Green Seven Week: Der Mann und das Meer – wie Cornelius Bockermann dem industriellen Schiffsverkehr die Stirn bietet

Cornelius Bockermann zeigt, wie nachhaltige Schifffahrt geht: Mit einem 1920 gebauten Frachtsegelschiff.

30.09.2023 • 12:48 Uhr

Green Seven Week: Der Mann und das Meer – wie Cornelius Bockermann dem industriellen Schiffsverkehr die Stirn bietet

In einer Zeit, in der sich immer mehr schlechte Nachrichten häufen, möchten wir euch vier positive Beispiele zeigen, wie Menschen die Welt ein kleines bisschen besser machen. Kapitän Cornelius Bockermann ist einer davon. ProSieben zeigt seine Geschichte im Rahmen der mittlerweile 15. Green Seven Week vom 2. bis zum 8. Oktober 2023. Das diesjährige Motto lautet: „Let’s save the planet.“
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So geht nachhaltige Schifffahrt: Mit einem 1920 gebauten Frachtsegelschiff

Es ist Liebe, eine echte, tiefe Zuneigung, die Cornelius Bockermann verspürt, wenn er an das Meer denkt, wenn er auf dem Wasser ist. Man sieht es ihm an, man hört es deutlich heraus. Wenn er so weit rausfährt, dass das Land verschwindet – dann fängt für ihn die Seefahrt an. „Das Meer hat viele Facetten. Das Meer ist nie gleich, es gibt jeden Tag Abwechslung. Es wird nicht langweilig!“, sagt er. Und das, obwohl er inzwischen schon seit 40 Jahren zur See fährt. „Ich mache es gerne“, sagt er.

Bockermann ist einer der Protagonisten aus dem Green Seven Report „Wie die Natur uns vor dem Klimawandel schützt – 5 Ideen, die Hoffnung machen“. Er ist einer der „Klimahelden“, die im Rahmen der Green Seven Week (2. bis 8. Oktober 2023), die in diesem Jahr unter dem Motto „Let’s save the Planet“ steht, auf ProSieben vorgestellt werden. Denn der Bremer Unternehmer und Kapitän Bockermann will mit seinem Frachtsegler einen CO₂-neutralen Gegenentwurf zu herkömmlichen Containerschiffen aufzeigen.

Green Seven Week: Bockermann hat seine Berufung gefunden

23 Jahre lang hat Bockermann für eine Reederei gearbeitet, hat in der Zeit viel Geld verdient, doch dabei auch gemerkt, dass es im Grunde gar nicht das ist, was er machen will. Inzwischen hat er seine Berufung gefunden – mit dem alternativen Frachtunternehmen Timbercoast und der „Avontuur“, einem zweimastigen Frachtsegelschiff, gebaut 1920. „Und das ist viel erfüllender als das, was ich vorher gemacht habe“, sagt er. Man nimmt es ihm ab. Geld steht für ihn nicht mehr an erster Stelle.

Seit sieben Jahren verschifft Bockermann mit seiner Crew Waren von Südamerika nach Europa. Rund 100 Tonnen Fracht kann die „Avontuur“ transportieren, Bockermann und Co. bringen Produkte an Orte, an denen sie nicht regional produziert werden können.

Green Seven Week: „Avontuur“ reist mit einer klaren Botschaft

All das macht die „Avontuur“ im Rahmen einer Art Zeitreise nur mit Windkraft, nachhaltig, emissionsfrei, versehen mit einer klaren Botschaft. Bockermann will dem industriellen Schiffsverkehr die Stirn bieten, er will Unternehmen und Verbraucher gleichermaßen wachrütteln. Es ist ein bisschen wie David gegen Goliath, doch er zeigt mit seinem Projekt, wie nachhaltige Schifffahrt geht.Avontuur2.jpg
Mit der „Avontuur“ werden Kaffee & Kakao über den Atlantik verschifft.

Das Problem ist nämlich nicht von der Hand zu weisen: Die weltweite Schifffahrt hat jede Menge Nachholbedarf in Sachen Klimaschutz, es ist in der Hinsicht lange nichts passiert, vieles war und ist noch erlaubt, was den Meeren und der Umwelt nachhaltig schadet. Parallel wächst die Schifffahrt aber unaufhörlich – höher, schneller, weiter. Es wird viel zu viel und viel zu billig verschifft.

Green Seven Week: Alarmierende Zahlen der Schifffahrt

Die Zahlen des Umweltbundesamtes lassen aufhorchen:

  • 90 Prozent unserer Waren werden über das Meer transportiert.
  • Fast alle Schiffe fahren mit schmutzigem Schweröl.
  • 2022 waren 5600 Riesenschiffe mit 84 Millionen Containern auf den Weltmeeren unterwegs – Tendenz weiter steigend.
  • Von etwa einem Drittel der weltweiten Schiffsbewegungen liegt der Ziel- oder Ausgangshafen in der Europäischen Union (EU).
  • Nord- und Ostsee gehören damit zu den am häufigsten und dichtesten befahrenen Meeren der Welt.
  • Jährlich durchqueren mehr als 30.000 Schiffe den Nord-Ostsee-Kanal, und etwa 2.000 Schiffe fahren täglich und zu jeder Zeit auf der Ostsee.
  • Der Schiffsverkehr auf den Weltmeeren ist schon heute für rund 2,6 Prozent der klimaschädlichen globalen CO₂-Emissionen verantwortlich.
  • Ohne politische Gegenmaßnahmen könnten die CO₂-Emissionen des Seeverkehrs in Abhängigkeit von der ökonomischen Entwicklung laut Schätzungen bis 2050 sogar um 50 bis 250 Prozent (1.407 bis 2.345 Millionen Tonnen) im Vergleich zu 2012 (938 Millionen Tonnen) ansteigen.
  • Dafür werden neue Umweltstandards nur schleppend durchgesetzt.Mit der „Avontuur“ werden Kaffee & Kakao über den Atlantik verschifft.
    (Zahlen-Quelle: ProSieben, Umweltbundesamt)

Green Seven Week: Es gibt keine Alternative zum Klimaschutz

„Wir sind noch lange nicht konsequent genug. Ich glaube, wenn wir so weitermachen, werden uns die Umstände dazu zwingen, konsequent zu sein. Sie werden uns gar keine Alternative mehr lassen“, sagt Bockermann: „Die Natur wird uns dazu zwingen. Das wird sich von alleine regeln, wenn wir es übertreiben. Wir sind dabei, es zu übertreiben.“Avontuur3.jpg

Die nachhaltige Schifffahrt ist für ihn inzwischen eine Lebensaufgabe geworden, mit festen Häfen auf seiner Route, einem festen Kundenstamm und ganz viel Zeit auf dem Wasser. Ein halbes Jahr ist die „Avontuur“ unterwegs, wenn Kaffee, Kakao und Rum transportiert werden. „Ich habe keine Angst vor der Zukunft. Es spornt mich eher an“, sagt Bockermann. Vor allem dann, wenn er auf dem Wasser sein kann.

Wie wichtig die Meere für uns sind, was wir selbst an der Situation verändern können und ob Projekte wie das von Cornelius Bockermann möglicherweise die Schifffahrt verändern können, erfahrt ihr am Dienstag, 3. Oktober 2023, 20:15 Uhr im Green Seven Report auf ProSieben.

Entdecke weitere spannende Geschichten rund um die Themen Nachhaltigkeit, Klima und Zukunft: Die Green Seven Week vom 2. bis zum 8. Oktober 2023 auf ProSieben. Sei dabei! www.greenseven.tv