Neuseeland verbietet Jugendlichen das Rauchen auf Lebenszeit
Wer 2009 oder später geboren wurde, kann in Neuseeland ab diesem Jahr keine Zigaretten mehr kaufen. Das Ziel: Das Land will bis 2025 rauchfrei werden.
27.12.2022 • 11:27 Uhr
Neues Jahr – neue Vorsätze. Viele Menschen nutzen den Jahreswechsel, um alte Gewohnheiten loszuwerden bzw. eine gesunde Lebensweise zu etablieren. Mehr Sport machen, besser schlafen, mehr Zeit mit der Familie verbringen – es gibt viele Dinge, die Menschen an ihrem Leben ändern möchten. Bei manchen steht vielleicht folgendes ganz oben auf der Liste: Mit dem Rauchen aufhören.
Wer in Neuseeland lebt, dem wird das Rauchen ab 2023 schwergemacht. Jeder Bürger, der im Jahr 2009 oder später geboren wurde, wird in dem Land nie wieder Tabak kaufen können. Dieses Mindestalter wird ab sofort jährlich heraufgesetzt. Wer also in 50 Jahren eine Schachtel Zigaretten kaufen will, müsste theoretisch nachweisen, dass er oder sie mindestens 63 Jahre alt ist. Doch so weit soll es gar nicht kommen. Das Ziel lautet nämlich: Neuseeland will bis 2025 komplett rauchfrei werden.
Gesundheit: Rauchverbot soll Geld sparen
Das neuseeländische Parlament stimmte am 13. Dezember mit 76 zu 43 Stimmen für das Gesetz – parteiübergreifend! Die Gesundheitsbehörden rechnen mit Einsparungen von Milliarden von Dollar im Gesundheitssystem. Rauchen erhöht nämlich das Risiko für Krebs, Herzinfarkte, Schlaganfälle und Amputationen. Die Regierung hofft also, dass die Neuseeländer mit dem neuen Gesetz in Zukunft gesünder leben.
„Es gibt keinen guten Grund, ein Produkt zuzulassen, das die Hälfte der Menschen, die es benutzen, tötet. Ich kann Ihnen sagen, dass wir dem in Zukunft ein Ende setzen werden, wenn wir dieses Gesetz verabschieden“, erklärt die stellvertretende Gesundheitsministerin Ayesha Verrall.
Doch das generelle Rauchverbot für alle ab 2009 Geborenen ist nicht die einzige Maßnahme, mit der die Regierung den Zigaretten den Kampf angesagt hat.
- Die Zahl der Tabakhändler soll von 6.000 auf 600 reduziert werden
- Die zulässige Nikotinmenge im Rauchtabak soll gesenkt werden
Neuseeland: Kritik am Rauchverbot
Es gibt jedoch auch Regierungsvertreter, die sich gegen das Gesetz aussprachen. So kam beispielsweise Kritik von der liberalen ACT-Partei. Diese fürchtet, dass viele Kioske und kleine Läden nun um ihre Existenz bangen müssten, weil dort keine Zigaretten mehr verkauft werden dürfen. Keinerlei Auswirkungen habe das Gesetz jedoch auf den Verkauf von E-Zigaretten. Ohnehin seien E-Zigaretten unter der neuseeländischen Bevölkerung bereits beliebter als herkömmlicher Tabak.
Quellen: