Outdoor-Branche: Nachhaltigkeit wird zum Statussymbol

Während der Corona-Pandemie trieben immer mehr Menschen Sport im Freien. Verkaufsdaten zeigen, dass dabei vermehrt auf nachhaltige Outdoor-Mode und -Ausrüstung gesetzt wurde. In diesem Beitrag erfährst du alle Hintergründe.

17.11.2022 • 06:08 Uhr

Outdoor-Branche: Nachhaltigkeit wird zum Statussymbol

Mehr Outdoor-Aktivitäten in Zeiten von Corona

Während der Corona-Pandemie in den Jahren 2020 und 2021 machten immer mehr Menschen Sport unter freiem Himmel, so das deutsche Marktforschungsinstitut „Marketmedia24“. Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 verzeichnete die Outdoor-Branche zwei Jahre später ein Verkaufsplus von 12,6 Prozent. Ob Trekking, Joggen, Walken oder Biken – viele entdeckten Fitness an der frischen Luft als neue Freizeitgestaltung oder Reiseersatz.

Dementsprechend kauften die Leute mehr Outdoor-Kleidung, -Schuhe und passende Ausrüstung. Doch es gab noch einen weiteren Trend. Käufer legten mehr Wert auf umweltfreundliche Waren. Nachhaltigkeit wurde zu einer Art „Statussymbol“, heißt es in der Pressemitteilung des Marktforschungsinstituts. Das sorgte für ein Umdenken bei den Herstellern. Viele versuchen zum Beispiel den Anteil an recycelten Materialien in ihren Produkten auszubauen.

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„Besonders im Textilbereich sehen wir über alle Sportarten ein starkes und immer weiter steigendes Interesse hinsichtlich eines nachhaltigen Konsumverhaltens und das Erreichen einer Kreislaufwirtschaft“, erklärt Carina Dietrich, Brand Communication Strategy und Business Development für Sympatex (Hersteller für winddichte und wasserfeste Textilien, produziert seit 2017 klimaneutral).

Die Europäische Kommission stellte Anfang 2022 eine nachhaltige Textilstrategie vor, wonach der Textilsektor die erste Branche sein soll, „die vollständig zu einer Kreislaufwirtschaft übergeht“. Das Ziel: Bis 2030 sollen Textilien, die in der EU in Umlauf gebracht werden „langlebiger, wiederverwendbarer, reparierbarer, recyclebar und energieeffizienter“ sein.

Steigende Energiepreise und Greenwashing sorgen für Verunsicherung

Noch bis Oktober dieses Jahres stieg der Umsatz mit nachhaltigen Outdoor-Textilien und Co. um 24,4 Prozent. Gleichzeitig sanken die Ausgaben in der gesamten Sportartikel-Branche um 2,1 Prozent. Ein Fallbeispiel: Im Oktober 2022 verzeichneten die Portale der Platform Group (Gruppe von Online-Geschäften mit 3.000 Händlern in neun Branchen) ein Verkaufsminus von 50 Prozent im Bereich der nachhaltigen Outdoor-Produkte – im gesamten Outdoor-Sektor jedoch „nur“ einen Rückgang um 27,4 Prozent. Insgesamt erwartet die deutsche Outdoor-Branche eine Umsatz-Einbuße von 1,2 Prozent in diesem Jahr.

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MarketMedia24 nennt dafür mehrere Gründe. Auf der einen Seite sorgen die steigenden Energiepreise und Lebenshaltungskosten für einen Rückgang der Konsumbereitschaft in der Bevölkerung. Auf der anderen Seite führt eine Vielzahl an undurchsichtigen Nachhaltigkeits-Labels und Greenwashing dazu, dass viele Kundinnen und Kunden sich nicht entscheiden können, welches Produkt für sie die beste Wahl ist.

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