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Künstliche Intelligenz: 8 Wege, wie KI beim Klimaschutz helfen kann

Künstliche Intelligenz ist eine der größten Herausforderungen der Gegenwart – aber auch eine große Chance. Forschende versuchen, KI dafür einzusetzen, um besseren Klimaschutz zu betreiben. Hier erfährst du, wie das gehen soll.

07.12.2023 • 08:36 Uhr

Künstliche Intelligenz: 8 Wege, wie KI beim Klimaschutz helfen kann

Maschinelles Lernen könnte in vielerlei Hinsicht zum Klimaschutz beitragen: in der Forschung, im Energiebereich, in der Güterproduktion oder Landwirtschaft. Dafür hat die Heinrich-Böll-Stiftung einen umfassenden Bericht veröffentlicht, in dem viele Möglichkeiten vorgestellt werden. In diesem Beitrag fassen wir die Punkte übersichtlich für dich zusammen.

1. Künstliche Intelligenz kann komplexe Klimamodelle nachbilden und Lösungen simulieren.

KI-Systeme sind in der Lage, aus zahlreichen komplexen Daten statistische Zusammenhänge zu erkennen, selbstständig dazuzulernen und eine passende Lösung zu entwickeln. Fallbeispiel: Eine Bilderkennungssoftware, die auf künstlicher Intelligenz basiert, könnte erkennen, wenn Bäume zu vertrocknen drohen. Sie benötigt nur ausreichend Bilder von gesunden und trockenen Bäumen, um daraus zu lernen und einen zuverlässigen Algorithmus aufzubauen.

Mit umfassenden Daten lassen sich auch Früherkennungssysteme für Klimaveränderungen entwickeln und verschiedene Klimamodelle realistisch durchspielen. So ließe sich auch zum Beispiel die Einführung eines bestimmten Produktes oder die Durchführung eines Bauvorhabens simulieren, um mögliche Umweltfolgen im Voraus zu erkennen und diesen entgegenzuwirken.

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2. Künstliche Intelligenz kann Energie und Ressourcen sparen.

KI-Anwendungen könnten in der Industrieproduktion dabei helfen, Energie und Ressourcen zu sparen, indem sie Fertigungsprozesse optimieren. Wie lassen sich bessere Produkte in kürzerer Zeit mit weniger Energie herstellen? Außerdem könnten so auch Verarbeitungsfehler minimiert werden.

3. Künstliche Intelligenz kann den Katastrophenschutz verbessern.

Das Projekt „OpenSurface“, an dem auch die ETH Zürich beteiligt ist, wertet mithilfe von KI-Software zahlreiche Satelliten- und Drohnenbilder aus, um Veränderungen in der Landschaft zu erkennen. Dabei werden zum Beispiel Flächenbrände, Stürme, Gletscherschmelzen und Entwaldung dokumentiert. Dieses System könnte vor allem dabei helfen, Naturkatastrophen früh zu erkennen, im besten Fall vorauszusagen und dem entgegenzuwirken.

4. Künstliche Intelligenz kann unsere Energieversorgung effizienter und nachhaltiger gestalten.

KI-Systeme können dafür eingesetzt werden, um unsere Stromversorgung bedarfsgerecht, flexibel und dezentral zu organisieren. Die künstliche Intelligenz könnte so zum Beispiel anhand von Verbrauchswerten aus der Vergangenheit und aktuellen Wetterdaten den zukünftigen Energiebedarf voraussagen und das Angebot anpassen, um ein Maximum aus erneuerbaren Energien zu liefern und Engpässe auszugleichen. So werden Energie und Treibhausgas-Emissionen gespart.

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5. Künstliche Intelligenz kann das Recycling verbessern.

Um weniger Ressourcen wegzuwerfen, kann KI dabei helfen, effiziente Systeme für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft zu entwickeln. So könnten zum Beispiel Abfälle mit wertvollen Rohstoffen (etwa Elektroschrott) maschinell identifiziert und möglichst sortenrein getrennt werden. Ein großes Problem: Wegwerfen ist für viele Produzenten oder Verkäufer immer noch die kostengünstigste Variante. Das US-amerikanische Unternehmen „SmarterX“ hat eine KI-basierte Software entwickelt, die dem Einzelhandel automatisch vorschlägt, wie reklamierte oder nicht verkaufte Waren am besten recycelt oder gespendet werden können.

6. Künstliche Intelligenz kann Lieferketten optimieren und das Verkehrsaufkommen verringern.

In der Weltwirtschaft werden Waren über den gesamten Erdball transportiert. Dabei ließen sich viele Lieferketten verbessern, sodass Routen und damit auch Emissionen und Energie eingespart werden könnten. KI-Anwendungen können auch für den allgemeinen Straßenverkehr nützlich sein, um Staus zu vermeiden, indem sie Daten austauschen und analysieren. So könnten Autofahrer individuell umgeleitet werden, um hohes Verkehrsaufkommen zu reduzieren.

7. Künstliche Intelligenz kann die Landwirtschaft nachhaltiger und effizienter zu gestalten.

KI-Systeme könnten dabei helfen, Nahrung auf kleinerem Raum mit höheren Erträgen bei gleichzeitig weniger Pflanzen- und Insektenschutzmitteln anzubauen. Dafür wertet künstliche Intelligenz Bodenproben, Satelliten- und Luftbilder aus. Sogar von KI-gesteuerten Robotern, die gezielt Unkraut beseitigen oder Pflanzen bestäuben, ist die Rede. Auf diese Weise ließen sich nicht nur Kosten sparen, sondern auch Umweltbelastungen reduzieren.

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8. Künstliche Intelligenz kann bei Aufforstung und gesunder Waldwirtschaft helfen.

KI-Anwendung könnten dem Waldsterben entgegenwirken. So ermittelt zum Beispiel das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz mithilfe von Satellitenbildern, wie hoch der Chlorophyll-Gehalt in Blättern ist. Daraus kann die KI Rückschlüsse auf die Baumgesundheit ziehen. Mithilfe von Daten über Bodenbeschaffenheit, Klima, Schädlingsbefall und die Widerstandsfähigkeit von bestimmten Baumarten kann Künstliche Intelligenz Szenarien testen, wie Wälder am nachhaltigsten klimagerecht umgestaltet werden könnten und trotzdem wirtschaftlich bleiben.