Gas- und Strompreise erhöht: Viele Versorger passen an
Bis zum 20. November 2022 konnten Gas- und Stromversorger ihre Preise für 2023 anpassen. Viele haben das getan.
25.11.2022 • 13:38 Uhr
Die Energiekrise kommt bei immer mehr Menschen in Deutschland an. Denn bis zum 20. November 2022 konnten Gas- und Stromversorger ihre Preise für 2023 anpassen. Am besten, auch du prüfst, ob bei dir eine Mitteilung deines Versorgers eingegangen ist.
Beim Strompreis gab es laut Check24 417 Fälle von Strompreiserhöhungen in der Grundversorgung. Rund sechs Millionen Haushalte sind demnach davon betroffen.
Und die Versorger waren nicht zimperlich: Die Erhöhungen betragen im Schnitt 62,4 Prozent im Vergleich zum 30. September 2022. Das entspricht Mehrkosten von durchschnittlich 986 Euro bei einem Verbrauch von 5.000 kWh durch eine vierköpfige Familie.
Die Erhöhung liegt auch am Strompreis an der Börse, denn 2022 kostet eine Megawattstunde Strom im Schnitt 228 Euro. Im vergangenen Jahr lag der Strompreis an der Börse bei durchschnittlich 93 Euro die Megawattstunde – das ist ein Plus von 145 Prozent zu 2021.
Gaspreisbremse und Strompreise werden mit Verzögerung weitergegeben
„Die Verbraucher müssen sie sich auf deutlich steigende Preise einstellen", sagt Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie bei Check24. „Gaskraftwerke sind essenziell im deutschen Strommix, um schwankende erneuerbare Energien auszugleichen. Sie bestimmen so maßgeblich den Strombörsenpreis mit. Die hohen Preise werden mit etwas Verzögerung an die Endkunden weitergegeben.“
Gaskunden dürften ebenfalls Post bekommen. Check24 vermeldet 262 Fälle von Gaspreiserhöhungen in der Grundversorgung. Betroffen davon sind rund 2,7 Millionen Haushalte. Die Erhöhungen betragen im Schnitt 55,6 Prozent im Vergleich zum 30. September. Das entspricht Mehrkosten von durchschnittlich 1.262 Euro bei einem Verbrauch von 20.000 kWh für eine vierköpfige Familie im Reihenhaus.
Gaspreisbremse und Strompreise: Der Einkauf ist teurer
Auch der Gaspreis im Großhandel für kurzfristige Käufe (Spotmarkt) ist 2022 im Vergleich zu 2021 deutlich gestiegen. Im Jahresdurchschnitt kostet eine Megawattstunde Gas 123 Euro. 2021 lagen die Preise bei durchschnittlich 47 Euro pro MWh. Das ist ein Plus von 162 Prozent zum Vorjahr.
Gaspreisbremse und Strompreise: Preise so hoch wie nie
„Verbraucher zahlen in diesem Winter so viel wie noch nie fürs Heizen“, sagt Suttner. „Der Krieg in der Ukraine sowie die Ausfälle mehrerer Kernkraftwerke in Frankreich treiben die Energiepreise nach oben. Mit besonders frostigen Temperaturen werden die Energiekosten weiter steigen.“
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