Klimaatlas: So kannst du in NRW den Klimawandel nachvollziehen
Das Landesumweltamt LANUV hat im November 2022 den „NRW-Klimaatlas“ freigeschaltet. Er ist für die Kommunen gedacht, kann aber auch allen Interessierten den Klimawandel nachdrücklich veranschaulichen.
15.11.2022 • 11:02 Uhr
Die Zahlen sind beeindruckend, wenn man sie sich vor Augen führt. Denn nimmt man zum Beispiel die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt Düsseldorf, ergeben sich interessante Zahlenspiele. So lag die durchschnittliche Wintertemperatur in Düsseldorf 1881 bei 2,9 Grad, im Sommer 1881 war es durchschnittlich 17,6 Grad warm. Und 2021? Waren es im Winter 5,5 und im Sommer 20,1 Grad.
In diesem Jahr lag die Temperatur im Oktober in Nordrhein-Westfalen bei durchschnittlich 13,1 Grad, das sind 2,5 Grad mehr als im Oktober 2021. Historisch gesehen war es der drittwärmste Oktober. Nur 2001 lag die durchschnittliche Oktober-Temperatur mit 13,5 Grad und 2006 mit 13,3 Grad noch höher.
Der Klimawandel ist real, und mit dem „NRW-Klimaatlas“ des Landesumweltamtes LANUV kann man diese Zahlen und damit den Wandel für jeden Ort in NRW detailliert nachvollziehen.
Klimaatlas: So funktioniert er
Im digitalen Klimaatlas sind ab sofort alle vorhandenen Kartenanwendungen, Datenreihen sowie Informations- und Planungswerkzeuge zum Klimawandel und zur Klimaanpassung in Nordrhein-Westfalen in einem System zusammengefasst, teilte das Amt am 9. November 2022 mit.
Mit den vorhandenen Datenreihen können historische und mögliche zukünftige Projektionen zur Entwicklung des Klimas in NRW abgerufen werden. Mit Kartendarstellungen werden die Folgen des Klimawandels für jede Region und Kommune in NRW auf einen Blick sichtbar. Ergänzt wird das Angebot durch Informationen zur Wirkung und Planungswerkzeugen für konkrete Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel.
„Die Klimakrise ist auch in NRW längst sichtbar. Die Vorsorge vor den Folgen des Klimawandels ist Daseinsvorsorge – Klimaanpassung schützt Menschen und Infrastrukturen“, betonte NRW-Umweltminister Oliver Krischer bei der Vorstellung der neuen Plattform: „Mit dem neuen Klimaatlas setzt das LANUV neue Maßstäbe bei der Datenbereitstellung zu Klimaentwicklung, Klimafolgen und Klimaanpassung. Der Klimaatlas ist ein weiterer Baustein, um die Klimaanpassung in NRW voranzutreiben und die verschiedenen Akteurinnen und Akteure zu unterstützen.“
Klimaatlas: Auch für den Bürger interessant
Dabei ist der Klimaatlas nicht nur als Unterstützung für die Stadtplanung oder andere Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel gedacht, sondern auch für die Einwohner ein interessantes Werkzeug, um grundlegende Informationen über die Auswirkungen des Klimawandels auf das tägliche Leben zu erhalten. Die Unterschiede zwischen Klimawandel, Klimaanpassung und Klimaschutz werden ebenso erläutert wie die einzelnen Methoden der wissenschaftlichen Erhebungen und der Entwicklung von Indikatoren.