Weltfrauentag – Investitionen in Frauen sind der Schlüssel auch zum Klimaschutz

Jedes Jahr am 8. März wird der Weltfrauentag gefeiert, in diesem Jahr zum 113. Mal. Mit SDG 5 ist die Gleichstellung der Geschlechter sogar als eines der 17 Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen definiert.
Die Frauen haben viel erreicht – aber noch nicht genug.

Der Weltfrauentag – die Historie

Die Initiative geht auf die deutsche Sozialistin Clara Zetkin zurück, die 1910 in Kopenhagen einen Antrag auf die Einführung eines Internationalen Frauentages bei der 2. Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz stellte. Ein Jahr zuvor hatte in Amerika der erste Frauentag stattgefunden. Hauptforderung war in den Anfangsjahren das freie und geheime Wahlrecht der Frauen. Eingeführt wurde dann das Wahlrecht in Deutschland erst 1918. In Neuseeland, das hier Pionier war, konnten Frauen bereits 1893 wählen, in Australien 1902 und in Finnland 1906.
Aber es gab viel mehr als nur das Wahlrecht, für das unsere Großmütter- und Mütter-Generation kämpfen musste – ohne Erlaubnis der Männer arbeiten zu gehen, den gleichen Lohn wie Männer zu erhalten und nicht ohne Anerkennung vor allem in der Rente die Kindererziehung zu übernehmen, sind bis heute keine Selbstverständlichkeiten. Um zu verdeutlichen, wie lang dieser Weg war und bis heute ist – nur ein Beispiel: In Hamburg durften bis 1972 auf der Alster keine Frauen rudern, dies war den Männern vorbehalten und hier sogar vornehmlich den Kaufleuten.

Frauen sind ein Schlüssel für den Klimaschutz

In vielen Bereichen dieser Welt sind Frauen immer noch benachteiligt. Die Wissenschaft zeigt, dass gerade die Frauen für den Klimaschutz erheblichen Wert haben und hier die Widerstandsfähigkeit erhöhen können. Der IPCC-Bericht macht deutlich, dass integrative Klimaschutzmaßnahmen zu besseren Ergebnissen führen. Jedoch werden Frauen und Mädchen in der Mittelvergabe nur minimal berücksichtigt. Diese Lücke sollte geschlossen werden, denn Geld in Händen der Frauen tut das Richtige. So ist es verständlich, dass die Exekutivdirektorin von „UN Women“ und Untergeneralsekretärin der Vereinten Nationen, Sima Bahous, auf der COP28 in Dubai sich so geäußert hat: „Es ist alarmierend, dass nur 0,01% der weltweiten Finanzmittel Projekte unterstützen, die sich sowohl mit Klima als auch mit den Rechten der Frauen befassen.“ Den ganzen Beitrag kannst du dir hier ansehen.

Weltfrauentag: Die UN ruft zur Solidarität und zum Umdenken auf

Feiern Sie den Internationalen Frauentag am 8. März 2024 gemeinsam mit den Vereinten Nationen unter dem Motto „In Frauen investieren: Den Fortschritt beschleunigen.“

Der Klimawandel betrifft uns alle – aber er betrifft nicht alle gleich. In vielen Gesellschaften verursacht der Klimawandel erhöhten politischen, wirtschaftlichen und sozialen Druck innerhalb der Gesellschaften. Dieser Druck kann vorhandene Ungleichheiten sogar noch verstärken, so auch die Diskriminierung der Geschlechter oder fehlender Zugang zu wirtschaftlichen Prozessen und Beschäftigungsmöglichkeiten oder Bildung.

Steigerung der Klimaambitionen durch geschlechtsspezifische Klimafinanzierung

Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts hat der Friedens-Nobelpreisträger Muhammad Junus hat bereits über seine Gameen-Bank vornehmlich Frauen Kleinkredite eingeräumt, da er der Meinung war, sie könnten mit dem Geld besser umgehen und würden damit nicht nur sich sondern das gesamte Familiengefüge unterstützen. Sie handeln mit Herz und Verstand zum Wohl der Gemeinschaft – so wie es auch Ayisha Siddiqa, Climate Justice Activist, auf der COP28 sehr emotional deutlich macht. Dieses Herzblut brauchen wir im Klimaschutz auf der ganzen Welt!

Die Nationen sind aktuell dabei Ihre nationalen Klimapläne (Nationally Determined Contributions – NDCs) zu erarbeiten, die bis 2025 vorgelegt werden müssen. Hierin sind ambitionierte Maßnahmen gefordert, die eine Reduzierung der Emissionen, eine Stärkung der Widerstandsfähigkeit abdecken und alle Bereiche des Klimaschutzes berücksichtigen. Auf der COP29 in Baku, Aserbaidschan, werden dann die Mittel vergeben. Hier bietet sich die Gelegenheit geschlechtergerechte Maßnahmen und Finanzierungen in den Mittelpunkt der Klimastrategien zu stellen.

Worldview International Foundation Nurcery Process in Myanmar

Frauenpower bereits in vielen Klimaschutz-Projekten

Viele Projekte werden aber auch bereits jetzt mit einem großen Engagement von Frauen umgesetzt, sie erhalten Ausbildung, Führung und bilden das Rückgrat der Projekte. So auch im Nachhaltigkeitsprojekt von ran. In Myanmar sind Frauen fester Bestandteil der Mangrovenprojekte und erhalten gerechten Lohn für Pflanzungen und Monitoringaufgaben. Die Unterstützung des SDG 5 ist für unseren Projektpartner Worldview International Foundation fester Bestandteil der Arbeit.

Mangrovenaufforstungsprojekt der WIF 2023

Hier konnten in den Gemeinden bereits Schulen und Gesundheitszentren mit dem Geld erstellt werden, dass die Menschen vor Ort durch Pflanzaktionen und die Sekundärnutzung der Gebiete erwirtschaftet haben. Frauen spielen hier eine große Rolle in allen Bereichen. Aber auch hier gibt es natürlich traditionell noch viel zu tun.

Gemeinsam mit der UN wollen wir all den Frauen und Männern danken, die jeden Tag im Kleinen für die Gleichberechtigung und Anerkennung der Frauen kämpfen und erkennen wir die Möglichkeiten in der Vielfalt gemeinsam zu wachsen und zu arbeiten!

Alles zum International Women's Day findest du auf der Seite der UN.