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Elektroauto im Winter: Das passiert mit der Reichweite

Der Winter macht dem Akku eines Elektroautos zu schaffen. Ein US-Unternehmen hat im Rahmen einer Studie den Reichweitenverlust von 13 E-Autos ermittelt.

28.12.2022 • 14:23 Uhr

Elektroauto im Winter: Das passiert mit der Reichweite

Viele E-Autofahrer fragen sich: Was passiert mit der Reichweite meines Stromers, wenn es kalt wird? Eine erste Antwort lautet: sie sinkt. Denn der Akku mag tiefe Temperaturen nicht gerne, dafür hat man es selbst im Auto im Winter gerne warm. Auch das geht auf die Leistung und damit auf die Reichweite.

Der Akku kommt besser mit Temperaturen zwischen 20 und 40 Grad zurecht, da kann er seine Kapazität am besten entfalten. Um das im Winter hinzubekommen, wird allerdings mehr Energie benötigt, was zudem auch an der Akku-Größe liegt.

Elektroauto im Winter: Mehrverbrauch zwischen 10 bis 30 Prozent

Außerdem produziert er weniger Abwärme als ein Verbrenner-Motor. Eine Faustregel: Generell liegt der Mehrverbrauch in den Wintermonaten zwischen 10 bis 30 Prozent.

Doch wie sehen die konkreten Zahlen für bestimmte Modelle aus? Das Unternehmen „Recurrent“ hat das in den USA intensiv getestet. Dabei wurden zum Zeitpunkt der Tests zwischen minus 1 und minus 6 Grad Celsius und bei 21 Grad Celsius gemessen.

Die Ergebnisse sind zum einen eine geschätzte Winterreichweite, bei der das Unternehmen On-Board-Telematik und Daten der Hersteller nutzte. Außerdem gibt es eine verifizierte Winterreichweite, bei der eine Kombination aus In-Board-Geräten und Echtzeit-Nutzungsdaten mit mehr als 35.000 Datenpunkten zum Einsatz kam. Insgesamt 13 Modelle wurden getestet.ipace.jpg

Elektroauto im Winter: Das passiert mit der Reichweite - Das Ergebnis in der Übersicht

  1. Jaguar I-Pace: Reichweite minus 3 Prozent (geschätzt)
  2. Audi E-Tron Premium Plus: Reichweite minus 8 Prozent (geschätzt)
  3. Tesla Model X 75D: Reichweite minus 15 Prozent (verifiziert)
  4. Tesla Model Y Long Range AWD: Reichweite minus 15 Prozent (verifiziert)
  5. Tesla Model 3: Reichweite minus 17 Prozent (verifiziert)
  6. Tesla Model S P100D: Reichweite minus 19 Prozent (verifiziert)
  7. Hyundai Kona: Reichweite minus 19 Prozent (geschätzt)
  8. Nissan Leaf SL/SV Plus 62 kWh: Reichweite minus 21 Prozent (verifiziert)
  9. VW e-Golf 36 kWh: Reichweite minus 23 Prozent (geschätzt)
  10. BMW i3 42 kWh: Reichweite minus 24 Prozent (geschätzt)
  11. VW ID.4: Reichweite minus 30 Prozent (verifiziert)
  12. Ford Mustang Mach-E Premium AWD 99 kWh: Reichweite minus 30 Prozent (verifiziert)
  13. Chevy Bolt 60 kWh: Reichweite minus 32 Prozent (geschätzt)

Elektroauto im Winter: Nützliche Tipps

Was man gegen verlorene Reichweite tun kann? Der ADAC gibt ein paar nützliche Tipps.

  • Das Auto vorheizen, wenn es am Stromnetz hängt. Denn dann kommt die Heizenergie nicht aus der Antriebsbatterie. 15 Minuten sind dafür ausreichend
  • Wenn es geht, eine Garage nutzen, damit der Akku nicht extrem auskühlt.
  • Türen und Fenster nicht länger offen halten als notwendig.
  • Die Heizung im Auto auf Umluft schalten, denn dadurch wird der Innenraum schneller erwärmt.
  • Alternativ kann man auch die Innenraumheizung etwas niedriger einstellen und dazu Sitzheizung, Lenkradheizung und Heizdrähte in der Windschutzscheibe nutzen.
  • Durch den Fahrmodus „Eco“ kann Energie gespart werden.
  • Was dem Akku besonders zu schaffen macht, sind kurze Fahrten mit langen Standzeiten. Denn Innenraum und Batterie kühlen dann wieder ab.

Quelle: https://www.recurrentauto.com/research/winter-ev-range-loss

https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/elektromobilitaet/info/elektroauto-reichweite-winter/

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