Klimakrise: Schutzschirm gegen Klimarisiken – Deutschland geht mit voran
Im Kampf gegen den Klimawandel soll ein Schutzschirm ärmeren Ländern helfen. Deutschland spielt dabei eine wichtige Rolle.
15.11.2022 • 09:17 Uhr
Eine Versicherung gegen die Auswirkungen der Klimakrise – so könnte man den globalen Schutzschirm, der auf der UN-Weltklimakonferenz COP 27 in Sharm el-Sheik in Ägypten gestartet wurde, auf den Punkt bringen.
Dieser Schutzschirm – eine deutsche Initiative – soll arme Staaten, die wenig zum Klimawandel beitragen, durch die Auswirkungen wie Wirbelstürme, Dürren oder Fluten aber besonders stark betroffen sind, unterstützen. Und das vor allem schnell und zielgerichtet.
Die Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Svenja Schulze hat gemeinsam mit den V20, der Gruppe von 58 Staaten, die besonders vom Klimawandel bedroht sind, dieses Projekt auf den Weg gebracht. „Das ist ein konkretes Instrument, das bei Klimaschäden, die jetzt schon eintreten, schnell hilft“, sagte Schulze bei web.de.
Globaler Schutzschirm: Ein „bahnbrechendes Projekt"
Die 58 Staaten befinden sich in Afrika, Asien, im Pazifik und in Lateinamerika. Ghanas Finanzminister und V20-Vorsitzender Ken Ofori-Atta sprach von einem „bahnbrechenden“ Projekt.
Dieser Schutzschirm funktioniere wie ein soziales Sicherungssystem, so Schulze. „Zum Beispiel wenn eine Bäuerin durch die Dürre ihre Ernte verliert, dann springt diese Absicherung ein und sie bekommt schnell finanzielle Hilfe, um neues Saatgut zu kaufen, und muss die Arbeit in der Landwirtschaft nicht aufgeben.“
Globaler Schutzschirm: Deutschland geht voran"
Der Schutzschirm solle verhindern, dass Menschen und Regierungen sich verschulden oder lange auf humanitäre Hilfe warten müssten, so Schulze weiter. „Es ist eine schnelle Hilfe, die dafür sorgt, dass zum Beispiel die Bäuerinnen nicht ihre Lebensgrundlagen verlieren. Das ist am Ende viel günstiger, als wenn man durch langes Nichtstun riskiert, dass die Menschen in Armut fallen. Wir wollen, dass die Industrieländer, die die Schäden mit verursacht haben, auch ihren finanziellen Beitrag leisten und Deutschland geht dabei voran.“ 170 Millionen Euro stellt Deutschland als Anschubfinanzierung zur Verfügung.
„Damit gehören wir zusammen mit Dänemark zu den ersten Unterstützern des neuen Schutzschirms und arbeiten daran, dass weitere Geber dazukommen“, sagte Schulze. Dabei betonte sie, dass es eine Vielzahl von Lösungen brauche. Der neue Geldtopf soll ein Teil der Antwort sein.
Quelle: https://web.de/magazine/politik/schulze-klimagerechtigkeit-wiedergutmachen-37456688