Kalt duschen: Diese gesundheitlichen Vorteile erwarten dich

Kalt zu duschen spart nicht nur Energie und Geld, sondern hat verschiedene körperliche und geistige Vorteile für uns Menschen. Schauen wir uns die gesundheitlichen Aspekte einer kalten Dusche etwas genauer an.

Kalt duschen: 3 wertvolle Tipps

1. Die ideale Dauer für eine kalte Dusche beträgt 3 Minuten.
2. Die Wassertemperatur für eine kalte Dusche kann variieren und beträgt zwischen 14 und 18 Grad. Bereits 14 Grad Celsius reichen aus, um alle positiven Effekte zu erfahren.
3. Wer gerade erst mit dem kalten Duschen anfängt, sollte mit Wechselduschen beginnen: duschen und waschen wie gewohnt, 20 Sekunden kalt duschen, 20 Sekunden warm duschen, Temperaturwechsel 8-mal wiederholen.

Auswirkungen auf deine Psyche

Schauen wir uns die positiven Effekte von kalten Duschen auf die geistige Gesundheit an:

Eine kalte Dusche am Morgen macht wach

Bereits ein kurzer Moment unter kaltem Wasser kann die Herzfrequenz und die damit verbundene Sauerstoffaufnahme erhöhen. Der Körper gerät in einen vorübergehenden „Schockzustand“, der jedoch die allgemeine Wachsamkeit fördert. Viele Menschen, die kalt duschen, tun dies in den Morgenstunden nach dem Aufstehen – um den Körper in Schwung zu bringen. Grundsätzlich eignet sich aber jede Tageszeit für eine kalte Dusche.

Eine kalte Dusche fördert die Ausschüttung des Glückshormons Dopamin

Es mag etwas ungewohnt klingen, aber eine kalte Dusche kann wie ein Stimmungsaufheller wirken. Niedrige Temperaturen aktivieren bestimme Teile unseres Nervensystems und stimulieren die Produktion der Hormone Noradrenalin, Dopamin und Beta-Endorphin und können sogar zur Behandlung von Depressionen eingesetzt werden, so eine russische Studie. Die aufgezählten Botenstoffe sind „gute“ Stress- und Belohnungshormone. Sie helfen dabei Resilienz – also mentale Stärke – aufzubauen und Motivation auszulösen. Das Ergebnis: Nach einer kalten Dusche fühlen wir uns stark und glücklich.

So wirkt sich kalt duschen auf deine körperliche Gesundheit aus

Schauen wir uns die positiven Effekte von kalten Duschen auf den menschlichen Körper an:

Stärkt das Immunsystem

Wenn wir uns für kurze Zeit gezielter Kälte aussetzen – wie etwa beim kalten Duschen – kann das unser Immunsystem nachhaltig stärken und bei der Abwehr von Erregern helfen. Außerdem wird kaltes Wasser zur Schmerztherapie und Entzündungshemmung eingesetzt. Eine Studie der Universität Jena zeigte, dass Menschen, die regelmäßig kaltes Wasser auf die Brust bekamen, nach der Lebensumstellung rund 13 Prozent mehr immunrelevante Zellen besaßen. In dieser Hinsicht kann man also tatsächlich sagen, dass kaltes Duschen „abhärtet“ und die körpereigene Abwehr stärkt.

„Mit Kältetherapien ist es möglich, Entzündungen zu hemmen oder Schmerzen zu lindern, denn mit zunehmender Abkühlung wird das Gewebe unempfindlicher gegenüber Schmerz“, so der leitende Sportmediziner Prof. Dr. med. Johannes Scherr vom Universitätsklinikum Balgrist.

Allerdings gilt der positive Effekt auf das Immunsystem nur für einen kurzen Zeitraum. Wer über längere Zeit kalte Luft einatmet, große auskühlende Körperoberflächen hat und dadurch sogenannten „Kältestress“ empfindet, riskiert eine erhöhte Infektanfälligkeit. Das liegt daran, dass der Kältestress zur Absenkung der Körpertemperatur führt, was eine Gefäßverengung in den Schleimhäuten bewirkt. Dieser Prozess unterdrückt die natürliche Immunreaktion und erhöht das Risiko für eine Erkältung, wenn die Auskühlung zu lange andauert.

