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Elektromobilität: Vergünstigte Stromtarife für die heimische Ladestation

Immer mehr Menschen liebäugeln damit, sich ein E-Auto anzuschaffen – am besten mit heimischer Ladestation. Dann kommen die wirtschaftlichen Vorteile wirklich zum Tragen und du musst im Idealfall nur noch auf Langstrecken gelegentlich nachtanken. Darüber freut sich (sofern du Ökostrom beziehst) nicht nur Mutter Natur. Auch der Langlebigkeit des Akkus sind die schonenderen Ladungen zu Hause zuträglich. Nun ist Strom in Deutschland kein billiges Gut, wie der internationale Tarifvergleich zeigt. Lässt sich da nicht noch etwas an den Kosten drehen? Ja, das ist tatsächlich möglich. Denn viele Stromanbieter bieten vergünstigte Tarife für Autostrom an.

30.04.2021 • 15:18 Uhr

Elektromobilität: Vergünstigte Stromtarife für die heimische Ladestation

Wallbox statt Haushaltsdose

Willst du dein Elektroauto daheim laden, kommst du um die Anschaffung einer passenden Auto-Ladestation bzw. Wallbox nicht herum. Zwar gestatten entsprechende Kabel auch das Laden an konventionellen Haushaltssteckdosen. Doch das ist eher etwas für den Notfall und schon aus Sicherheitsbedenken heraus nicht dauerhaft zu empfehlen. Ein Auto zieht wesentlich mehr Strom als die meisten Haushaltsgeräte – und das für Stunden am Stück. Einfache Steckdosen sind darauf nicht ausgelegt, was auf Dauer die Gefahr eines Kabelbrands oder Kurzschlusses heraufbeschwören kann. Eine entsprechende Ladestation zu besorgen ist also deutlich sinnvoller.

Nun lassen sich die Anschaffungskosten einer solchen Ladestation über Förderungen teilweise erheblich senken. Doch mittlerweile kannst du sogar den eigentlichen Strom vergünstigt beziehen, wenn du einen entsprechenden Spartarif in Anspruch nimmst. Dieser kann dir eine Ersparnis von bis zu 20% im Vergleich zu herkömmlichen Haushaltsstromtarifen bringen. Der Stromanbieter wird das E-Auto dann wie eine sogenannte steuerbare Verbrauchseinrichtung einordnen.

Das bedeutet auch, dass sich die Stromversorger bei Versorgungsspitzen im Stromnetz vorbehalten, den Stromfluss zur Ladestation phasenweise abzustellen, um so das Netz zu entlasten. Akzeptierst du als Autobesitzer dies, wirst du dafür mit einem billigeren Tarif für deinen Ladestrom entlohnt. Ein spannendes Konzept, das zukunftsweisend sein könnte. Immerhin werden mehr E-Autos perspektivisch auch mehr simultane Ladevorgänge bedeuten, was Regulierung erfordert und eben diese über ein solches Anreizsystem erleichtern kann.

Wie wird zwischen Haushaltsstrom und Ladestrom unterschieden?

Strom bleibt Strom – völlig egal, ob du Ökostrom beziehst und in welchem Gerät oder welcher Applikation er letztlich umgesetzt und verbraucht wird. Wie schafft es dein Versorger also, zu unterscheiden, welcher Strom nun ins E-Auto fließt und welcher nicht? Hier gibt es zwei Modelle. Bei der ersten Variante wird einfach der gesamte, über den Stromzähler ermittelte Haushaltsstrom abgerechnet. Dieser beinhaltet dann logischerweise auch den Strom, der ins E-Auto fließt.

Anhand einer Mischkalkulation berechnet dein Anbieter dann den Anteil des Stroms für das E-Auto. Im Grunde genommen ist das ein Schätzwert, der auf Nutzerangaben sowie Erfahrungswerten der Anbieter fußt. Diese Variante gilt als Vorteilhaft für Autobesitzer, die nicht besonders viel fahren. Als Richtwert können weniger als 10.000 Kilometer im Jahr gelten.

Bei der zweiten Variante wird ein separater Stromzähler eigens für das E-Auto installiert. Dieser ersetzt im Grunde genommen die Notwenigkeit einer Wallbox, da der Stromzähler selbst die Ladefunktion übernimmt. Dies ermöglicht eine präzise Zuordnung, wie viel Haushaltsstrom dein Auto exakt verbraucht hat. Diese separaten Stromzähler sind weit günstiger als Wallboxen, wobei diese aber aktuell stark gefördert werden, was die Anschaffungskosten wieder etwas ausgleicht.

Interessant ist die Tarifstruktur: Da die Versorger exakt zuordnen können, wie viel Strom dein E-Auto verbraucht, können sie zugeschnittene Tarife anbieten. Diese umfassen meist eine monatliche Grundgebühr (bis etwa 13 Euro) und einen Preis von 20 bis 30 Cent pro Kilowattstunde. Zum Vergleich: Der durchschnittliche Stromtarif lokaler Anbieter (Stadtwerke und Co.) liegt bei etwa 35 Cent. Erbeutest du hier einen guten Tarif, kannst du gerade als Vielfahrer ordentlich Geld sparen.

Quellen

https://www.autobild.de/artikel/autostrom-vertrag-strom-fuer-e-auto-e-auto-stromtarif-vergleich-zu-hause-wallbox-19481535.html

https://www.stromauskunft.de/strompreise/was-kostet-strom/

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