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Nicht ganz Fahrrad, nicht ganz Auto – Velomobile im Check

Innovation taucht nicht immer wie ein Blitz aus heiterem Himmel auf – oft versteckt sie sich auch in Lücken, die ignoriert wurden, weil es (noch) keinen Grund gab, sie auszufüllen. Ändern sich die Rahmenbedingungen, scheinen Ideen, die vorher links liegen gelassen wurden, jedoch manchmal ganz plötzlich nicht nur möglich, sondern attraktiv und sinnvoll. Ungefähr so verhält es sich mit dem Velomobil.

23.09.2021 • 09:57 Uhr

Nicht ganz Fahrrad, nicht ganz Auto – Velomobile im Check

Denn das mit Muskelkraft betriebene Fahrrad-Auto mit Elektro-Akku schiebt sich elegant in so eine Lücke: leichter als ein PKW, sicherer und komfortabler als ein E-Bike. Wie Velomobile die Zukunft unserer Mobilität verändern könnten, erfährst du hier.

Pedelec und Auto – das Beste aus beiden Welten

Drei bis vier Räder, ein schützendes Dach oder sogar eine geschlossene Hülle – auf den ersten Blick sieht das Velomobil aus wie ein Kleinwagen, der in der Kochwäsche eingelaufen ist. Der große Unterschied: Unter der Haube (oder in diesem Fall unter der Karosserie) verbirgt sich weder ein Verbrennungsmotor noch ein reiner Elektro-Akku. Wie beim klassischen Pedelec muss der Fahrer in die Pedale treten, wird dabei jedoch vom Elektroantrieb tatkräftig unterstützt.

Dank des Witterungsschutzes ist das Elektromobil jedoch nicht nur wetterfest, sondern auch sicherer als ein S-Pedelec und erlaubt – je nach Modell – auch eine wesentlich höhere Zuladung.

Klimaneutralität und eine Anpassung der Mobilität an die steigenden Populationszahlen in Deutschland fordern kreative Lösungen im Bereich Verkehr. Gerade in Ballungszentren und Innenstädten könnte das Pedelec auf vier Rädern die Mobilitätsgewohnheiten urbaner Pendler nachhaltig verändern. Als Alternative zum Auto passt das wendige, platzsparende und emissionsfreie Fahrzeug ideal in eine Gesellschaft, die umdenken muss.

Vor- und Nachteile des Fahrrad-Autos

Mittlerweile sind einige verschiedene Modelle des Velomobils erhältlich, wie zum Beispiel der Bio-Hybrid DUO. Einige Firmen bieten das Fahrrad-Auto außerdem als Cargo-Fahrzeug an. Ein Beispiel ist der Elektro-Lieferwagen Loadster. Dieser überzeugt mit Geschwindigkeiten um die 25 Kilometer pro Stunde und bis zu 200 Kilogramm Nutzlast.

Wie jede Form der Mobilität haben auch die Velomobile Vor- und Nachteile, die du bedenken solltest, bevor du dir einen der Pkw-Pedelecs anschaffst. Wir haben für dich einmal die Aspekte der Auto-Fahrrad-Hybride zusammengefasst:

Vorteile:

  • lokal emissionsfrei = umweltfreundlich
  • wartungs- und verschleißarmer Elektromotor
  • kann kostengünstig zu Hause geladen werden
  • günstig in der Anschaffung (viele Modelle unter 10.000 Euro erhältlich)
  • preiswert zu versichern, da nur ein Versicherungskennzeichen nötig ist
  • schon ab 16 Jahren mit Führerschein der Klasse AM erlaubt
  • platzsparend, passen in jede Parklücke

Nachteile:

  • Geschwindigkeit je nach Modell auf 25 bis 45 Stundenkilometer begrenzt
  • in der Regel nur ein bis zwei Mitfahrer möglich
  • geringere Zuladung als E-Auto
  • geringere Reichweite als E-Auto

Fazit: Das Velomobil eignet sich also nicht, um ein Fahrrad oder Auto komplett zu ersetzen – soll es aber auch gar nicht. Stattdessen bietet es vor allem bei schlechtem Wetter und im urbanen Raum eine sichere, schnelle, platzsparende und vor allem umweltfreundliche Alternative.

Quellen

https://www.strohbonaut.de/funf-velomobile-mit-elektromotor/?cookie-state-change=1632044537156/

https://ndion.de/de/velomobile-mehr-als-radeln-in-der-kabine/

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