Nachhaltige Mode: Naturfasern und faire Produktion

Bei nachhaltiger Mode steht neben dem Bio-Gedanken ein fairer Umgang mit den Produzenten im Mittelpunkt. Was noch wichtig ist, liest du hier.

14.12.2020 • 15:22 Uhr

Nachhaltige Mode: Naturfasern und faire Produktion

Nachhaltige Mode – worauf du achten solltest

Der Trend hin zu einer nachhaltigen Lebensweise beschränkt sich längst nicht mehr auf den Energieverbrauch und die Ernährung. Auch bei der Kleidung spielen Nachhaltigkeit und fairer Handel eine immer größere Rolle. Finde heraus, worauf es bei fairer Fashion ankommt.

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Mit diesen Kaufkriterien liegst du richtig

Ein stylischer Look und Aspekte der Nachhaltigkeit schließen sich gegenseitig keinesfalls aus. Dafür gibt es inzwischen genug faire Mode-Labels, die das beweisen und deren Zahl stetig wächst. Dennoch solltest du beim Kauf auf einige Kriterien achten, denn nicht alles, was das Bio-Label trägt, ist auch nachhaltig und fair produziert.

  • Bio-Baumwolle: Biologisch angebaute Baumwolle verursacht deutlich weniger Luft- und Wasserverschmutzung als konventionell erzeugte.
  • Chlorbleichung: Chlor ist ein äußerst aggressives Umweltgift, das zur Herstellung von Textilien nicht unbedingt benötigt wird. Ohne Chlorbleichung hergestellter Stoff ist deutlich umweltschonender.
  • Fairer Handel: Mindestens genauso wichtig wie biologisch erzeugte Stoffe ist der faire Handel. Daher sind gerechte Löhne für die Rohstoffproduzenten und NäherInnen sowie angemessene Arbeitsbedingungen ein Muss.
  • Secondhand: Am wenigsten umweltbelastend ist Kleidung, die erst gar nicht hergestellt wird. Schau dich doch einfach mal in einem der angesagten Secondhand-Shops in deiner Stadt um. Du findest bestimmt das Richtige!
  • Langlebige Qualität: Kleidungsstücke, die aus wertigem Material gefertigt und gut verarbeitet sind, haben einen deutlich längeren Lebenszyklus als Billig-Ware. Mit langlebigen Kleidungsstücken kannst du deinen ökologischen Fußabdruck erheblich verkleinern.

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Nachhaltige Kleidung – deiner Gesundheit zuliebe

Aus biologischen Rohstoffen hergestellte Kleidung ist nicht nur gut für die Umwelt. Du als KäuferIn profitierst am meisten. Rohstoffe wie Baumwolle werden bei herkömmlicher Kleidung unter dem Einsatz großer Mengen Pestizide und Insektizide hergestellt. Auch bei der Weiterverarbeitung kommen teils regelrechte Gift-Cocktails zum Einsatz, etwa beim Färben. Darunter leiden nicht nur die ArbeiterInnen in den herstellenden Betrieben, auch du als TrägerIn dieser Kleidung wirst in Mitleidenschaft gezogen. Die Überbleibsel der Schadstoffe kommen mit deiner Haut in direkten Kontakt und können Hautirritationen hervorrufen oder sich sogar in den inneren Organen deines Körpers anreichern.

Auf diese Siegel solltest du ein Auge haben

Ganz ähnlich wie bei der Nahrung und im Energie-Sektor sind auch bei Kleidung mehr und mehr Siegel mit ökologischem Background zu finden. Der Verbraucherzentrale Bundesverband hat ein Listing zusammengestellt, in dem du vertrauenswürdige Textil-Labels findest:

  • IVN Best: Der Internationale Verband der Naturtextilwirtschaft garantiert zu 100 Prozent ökologisch angebaute Naturfasern. Zudem wird bei der Weiterverarbeitung auf ethische Aspekte wie eine faire Bezahlung und Verzicht auf Kinderarbeit geachtet.
  • GOTS: Der Global Organic Textil Standard garantiert die Verarbeitung von mindestens 70 Prozent Naturfasern aus biologischer Landwirtschaft.
  • Fairtrade Cotton: Dieses Unter-Siegel von Fairtrade bezieht sich speziell auf die Herstellung von Baumwolle. Es deckt die gesamte textile Wertschöpfungskette ab. Fairtrade fördert den Bio-Baumwolle-Anbau und bezahlt den Erzeugern garantierte Mindestpreise.
  • Fair Wear: Fair Wear setzt sich für die Verbesserung der sozial-Standards in den Produktionsländern ein. Beteiligt sind mittlerweile 80 Unternehmen, die 120 Marken repräsentieren.
  • Grüner Knopf: Beim Grünen Knopf handelt es sich um ein staatliches Textilsiegel, das soziale, ökologische und Unternehmens-Kriterien berücksichtigt. Bislang beschränkt sich die Überprüfung der teilnehmenden Unternehmen allerdings auf das Nähen und Zuschneiden sowie das Färben und Bleichen der Stoffe.

Quellen:

https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/umwelt-haushalt/nachhaltigkeit/faire-kleidung-das-bedeuten-die-siegel-7072

https://vegamina.wordpress.com/2016/05/20/5-gruende-warum-du-nachhaltige-kleidung-kaufen-solltest-udn-worauf-du-achten-musst/

https://www.nachhaltigleben.ch/mode/nachhaltige-mode-ratgeber-32