Grüne E-Mail-Anbieter: So wird dein Postfach zu 100 Prozent klimaneutral

Was kaum jemand weiß: Jede E-Mail verbraucht Strom und erzeugt in der Regel CO₂. Dabei gibt es Möglichkeiten, dein E-Mail-Postfach klimafreundlich zu gestalten. Wir zeigen dir, wie das geht.

09.02.2023 • 08:02 Uhr

Grüne E-Mail-Anbieter: So wird dein Postfach zu 100 Prozent klimaneutral

Der E-Mail-Verkehr einer Person erzeugt durchschnittlich an einem einzigen Tag so viele Treibhausgase, wie eine 11 Kilometer lange Autofahrt, erklärt Öko-Test. Warum ist das so? Jede E-Mail liegt auf einem Server – einem Online-Speicher in Rechenzentren. Und diese verbrauchen richtig viel Strom. Für die Stromerzeugung werden immer noch zu einem Großteil fossile Brennstoffe verbrannt, die dabei CO₂ ausstoßen. Zusätzlich müssen Rechenzentren rund um die Uhr gekühlt werden - wieder Energieverbrauch. Das größte Rechenzentrum Deutschlands in Frankfurt am Main verbrauchte 2018 rund ein Fünftel des jährlichen Gesamtstrombedarfs der ganzen Stadt.

Wie viel CO₂ erzeugt eine E-Mail?

Der durchschnittliche CO₂-Ausstoß einer E-Mail hängt zum Beispiel vom Datenvolumen ab (besitzt die E-Mail einen Anhang?) und wie lange die Nachricht in unserem Postfach bleibt. Werden unwichtige E-Mails schnell gelöscht, spart das also Treibhausgase und Energie.

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*Angaben: CO₂e = berücksichtigt nicht nur CO₂, sondern auch andere Gase wie Methan oder Lachgas

  • Eine „kurze“ E-Mail erzeugt: 0,3 Gramm CO₂e
  • Eine „normale“ E-Mail erzeugt: 4 Gramm CO₂e
  • Eine längere E-Mail mit Anhang erzeugt: bis zu 50 Gramm CO₂e

Grüne E-Mails: So machst du dein Postfach klimaneutral

E-Mails erzeugen Treibhausgase, weil der Strom für Rechenzentren mehrheitlich aus fossilen Brennstoffen stammt und jede E-Mail in Rechenzentren „gespeichert“ wird, solange sie sich in unserem Postfach befindet. Jede E-Mail verbraucht Strom - nicht nur beim Verschicken, sondern solange, bis sie gelöscht wurde. Die Alternative: 100 Prozent Ökostrom aus erneuerbaren Energien für die Server. Solche E-Mail-Anbieter gibt es bereits. Wir stellen dir drei von ihnen etwas genauer vor.

Posteo

  • Werbefrei
  • 2 GB Speicherplatz
  • Viele Extras: Kalender, Adressbuch, zwei weitere E-Mail-Adressen (Aliase)
  • Postfach samt Anhängen und Kalenderdaten lassen sich verschlüsseln
  • Ökostrom für Server stammt von Green Planet Energy
  • Preis: 1 Euro pro Monat

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Mailbox

  • Werbefrei
  • 2 GB Speicherplatz
  • Viele Extras: Kalender, Adressbuch, Textprogramm, Tabellenkalkulation, Cloudspeicher
  • Lässt sich mit eigener Domain verbinden
  • Zwei-Wege-Authentifizierung
  • Outlook-Connector
  • Gut geeignet für berufliche Anwender
  • Ökostromanbieter wird nicht öffentlich genannt
  • Preis: 1 Euro pro Monat

Tutanota

  • Werbefrei
  • 1 GB Speicherplatz
  • Zwei-Wege- Authentifizierung
  • Kostenlose Version mit eingeschränkten Funktionen verfügbar
  • Für berufliche Anwender: Premium-Version ab 12 Euro und Pro-Version ab 60 Euro im Monat (mehr Speicherplatz, weitere E-Mail-Adressen, Domains verbinden, verschlüsselter Kalender)
  • Ökostromanbieter wird nicht öffentlich genannt

Willst du wissen, wie viel Strom und CO₂ du sparen kannst, wenn du häufiger deine E-Mails löscht? Du wirst es kaum glauben. Galileo hat hierfür ein Experiment gestartet. In diesem Beitrag erfährst du mehr.

Quellen:

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/rechenzentren-boom-frankfurt-101.html

https://www.oekotest.de/freizeit-technik/Eine-E-Mail-ist-genauso-klimaschaedlich-wie-eine-Plastiktuete_600843_1.html

https://utopia.de/ratgeber/e-mail-adresse-alternative/

https://utopia.de/ratgeber/e-mails-loeschen-und-das-klima-schuetzen/

https://futurezone.at/digital-life/emails-loeschen-energie-co2-strom-stromsparen-energiesparen-server/402104436