Energie: Deutsche können Verbrauch deutlich reduzieren
Die Preise für Heizenergie sind im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Die Deutschen haben aber richtig reagiert.
13.10.2023 • 09:21 Uhr
Trotz der signifikanten Preiserhöhung für Heizenergie im vergangenen Jahr konnten deutsche Privathaushalte den Energieverbrauch erheblich reduzieren. Selbst wenn man den milden Winter berücksichtigt, verbrauchten sie fünf Prozent weniger Heizenergie im Vergleich zu 2021, was zu einem entsprechenden Rückgang der CO2-Emissionen führte. Diese Informationen stammen aus dem neuesten „Wärmemonitor" des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW).
Während der CO2-Ausstoß aufgrund des milden Winters tatsächlich um 15 Prozent sank, wurden die Klimaziele dennoch knapp verfehlt. Die zugrunde liegenden Daten wurden vom Immobiliendienstleister Ista bereitgestellt und basieren auf den Heizenergieabrechnungen von 150.000 Zwei- und Mehrfamilienhäusern im ganzen Land, was rund einer Million Wohnungen entspricht.
Es ist wichtig zu beachten, dass der russische Angriff auf die Ukraine und der daraus resultierende Anstieg der Energiepreise am 24. Februar 2022 begannen. Infolgedessen versuchten die deutschen Bürger erst gegen Ende des Jahres 2022 verstärkt, ihren Verbrauch von Gas, Öl und Strom zu reduzieren, insbesondere angesichts der drohenden Gasknappheit, da kein russisches Gas mehr nach Deutschland geliefert wurde.
Heizverbrauch: Ausgaben steigen nur um 17 Prozent
Laut Merve Kücük, einer Studienautorin aus der Abteilung Klimapolitik im DIW Berlin, konnten die Haushalte die Mehrkosten durch stark gestiegene Preise nur abmildern, indem sie den Heizverbrauch reduzierten. In den untersuchten Wohngebäuden stiegen die Ausgaben daher durchschnittlich nur um 17 Prozent an.
Die Studienergebnisse zeigten, dass die Energieeinsparungen im Norden des Landes erheblich höher ausfielen als im Süden. Schleswig-Holstein verzeichnete mit einem Rückgang von 7,3 Prozent die größte Ersparnis. In diesem Bundesland stiegen auch die Preise für Heizöl und Erdgas mit 47 Prozent am stärksten in ganz Deutschland.