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Nachhaltigkeit in der Bundesliga: So wurden die Richtlinien weiterentwickelt

Seit der Saison 2023/24 ist Nachhaltigkeit ein fest verankerter Bestandteil im Lizenzierungsverfahren des deutschen Profifußballs. Die Nachhaltigkeitsrichtlinie wurde nun überarbeitet und dabei wichtige Handlungsfelder intensiviert.

03.03.2024 • 12:49 Uhr

Nachhaltigkeit in der Bundesliga: So wurden die Richtlinien weiterentwickelt

Seit der Saison 2023/24 ist Nachhaltigkeit ein fest verankerter Bestandteil im Lizenzierungsverfahren des deutschen Profifußballs. „Es war ein Meilenstein, dass wir die Nachhaltigkeit in der Lizenzierung verankert haben. Seitdem gibt es kein Zurück mehr“, sagte Marika Bernhard, die im Ligaverband für die Nachhaltigkeit die Federführung inne hat, im vergangenen Jahr auf dem Nachhaltigkeitsforum der DFL im Futurium in Berlin. „Wir können Unfassbares erreichen, denn wir haben das Potenzial von Millionen von Menschen", meinte Bernhard.

„Die Partizipation ist wichtig, wir wollen alle mitnehmen“, sagte Anne-Kathrin Laufmann, Geschäftsführerin Sport und Nachhaltigkeit bei Werder Bremen: Aufgrund der unterschiedlichen Voraussetzungen der 36 Profiklubs sei es wichtig, den Gleichschritt zu wahren. Und: „Spieler und Trainer haben eine ganz andere Wirkung auf junge Menschen als Verbotsschilder, Eltern oder Lehrer. Das ist eine ganz andere Strahlkraft“, sagte Laufmann.

Nachhaltigkeit in der Bundesliga: „Es hat sich viel getan bei den Klubs"

„Es hat sich viel getan bei den Klubs und auch in der DFL. Wir müssen Verantwortung übernehmen und unsere Reichweite positiv einsetzen“, forderte DFL-Geschäftsführer Steffen Merkel.

Die Klubs der Bundesliga und die 2. Bundesliga haben zuletzt entschieden, die Nachhaltigkeitsrichtlinie basierend auf ersten Erfahrungen zu überarbeiten und wichtige Handlungsfelder zu intensivieren.

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Die Überarbeitung für die Spielzeiten 2024/25 und 2025/26 wurde in Zusammenarbeit mit der Kommission Nachhaltigkeit vorangetrieben, in der Vertreter von zehn Clubs tiefer in die Materie eintauchen und das DFL-Präsidium beraten.

Ein erster Schritt war die Schärfung und Präzisierung der Nachhaltigkeitskriterien für die Saison 2024/25. Dabei wurden Überschneidungen mit anderen Lizenzierungsregelungen angeglichen und die Nachhaltigkeitsrichtlinie enger mit dem restlichen Lizenzierungsverfahren verzahnt.

Die Richtlinie wurde auch intern optimiert, indem verwandte Kriterien zusammengeführt wurden. Dies reduzierte Dopplungen und vereinfachte die Anforderungen, ohne dabei Kompromisse bei den Zielen einzugehen.

Nachhaltigkeit in der Bundesliga: Konsequenzen bei Missachtung

Bestimmte Schlüsselkriterien werden nun als verbindliche B-Kriterien geführt, deren Missachtung Konsequenzen nach sich zieht. Ziel ist es, das Engagement der Clubs schrittweise zu erhöhen und sie dazu anzuregen, ihre Strukturen nachhaltig weiterzuentwickeln.

Für die Saison 2025/26 wurde bereits eine erweiterte Nachhaltigkeitsrichtlinie verabschiedet. Erstmals müssen dann alle Clubs einen unabhängigen Nachweis über die Erfüllung der Nachhaltigkeitskriterien erbringen, was die bisherige Selbstauskunft in einigen Kategorien ersetzt. Die Einreichung dieser Nachweise ist einheitlich bis zum 15. März festgelegt, für Bewerber aus der 3. Liga bereits zum 1. März.

Diese Entwicklungen folgen dem Engagement der DFL-Mitgliederversammlung für eine umfassende Nachhaltigkeit, die bereits im Mai 2022 mit der Aufnahme des Themas in die Präambel der DFL-Satzung manifestiert wurde. Damit haben die Bundesliga und 2. Bundesliga als erste bedeutende Profifußball-Ligen eine obligatorische Nachhaltigkeitsrichtlinie etabliert, die ökologische, ökonomische und soziale Aspekte umfasst.