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Klimafreundlich, -neutral oder -positiv: CO2-Kompensationsarten erklärt

Kohlenstoffdioxid oder CO2 ist mittlerweile wohl jedem ein Begriff – ebenso wie die Auswirkungen des Treibhausgases auf den Klimawandel. Das Gas wird hauptsächlich durch Verbrennungsvorgänge in Anlagen und Motoren freigesetzt, was bedeutet, dass auch unser alltäglicher Konsum durch Produktionsprozesse und Transportleistungen erheblich zur Entstehung von CO2 beiträgt. So hinterlässt nicht nur die Fahrt zum Supermarkt einen CO2-Fußabdruck, sondern auch die Bananen, die du dort kaufst. Dennoch werben immer mehr Produkte mit Begriffen wie „klimaneutral“ oder sogar „klimapositiv“. Wie funktioniert das? Und was genau steckt hinter den Bezeichnungen? Wir erklären es dir!

14.07.2021 • 10:04 Uhr

Klimafreundlich, -neutral oder -positiv: CO2-Kompensationsarten erklärt

Klimafreundlich, klimaneutral, klimapositiv – diese Kompensationsarten gibt es

Jedes Produkt verursacht während seines Lebenszyklus CO2-Emissionen – sei es durch die Herstellung, den Transport, die Nutzung oder die Entsorgung. Immer mehr Unternehmen bemühen sich jedoch darum, den CO2-Fußabdruck ihrer Produkte so gering wie möglich zu halten. CO2-Kompensation ist eine Möglichkeit, die meist unvermeidbaren Emissionen auszugleichen und unsere Umwelt so zu entlasten. Nach dem CO2-Ausgleich können die Produkte entweder klimaneutral, klimapositiv oder klimafreundlich sein. Doch was ist eigentlich der Unterschied zwischen den verschiedenen CO2-Kompensationsarten?

Was bedeutet „klimaneutral“?

Abbau von Rohstoffen, Energie und Wasser für die Verarbeitung, Transport mit Flugzeug oder LKW – ohne CO2-Ausstoß kann praktisch kein Produkt hergestellt werden. Die Bezeichnung „klimaneutral“ bedeutet deshalb in der Regel, dass die verursachten klimaschädlichen Emissionen nachträglich kompensiert werden.

In der Regel wird die Menge an Emissionen dazu von Experten zunächst in einen Kompensationsbetrag umgerechnet. Diesen können Unternehmen anschließend an Klimaschutzorganisationen wie Klima-Kollekte, Soil & More oder atmosfair spenden, die das Geld dafür nutzen, Projekte im Bereich Umweltschutz auszubauen. Dabei kann es sich beispielsweise um Aufforstungsprojekte oder den Ausbau von erneuerbaren Energien handeln.

Wie der synonym verwendete Begriff „CO2-neutal“ impliziert die Bezeichnung klimaneutral also, dass die verursachten Treibhausgase eins zu eins ausgeglichen werden.

Was bedeutet „klimapositiv“?

Wird hingegen der Begriff „klimapositiv“ verwendet, bedeutet das, dass für das jeweilige Produkt mehr Treibhausgase kompensiert wurden, als dieses verursacht. Die Überkompensation wirkt sich also positiv auf das Klima aus.

Auch ganze Firmensitze können klimapositiv sein. Oft wird die gesamte Energieversorgung des Betriebs dann aus erneuerbaren Energiequellen gewonnen und die überschüssige Energie für die Versorgung anderer Haushalte genutzt.

Was bedeutet klimafreundlich?

Klimafreundliche Produkte gehen meist nicht ganz so weit wie klimaneutrale oder gar -positive. Für ihre Herstellung werden die Emissionen nur zum Teil ausgeglichen bzw. verringert. Das kann beispielsweise bedeuten, dass für die Produktion recycelte Ressourcen oder Energie aus erneuerbaren Quellen verwendet werden. Im Vergleich zu den anderen beiden CO2-Kompensationsarten werden die klimaschädlichen Emissionen zwar nicht vollkommen ausgeglichen; dennoch handelt es sich bei dieser Variante um einen wichtigen Schritt in Richtung Umweltschutz. Du machst also absolut nichts verkehrt, wenn du beim Einkaufen auf diese Kennzeichnung achtest.

Die neue CO2-Kompensationsart: „umweltneutral“

Die Drogeriekette dm geht den Ansatz der „Umweltneutralität“ derzeit als erstes Unternehmen in Deutschland an und geht damit noch einen Schritt weiter als bisher: statt nur die CO2-Emissionen zu berücksichtigen, werden stattdessen die Umweltauswirkungen eines Produktes ganzheitlich bedacht. Dazu werden die Produkte mit einem möglichst niedrigen ökologischen Fußabdruck hergestellt und neben dem CO2-Ausstoß noch viel weitere Wirkungskategorien bei der Herstellung sowie der Entsorgung verursachungsgerecht ausgeglichen:

  • Treibhauseffekt
  • Ozonabbau
  • Versauerung der Böden
  • Sommersmog
  • Eutrophierung

Die umweltneutralen Produkte der dm-Eigenmarken gibt es seit Frühjahr 2021 bei dm zu kaufen.

Quellen

https://www.umweltbundesamt.de/themen/freiwillige-co2-kompensation

https://treibhausgasreduktion.de/kompensationszertifikate

https://www.klimaktiv.de/de/315/co2-kompensation.html

https://autarkia.info/blog/co%e2%82%82-kompensation-ein-beitrag-zum-klimaschutz/#:~:text=Es%20gibt%20zwei%20Arten%20von%20CO2-Kompensation%3A%20der%20verpflichtende,oder%20gr%C3%B6%C3%9Fere%20Anlagen%20wie%20Stahlwerke%20oder%20Raffinerien%20betreiben.

https://utopia.de/sponsored-content/das-steckt-hinter-den-kompensationsarten/

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