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Fünf Jahre E-Scooter: Negative Schlagzeilen überschatten Jubiläum

Seit ihrer Zulassung vor fünf Jahren ist die Anzahl an E-Scootern auf Deutschlands Straßen kräftig gewachsen – bis 2022 waren bereits 764.000 der flinken Roller versichert.

22.06.2024 • 09:23 Uhr

Fünf Jahre E-Scooter: Negative Schlagzeilen überschatten Jubiläum

Eine ADAC-Umfrage zeigt, dass rund 45 Prozent davon in privater Hand sind; die übrigen gehören größtenteils zu Leihflotten, die in den Städten oft für Diskussionen sorgen, vor allem wenn sie unachtsam abgestellt werden.

Als Reaktion darauf setzen immer mehr Städte spezielle Regeln in Kraft. Berlin zum Beispiel hat eine Begrenzung von 19.000 Leih-E-Scootern festgelegt, eigene Parkzonen in der Innenstadt eingerichtet und eine Sondernutzungsgebühr von 36 Euro pro Jahr und Scooter eingeführt. In Gelsenkirchen führte die Einführung eines ID-Checks zu Debatten, die dazu führten, dass einige Verleihbetriebe die Stadt verließen.

E-Scooter: Nicht mehr im öffentlichen Nahverkehr

Neuerdings sind E-Scooter, ob privat oder geliehen, wegen der potenziellen Brandgefahr ihrer Akkus in einigen Städten nicht mehr im öffentlichen Nahverkehr zugelassen. Der ADAC sieht dies jedoch nicht als langfristige Lösung und plädiert dafür, spezifische Anforderungen an die Akkus und Sicherheitsmechanismen zu definieren, um eine sichere Mitnahme in allen Verkehrsmitteln zu gewährleisten.

Dazu kommen besorgniserregende Nachrichten von den Unfallforschern: Die Unfallzahlen mit E-Scootern sind gestiegen. Im Jahr 2023 waren 9.439 Personen in E-Scooter-Unfälle mit Personenschaden verwickelt – ein Anstieg um 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Besonders alarmierend ist die Verdoppelung der Todesfälle von 10 im Jahr 2022 auf 20 im Jahr 2023, was mit der zunehmenden Nutzung von E-Scootern zusammenhängt.

Obwohl E-Scooter eine wichtige Rolle im Mobilitätsmix spielen und sich besonders für Kurzstrecken oder die Überbrückung der letzten Meile eignen, ist es entscheidend, Konflikte mit anderen Verkehrsteilnehmern zu minimieren.

Der ADAC unterstützt daher den weiteren Ausbau und die Modernisierung der Radinfrastruktur sowie das Parken der Scooter an dafür vorgesehenen Stellen, um die Entwicklung dieser Mobilitätsform positiv zu gestalten.