auch diese Öle sind sparsam zu verwenden, um die zarte Babyhaut nicht zu überpflegen. Außerdem kannst du dir dann sicher sein, dass du die Haut deines Säuglings nicht mit Duftstoffen und anderen künstlichen Zusätzen belastet hast.

Gebraucht kaufen und die Umwelt und den Geldbeutel schonen

Von Stoffwindeln bis hin zu der Auflage für den Wickeltisch: Wer gebraucht kauft, kann Zero Waste für kleines Geld leben. Da sich Stoffwindeln bei hohen Temperaturen in der Waschmaschine desinfizieren lassen, ist Gebrauchtes hygienisch unbedenklich.

Windelfrei von Anfang an?!

Wer in Sachen Zero Waste noch einen Schritt weitergehen möchte, kann darüber nachdenken, sein Baby von Anfang an windelfrei großzuziehen. Zahlreiche Ratgeber in Bücherform und online verraten, wie das klappen kann. So viel sollte allerdings gesagt sein: Es verlangt den Eltern viel Achtsamkeit ab, immer rechtzeitig zu erkennen, wann ihr Baby sein kleines oder großes Geschäft verrichten muss.

Müllvermeidung in der Küche: Babynahrung besser selbst zubereiten

Weniger Müll bei der Babypflege und dem Wickeln ist bereits mehr als die halbe Miete. Ein wesentlicher Beitrag zu mehr Umweltschutz lässt sich jedoch auch mit Zero Waste in der Küche leisten, was für dich und dein Baby wie folgt aussehen kann:

  • 1. Muttermilch ist am besten: Stille dein Baby nach Möglichkeit, um Müll durch die Verpackungen industriell hergestellter Flaschennahrung zu vermeiden.
  • Babybrei selbst kochen: Wer Babybrei selbst kocht, kann beim Einkauf der Zutaten bereits auf Zero Waste achten.
  • Quetschbeutel eigenhändig befüllen: Als Alternative zu den bei Kleinkindern so beliebten Einweg-Quetschies gibt es Mehrweg-Quetschbeutel, die du selbst befüllen kannst. Das bedeutet nicht nur weniger Müll, sondern du behältst die volle Kontrolle über die Inhaltsstoffe.

Quellen

https://www.spiegel.de/panorama/zero-waste-kein-muell-trotz-baby-geht-das-a-317c40e4-5233-4ab4-aa18-d984b3798a59

https://www.rnd.de/familie/zero-waste-baby-so-einfach-konnen-eltern-mull-vermeiden-JUFIZGRND5GKBAPBTFJAOAZPXY.html

https://utopia.de/ratgeber/zero-waste-familie-baby-tipps

https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.uebermorgen-die-nachhaltigkeits-kolumne-stoffwindeln-eine-gute-alternative-zu-einweg-windeln.af27b91e-4a32-46b3-8d0b-439d14437eee.html

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