Wie groß ist mein CO₂-Fußabdruck?

Woher kommt der Begriff „CO₂-Fußabdruck“ und wie kann ich meinen Fußabdruck verringern? Antworten auf diese häufig gestellten Fragen gibt es hier.

13.02.2023 • 04:07 Uhr

Wie groß ist mein CO₂-Fußabdruck?

Seinen eigenen Fußabdruck im Schnee oder im Sand zu sehen, ist normalerweise ein sehr schönes Erlebnis. Leider benutzen wir das Wort Fußabdruck mittlerweile häufiger, um die eigenen Auswirkungen auf die Umwelt zu beschreiben. Aber woher kommt die Bezeichnung eigentlich?


Der Ursprung des CO₂-Fußabdrucks

In den 1990er Jahren ist ein junger Maschinenbau-Student namens Mathis Wackernagel aus der Schweiz nach Kanada gereist, um an der British Columbia University zu promovieren. Seine Arbeit gemeinsam mit Professor William Rees hat die Berechnungsmethode für das Konzept gelegt, das wir heute unseren Fußabdruck.

Die damals entwickelte Methode berechnete den Naturverbrauch der Menschen. Mit dem Gedanken, diesen Verbrauch mit der Regenerationsfähigkeit der Erde zu vergleichen. Dies soll die Frage beantworten: „Verbrauchen wir mehr Ressourcen, als unsere Erde bereitstellt?“*
Heute fokussieren wir uns mehr auf unseren „CO₂-Fußabdruck“, dieser basiert auf demselben Konzept, versucht aber eine höhere Vergleichbarkeit durch CO₂e Werte zu schaffen.

Durch diesen Ansatz kann heute besser beschrieben werden, wie die Auswirkungen einzelner Produkte auf die Umwelt sind. Denn unser Fußabdruck ist die Summe aller unserer Aktivitäten: welchen Strom wir beziehen, welche Verkehrsmittel wir benutzen und welche Produkte wir konsumieren.

Beispielsweise verursacht die Herstellung einer Jeans ca. 20 kg CO₂e und 10.850 Liter Wasser. Oder alleine ein Stück Rindfleisch verursacht im Schnitt 7 kg CO₂e.

Wenn alle Faktoren zusammen gerechnet werden, dann verursacht eine durchschnittliche Person in Deutschland ca. 10.800 kg CO₂e pro Jahr.


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Die Aufklärung über diese Themen kann zu mehr Achtsamkeit in der Gesellschaft führen, aber auch zu neuen Produkten und Innovationen, die weniger klimaschädlich sind.


Den eigenen Fußabdruck verringern

Es gibt mehr und mehr Produkte, die darauf achten, einen geringeren Fußabdruck zu haben. So haben sich unter anderem letztes Jahr ein ehemaliger Fußballspieler, ein Unternehmer, und ein Ingenieur für Biotechnologie zusammen getan und einen besonders nachhaltigen Laufschuh entwickelt.

Der Schuh verursacht nur 2,94 kg CO₂e, das sind fast 60 Prozent weniger, als bei herkömmlichen Laufschuhen. Zudem hat es die Innovation mittlerweile in die Produktionskette eines großen Sportartikelherstellers geschafft. Dadurch werden die CO₂-Einsparungen multipliziert.

Natürlich braucht es nicht unbedingt Innovationen, um den eigenen Fußabdruck im Bereich „Sonstiger Konsum“ (inklusive Kleidung) zu verringern. Wer seine Kleidung Secondhand kauft, also bereits gebrauchte Kleidung kauft, anstatt neue Kleidung beim Discounter zu holen, spar viele Emissionen ein. Denn für gebrauchte Kleidung fallen keine neuen Emissionen an, höchstens geringe CO₂e Emissionen beim Transport.

Wir alle können durch gezielte Entscheidungen unseren eigenen CO₂-Fußabdruck beeinflussen. Allerdings sind unsere Fußabdrücke so unterschiedlich wie unsere Verhaltensweisen. Generell kann schwer gesagt werden, ob es sich für dich lohnt mehr auf die Emissionen deiner Kleidung, bei deiner Ernährung, oder bei deiner Art dich fortzubewegen zu achten. Dabei kann allerdings die Berechnung deines eigenen CO₂-Fußabdrucks sehr hilfreich sein.


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Quelle: AWorld


AWorld, die App der Vereinten Nationen, hat einen CO₂-Fußabdruck-Rechner integriert (siehe Beispiel im Bild).
Wenn du gerne herausfinden möchtest, wie dein Fußabdruck aussieht, dann schau mal hier:

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*Für alle, die es genau wissen wollen. Hier ein wissenschaftlicher Beitrag von Fabian Bross zum Konzept, des ökologischen Fußabdrucks.