Klima und Ernährung: So viel CO₂ steckt in Fleisch

Wie viel CO₂ steckt eigentlich in einem Steak? Und warum wird Methan als Treibhausgas immer wieder unterschätzt? Wie viele Emissionen können wir mit weniger Fleischverzehr einsparen? Wir gehen der Sache auf den Grund.

26.09.2022 • 06:23 Uhr

Klima und Ernährung: So viel CO₂ steckt in Fleisch

Jeder Deutsche isst durchschnittlich 60 Kilogramm Fleisch in einem Jahr. Das entspricht einem Zehntel unseres gesamten Speiseplans. Oder anders ausgedrückt: einem halben Schwein. Der größte Klimasünder ist jedoch das Rind, welches während der Verdauung große Mengen Methan freisetzt. Ein Kilogramm Rindfleisch verursacht fast 14 Kilogramm Treibhausgase. Damit könnte man 2.800 Luftballons füllen.

Wissenswert: Das Treibhausgas Methan ist rund 25-mal klimaschädlicher als Kohlendioxid. Der Grund dafür ist, dass Methan bereits innerhalb kurzer Zeit stark erwärmend wirkt, während CO₂ zu einer konstanteren Erwärmung über längeren Zeitraum führt. Die Auswirkungen von Methan auf das Klima sind also unmittelbar spürbar.

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Aber auch die Futtermittelerzeugung (intensive Landwirtschaft) und die damit verbundene Abholzung (Brandrodung) tragen ihren Teil dazu bei. Hinzu kommen noch energieintensive Prozesse wie Transport, Kühlung und Weiterverarbeitung der Fleischerzeugnisse. Die Tierhaltung ist für rund 20 Prozent der weltweiten Treibhausgas-Emissionen verantwortlich und damit einer der wichtigsten Mitverursacher des Klimawandels.

Überblick: So viel Treibhausgas steckt in Fleisch

*Angaben: CO₂e in Kilogramm je Kilogramm Fleisch = berücksichtigt nicht nur CO₂, sondern auch andere Gase wie Methan oder Lachgas

Für mehr Übersichtlichkeit beginnt das Ranking mit dem höchsten Wert.

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  • Rindfleisch, bio: 21,7
  • Rindfleisch, durchschnittlich: 13,6
  • Hirsch, Wildfleisch: 11,5
  • Hähnchen, durchschnittlich: 5,54,
  • Fisch, Aquakultur: 5,1
  • Schweinefleisch, durchschnittlich: 4,6

Zum Vergleich:

  • Vegane Bratwurst: 1,7
  • Gemüseschnitzel: 1,3
  • Tofu: 1

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Warum produziert Bio-Rindfleisch mehr Methan als konventionelles Rindfleisch?

Bei der Bio-Landwirtschaft werden Rinder neun Monate länger am Leben gelassen, weshalb sie insgesamt mehr Methan ausstoßen. Allerdings hat der Bio-Standard entscheidende Vorteile gegenüber konventioneller Landwirtschaft, darunter mehr Biodiversität und artgerechte Tierhaltung.

Klimawandel: Was bringt Fleischverzicht wirklich?

Jeder Deutsche erzeugt nur durch seine Ernährung rund 1,74 Tonnen CO₂ in einem Jahr. Wer seinen Fleischkonsum um ein Viertel reduziert, kann jährlich 0,1 Tonnen CO₂ einsparen. Bei einer komplett vegetarischen Ernährung liegt das Einsparpotenzial bei 0,45 Tonnen – etwa einem Viertel des durch die Ernährung verursachten CO₂-Ausstoßes.

Quellen:

https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/berechnung-zum-klimaeffekt-was-fleischverzicht-fuer-den-klimaschutz-bringt-a-1280923.html

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1197941/umfrage/co2-fussabdruck-von-fleisch-fisch-und-fleischalternativen-in-deutschland/

http://www.duh.de/uploads/tx_duhdownloads/DUH_Hintergrundpapier_Methan.pdf

https://www.geo.de/geolino/natur-und-umwelt/15897-rtkl-erderwaermung-wie-viel-co2-unserem-speiseplan-steckt

https://www.watson.ch/wissen/food/228205511-so-viel-co2-verursacht-unser-essen

https://klima-arena.de/die-klima-arena/klimaneutral/klimafaktor-fleisch/