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Wärmepumpe ab 2025 – so nachhaltig ist diese Art des Heizens

Die Pläne der Ampel-Koalition für klimafreundliches Wohnen sehen vor, dass ab 2025 keine Öl- und Gasheizungen mehr verbaut werden dürfen. Damit ist der Weg frei für die Wärmepumpe, die als besonders nachhaltiges Heizsystem gilt. Doch wie funktioniert eine Wärmepumpe eigentlich, wie nachhaltig ist sie wirklich und welche Kosten kommen auf Hausbesitzer zu?

28.01.2022 • 14:54 Uhr

Wärmepumpe ab 2025 – so nachhaltig ist diese Art des Heizens

Was ist eine Wärmepumpe eigentlich?

Die Wärmepumpe ist ein innovatives Heizsystem, das quasi umgekehrt wie ein Kühlschrank funktioniert. Die Wärmepumpe entzieht der Umwelt Wärmeenergie und gibt diese an die Heizkörper des Gebäudes weiter. Für ihre Funktion braucht die Wärmepumpe Strom, aber letztlich besteht die gewonnene Wärme nur zu rund einem Viertel aus elektrischer Energie. In Kombination mit einem Ökostromanbieter kann so klimaneutral geheizt werden. Im Gegensatz zu Öl- und Gasheizungen schützen Wärmepumpen die Umwelt und wesentlich günstiger im Verbrauch sind sie auch noch.

Diese Arten von Wärmepumpen gibt es

Eine Wärmepumpe entzieht der Umwelt Energie, was sie auf verschiedene Weisen tun kann: über die Umgebungsluft, die Erdwärme oder das Grundwasser. Deswegen gibt es drei verschiedene Arten von Wärmepumpen, die alle unterschiedliche Vor- und Nachteile mit sich bringen. Die Luft-Wasser-Wärmepumpe entzieht der Umgebungsluft Wärme, um ein Gebäude zu beheizen. Sie ist die populärste Art der Wärmepumpe, was daran liegt, dass Luft als Energielieferant überall zur Verfügung steht. Das Außenelement der Anlage kann außerdem platzsparend und günstig installiert werden. Nachteile bringt diese Wärmepumpe kaum mit sich; lediglich die Betriebslautstärke von rund 50 Dezibel kann bei dichter Bebauung ein negativer Faktor sein. Durch die Verwendung von Schallschutzhauben lässt sich dieses Problem aber gegebenenfalls einfach beheben. Die Sole-Wasser-Wärmepumpe nutzt Energie aus dem Erdreich, um ein Gebäude zu beheizen. Über Erdsonden oder Flächenkollektoren gelangt die Energie aus dem Erdreich in die Anlage, die sie an die Heizkörper weitergibt. Nachteil dieser überaus effizienten Wärmepumpe sind höhere Installationskosten, da bei der Inbetriebnahme Bohrungen vorgenommen werden müssen. Bisher selten zu finden ist die Wasser-Wasser-Wärmepumpe, die einem Grundwasserreservoir Wärme entzieht. Ist sie installiert, ist sie zwar das effizienteste Wärmepumpen-Modell, doch für die Inbetriebnahme sind aufwendige Erdarbeiten nötig, die natürlich Geld kosten. Außerdem besteht das Risiko, dass diese Pumpe bei einem abfallenden Grundwasserspiegel nicht mehr funktioniert. Die Standardlösung ist also die Luft-Wasser-Wärmepumpe, weil sie überall nutzbar ist.

Kosten der Wärmepumpe

Die genauen Kosten für die Installation dieses Heizsystems hängen von verschiedenen Faktoren wie dem Hersteller der Wärmepumpe, dem Installationsaufwand und dem Dämmzustand des Hauses ab. Die Kosten für die Anlage mitsamt der Installation wird von Experten zwischen 15000 und 25000 Euro angegeben. Allerdings gibt es Förderungen, die man in Anspruch nehmen kann. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert den Austausch herkömmlicher Heizungen durch Wärmepumpen mit bis zu 45 % der Investitionskosten. Bei Neubauten, in denen die Wärmepumpe bereits die beliebteste Heizungsform ist, machen zinsgünstige Kredite der KfW-Bank die Installation dieses Heizungssystems attraktiv. Die Verbrauchs- und Betriebskosten von Wärmepumpen sind deutlich geringer als bei Öl- und Gasheizungen, weswegen sich die Investition irgendwann amortisiert.

Wie nachhaltig ist nun die Wärmepumpe konkret?

Richtig eingesetzt kann man mit einer Wärmepumpe klimaneutral heizen. Damit die Wärmepumpe wirklich nachhaltig ist, muss der Strom, den sie benötigt, aus erneuerbaren Energien stammen. Dies ist bei einem Ökostrom-Tarif oder dem Strom aus der hauseigenen Photovoltaikanlage der Fall. Weniger CO2-Emissionen als ein herkömmliches Heizsystem verursacht die Wärmepumpe auf jeden Fall. Verwendet man sie mit normalem Strom aus dem öffentlichen Stromnetz liegt ihr CO2-Ausstoß bei 100 g/kWh. Zum Vergleich: Mit Gas betriebene Heizungen haben einen CO2-Ausstoß von 250 g/kWh und mit Öl betriebene Anlagen gar von 320 g/kWh. Mit Ökostrom betrieben sinken die Emissionen bei der Wärmepumpe wie gesagt gegen null, sodass diese Art des Heizens in Sachen Nachhaltigkeit als sehr gute Lösung angesehen werden kann.

Quellen

https://www.wegatech.de/ratgeber/waermepumpe/#was-kostet-eine-wrmepumpe

https://www.energieheld.de/heizung/waermepumpe

https://gebaeudedigital.de/allgemein/nachhaltiges-heizen-mit-waermepumpen/?onepage=1

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