Gebrauchtes Elektroauto kaufen: Tipps und Tricks
Im Gegensatz zu Verbrennern sind Elektroautos klimafreundlich, wodurch sie für immer mehr Menschen attraktiv werden. Zumal sie sich den herkömmlichen Autos auch preislich immer mehr annähern: Die Umweltprämie von bis zu 9000 Euro macht die Neuanschaffung eines Elektroautos interessant, noch erschwinglicher sind jedoch gebrauchte Modelle, von denen immer mehr auf dem Markt erhältlich sind. Fahrzeuge wie der Nissan Leaf oder der Renault Zoe sind auch mit einem begrenzteren Budget finanzierbar und auch größere Elektrofahrzeuge kosten gebraucht nicht die Welt. Doch schon der Gebrauchtkauf eines Benziners ist manchmal ein Abenteuer, wie sieht es diesbezüglich bei einem E-Auto aus? Wir verraten dir, worauf du beim Kauf eines gebrauchten Elektroautos unbedingt achten solltest.
23.07.2021 • 08:27 Uhr
Allgemeine Unterschiede zum Benziner
Beim Elektroauto ist einiges anders als beim Benziner. Gut ist, dass der Inspektionsaufwand bei den mit Strom betriebenen Autos deutlich geringer ist, was als weiteres Argument für den Kauf eines E-Autos gelten kann. Man muss sich nicht um einen Ölwechsel kümmern und verschlissene Bremsen oder kaputte Kupplungen kommen bei elektronischen Modellen weitaus seltener vor als bei Verbrennern. Es gibt bei E-Autos zwar weniger Verschleißteile, dafür brauchen die vorhandenen Komponenten durchaus totzdem Aufmerksamkeit und Pflege. Vor allem der Akku, das Herzstück jedes E-Autos, muss regelmäßig gecheckt werden. Und so wie es generelle Unterschiede zwischen beiden Autotypen gibt, muss man auch beim Gebrauchtwagenkauf vermehrt auf bestimmte Dinge achten.
Persönliche Anforderungen überlegen
Zunächst mal solltest du dir vor dem Kauf eines E-Autos überlegen, wie viele Kilometer du täglich damit fahren willst. Ein City-Flitzer, der nur für Einkäufe in der Stadt genutzt wird, benötigt eine weitaus geringere Batterieleistung als ein E-Auto, mit dem du etwa täglich 60 Kilometer zur Arbeit und zweimal im Jahr in den Urlaub fahren willst. Die Reichweite ergibt sich aus der Batteriegröße (kWh) und dem Stromverbrauch – sie ist unter den Herstellerangaben zu finden und sollte natürlich zu deinen Vorstellungen passen. Beachtenswert ist, dass die tatsächliche Leistung des E-Autos meist unterhalb der Herstellerangaben liegt und mit zunehmendem Alter der Batterie nachlässt. Darüber hinaus solltest du dir vor der Anschaffung eines E-Autos, ob neu oder gebraucht, überlegen, wo du es aufladen willst. Eine Wallbox für die eigene Garage verursacht zunächst einmal Kosten in der Anschaffung, ist jedoch auf Dauer deutlich günstiger als die Nutzung öffentlicher Ladesäulen.
Den Zustand der Batterie prüfen
Beim Kauf eines gebrauchten E-Autos ist der Zustand der Batterie das A und O, denn eine Ersatzbatterie ist sehr teuer. Unabhängigen Experten zufolge lässt die Leistung einer Autobatterie nach 10 Jahren nach, wenngleich die Hersteller gerne davon sprechen, dass sie ein ganzes Autoleben lang hält. Deswegen solltest du unbedingt prüfen lassen, ob sie noch in einem guten Zustand ist. Das kannst du bei der Markenwerkstatt deines Vertrauens machen lassen. Sollte sich der Verkäufer dagegen sträuben, dann nimm Abstand von deinen Kaufabsichten.
Technischen Zustand überprüfen
Durch die technisch einfachere Konstruktion lässt sich auch der Zustand eines E-Autos einfacher überprüfen, was Gebrauchtwagenkäufern zugutekommt. Neben der Batterie müssen eigentlich nur Bremsen, Reifen und Stoßdämpfer genauer unter die Lupe genommen werden. Das kannst du ebenfalls in der Werkstatt machen lassen.
Auf seriösen Händler, TÜV und Scheckheft achten
Wenn du ein gebrauchtes E-Auto kaufen willst, solltest du auf einen seriösen Händler achten, an den du dich wenden kannst, wenn einmal was mit dem Fahrzeug nicht stimmen sollte. Eine neue Hauptuntersuchung beim TÜV untermauert den guten Zustand des Fahrzeugs; dasselbe gilt für ein gepflegtes Scheckheft.
Details festhalten und auf Ladekabel achten
Der TÜV ist frisch, das Scheckheft gepflegt, dann spricht eigentlich nichts gegen den Kauf des E-Autos. Achte allerdings darauf, dass ein Ladekabel zum Lieferumfang gehört, denn das ist ein wichtiges Zubehör, das in der Neuanschaffung teuer ist. Wurden in der Vergangenheit wichtige Reparaturen vorgenommen, zum Beispiel an der Batterie, sollte das im Kaufvertrag festgehalten werden. Am besten orientierst du dich an einem Musterkaufvertrag für E-Autos.
Quellen
https://www.autobild.de/artikel/elektroauto-gebraucht-tipps-guenstig-foerderung-8626101.html
https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/elektromobilitaet/kaufen/elektroautos-gebraucht-kaufen/
https://www.wirkaufendeinauto.de/magazin/gebrauchte-elektroautos/
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