Fördert die Durchblutung

Kalt duschen fördert nachweislich die Durchblutung. Bei Kälte verengen sich die Blutgefäße und weiten sich danach wieder. Der Wechsel zwischen warm und kalt trainiert also die Gefäße im menschlichen Körper.

„In jedem Falle werden die Blutgefäße trainiert und die Hautdurchblutung verbessert, da sich die Gefäße durch die Kälte verengen und danach wieder erweitern“, sagt Prof. Dieter Melchart, Leiter des Kompetenzzentrums für Komplementärmedizin und Naturheilkunde der Technischen Hochschule Deggendorf.

Regt den Kreislauf an

Durch das beschriebene Verengen der Blutgefäße wird der Kreislauf beschleunigt und die Pumpfunktion der Venen und Co. angeregt. Das führt zu einer leichten Erhöhung des Blutdrucks. Wer also tendenziell niedrigen Blutdruck hat und deshalb häufiger an Schwindel oder Müdigkeit leidet, kann kaltes Duschen für sich nutzen, um seinen Kreislauf in Schwung zu bringen.

Hilft beim Abnehmen

Der Kälteschock hat einen weiteren Vorteil: Der Energie- und Fettstoffwechsel wird angeregt. Bereits 30 Sekunden unter der kalten Dusche reichen aus, um einen spürbaren Effekt zu erzielen. Damit lässt sich der tägliche Kalorienverbrauch um etwa drei Prozent erhöhen, so eine niederländische Studie. Das liegt an der sogenannten „Thermogenese“. Denn der kalte Körper arbeitet sofort daran, wieder zur Normaltemperatur zu gelangen – dafür benötigt er zusätzliche Energie.

Beschleunigt die Regeneration der Muskeln nach dem Sport

Insbesondere für Sportler können kalte Duschen interessant sein. Denn die erhöhte Blutzirkulation fördert die Regeneration der Muskeln nach dem Sport und kann die Leistungsfähigkeit steigern, so eine australische Studie. Durch das schneller fließende Blut können Abbauprodukte (wie Laktat) besser abtransportiert werden. Deshalb gehen viele Profisportler nach dem Training Eisbaden – sie fühlen sich schneller wieder erholt.

Ist gut für Haut und Haar

Wie bereits erwähnt regt kaltes Duschen die Blutzirkulation an, weil der Körper versucht, die Haut schnell wieder aufzuwärmen. Das Verengen der Blutgefäße durch das kalte Wasser lässt deine Haut straffer erscheinen. Außerdem wäscht kaltes Wasser nicht alle natürlichen Fette ab, was deine Haut weniger austrocknet.

Auch die Haare profitieren von einer kalten Dusche. Kaltes Wasser schließt die äußere Rindenschicht (Kutikula) der Haare und versiegelt damit die natürliche Feuchtigkeit. Außerdem reduziert kaltes Duschen den Frizz-Effekt, also wild abstehende bzw. widerspenstige Haare. Wer sich seinen Kopf mit kaltem Wasser wäscht, darf sich über insgesamt gesünder aussehende Haare freuen.

Birgt das kalt Duschen neben den Vorteilen auch Nachteile?

Kaltes Duschen ist nicht für alle Menschen geeignet. Personen mit Herzerkrankungen sollten dies vermeiden, da Kälte das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle erhöhen kann. Auch ältere Personen und Menschen, die erkältet sind, sollten von kaltem Wasser absehen. Bei Unsicherheiten wird empfohlen in jedem Fall vorher einen Arzt zu konsultieren.

„Kälte erhöht das Risiko von Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen. Aufpassen, gerade im Winter, sollten Menschen mit vorbestehenden Herzerkrankungen“, erklärt Prof. Scherr.

Fazit: Lohnt sich eine kalte Dusche?

Das Duschen mit kaltem Wasser hat nachweislich viele positive Effekte auf die menschliche Gesundheit. Kaltes Wasser hebt die Stimmung, fördert die Durchblutung und Muskelregeneration, regt den Stoffwechsel an und verbessert das Hautbild. Menschen mit Herzerkrankungen, Erkältungssymptomen oder Personen in hohem Alter sollten von kalten Duschen jedoch absehen.

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