Energiekrise: Die Deutschen sparen - Gasverbrauch geht zurück

Die Bundesnetzagentur hat den Gasverbrauch im Jahr 2022 analysiert. Der ging in allen Bereichen zurück. Was auch am Wetter lag.

08.01.2023 • 14:04 Uhr

Energiekrise: Die Deutschen sparen - Gasverbrauch geht zurück

Die Bundesnetzagentur konnte bereits einen Rückgang beim Stromverbrauch vermelden. Der ging 2022 im Vorjahresvergleich um vier Prozent zurück.

Beim Erdgas sieht es inmitten der Energiekrise noch besser aus, der Verbrauch sank sogar um 14 Prozent im Vergleich mit dem Durchschnitt der vorherigen vier Jahre. Dabei sparte die Industrie 15 Prozent ein, private Haushalte und kleinere und mittlere Unternehmen zwölf Prozent. In den kritischen Monaten Oktober bis Dezember lag der Verbrauch der Industrie 23 Prozent und der Verbrauch von privaten Verbrauchern und Gewerbetreibenden 21 Prozent unter den Vorjahren.

Energiekrise: Weniger Gas aus Russland

Den Angaben zufolge kam das Gas im vergangenen Jahr zum Großteil aus Norwegen (33 Prozent), aus Russland kamen nur noch 22 Prozent. 2021 waren es noch mehr als 50 Prozent. Die Lieferungen aus Russland über die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 sanken ab Juni, seit Anfang September fließt gar kein Gas mehr durch die Leitung.

„Die ausbleibenden Gaslieferungen aus Russland konnten teilweise durch zusätzliche Importe, unter anderem über die Niederlande, Belgien und aus Norwegen kompensiert werden“, erklärte die Bundesnetzagentur.

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Allerdings gehören zur Erdgas-Lage auch die im Allgemeinen milden Temperaturen der Wintermonate, die laut der Behörde „einen großen Einfluss auf den Gasverbrauch hatten“. Im Schnitt lagen die Temperaturen im Jahr 2022 1,1 °C über dem Durchschnitt der letzten vier Jahre. gas2.jpg

Gasverbrauch: Positive Prognose

Was Mut macht: Neben den Verbrauchsdaten gab die Bundesnetzagentur auch eine positive Prognose für Deutschland ab. „Eine Gasmangellage in diesem Winter wird zunehmend unwahrscheinlich“, hieß es in einer Mitteilung.

Aktuell sind die Speicher zu 90,72 Prozent gefüllt. Das sei ein ungewöhnlich hoher Wert, so die Behörde, die aber auch warnte: „Die Befüllung der Gasspeicher wird wegen der verbleibenden Unsicherheiten der deutschen Gasversorgung auch im Jahr 2023 eine Herausforderung.“