Heizsaison 2023: Gaskunden kommen deutlich günstiger weg

Die Heizsaison 2023 startet für deutsche Haushalte mit deutlich geringeren Kosten als im Vorjahr. Eine Analyse des Vergleichsportals Verivox zeigt, dass die Preise für Erdgas im Vergleich zum Vorjahr um durchschnittlich 43 Prozent und die für Heizöl um 25 Prozent gesunken sind.

Im Oktober 2022 lag der durchschnittliche Gaspreis bundesweit bei 20,54 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Aktuell beträgt der Durchschnittspreis nur 11,73 Cent/kWh, was einem Rückgang von etwa 43 Prozent innerhalb eines Jahres entspricht.

„Die Haushalte in Deutschland bleiben aller Voraussicht nach in der kommenden Heizperiode von den Rekordpreisen des vergangenen Jahres verschont", sagt Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox. „Das Preisniveau ist jedoch nach wie vor hoch und die Gasmärkte nervös. Weitere Preisnachlässe sind daher aktuell nicht zu erwarten."

Gas: Preise sind deutlich gefallen

In der zweiten Hälfte von 2022 überstiegen die Großhandelspreise für Erdgas an der niederländischen Börse TTF regelmäßig 100 Euro pro Megawattstunde (MWh). Doch zu Beginn von 2023 sanken die Preise unter diesen Wert und erreichten im Frühsommer zeitweise weniger als 30 Euro/MWh. Derzeit hat sich der Großhandelspreis wieder erholt und steht bei ungefähr 40 Euro/MWh. Obwohl dies eine Erhöhung darstellt, bleibt der Preis weit unter den Spitzenwerten von 2022, aber höher als die durchschnittlichen Preise von 10 bis 25 Euro/MWh, die vor der Gaskrise Ende 2021 üblich waren.

Die Auswirkungen auf die Gaskosten einzelner Haushalte variieren je nach spezifischem Gastarif, wobei es zwischen den Tarifgruppen erhebliche Preisunterschiede gibt. Der durchschnittliche Gaspreis im Standardtarif des lokalen Grundversorgers sank von 15,2 Cent/kWh im Oktober 2022 auf 14,62 Cent/kWh im Oktober 2023. Gleichzeitig reduzierte sich der durchschnittliche Preis des günstigsten Neukundenangebots im selben Zeitraum von 23,85 Cent/kWh auf 8,87 Cent/kWh.

„Im vergangenen Oktober waren die örtlichen Grundversorgungstarife aufgrund der Gaskrise häufig die günstigsten verfügbaren Angebote überhaupt", sagt Thorsten Storck. „In der Zwischenzeit hat sich das Bild wieder gedreht, da überregionale Gasversorger die gesunkenen Großhandelspreise schneller an ihre Kunden weitergegeben haben."

Gaspreise: Tarife überprüfen

Es ist ratsam, dass Gaskunden ihre aktuellen Tarife überprüfen und mit den neuesten Angeboten für Neukunden vergleichen. Ein Haushalt in einem freistehenden Einfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh könnte durch den Wechsel vom lokalen Grundversorgungstarif zum günstigsten verfügbaren Tarif mit vorteilhaften Konditionen im Durchschnitt etwa 1.150 Euro sparen.

Für Ölkunden sieht es ebenfalls positiv aus, da die Heizkosten im Vergleich zum Vorjahr gesunken sind. Während leichtes Heizöl im Oktober 2022 durchschnittlich etwa 150 Euro pro Hektoliter kostete, liegt der Preis zu Beginn der Heizperiode 2023 bei etwa 113 Euro, was einem Rückgang von etwa 25 Prozent entspricht.