Der Waldklimagipfel 2022: Wie schlecht geht es unserem Wald?

Dürre-Perioden im Sommer. Waldschäden durch den Borkenkäfer. Diesen Sommer ist kaum eine Woche vergangen, in der nicht darüber berichtet wurde, wie schlecht es dem deutschen Wald geht.

18.10.2022 • 06:21 Uhr

Der Waldklimagipfel 2022: Wie schlecht geht es unserem Wald?

Der Waldklimagipfel versucht, unseren Umgang mit dem Wald zu verändern und hat deshalb Wissenschaft, Politik und NGOs zusammengebracht.

Am 4. und 5. Oktober 2022 fand der Gipfel in Berlin statt. Organisiert vom GEO-Magazin und der Wohllebens Waldakademie von Deutschlands wohl bekanntestem Förster Peter Wohlleben, versammelten sich Speaker*innen aus Politik, Naturschutz und Wirtschaft.

Mit dabei Steffi Lemke, Deutschlands Ministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz. Sie eröffnete den Waldklimagipfel und formulierte klare Ziele für Deutschland: Unsere Wälder müssen klimastabiler werden, weil sonst zukünftig noch mehr Waldflächen in Gefahr geraten können. Um dies zu erreichen, fordert sie:

  • dass alte, naturnahe Buchenwälder nicht mehr wirtschaftlich genutzt werden.
  • ein finanzielles Anreizsystem, das die nachhaltige Nutzung des Waldes fördert.
  • die Waldfläche in Deutschland zu vergrößern. Das passt zu den Zielen der Vereinten Nationen, die gesamte Waldfläche bis 2030 um 3 Prozent zu erhöhen. Die Mitgliedstaaten haben sich im Januar 2021 in New York in der umfassenden „2030-Agenda für nachhaltige Entwicklung" auf dieses Ziel geeinigt.

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Bildquelle: BMUV

Die Ministerin verwies auch auf das Aktionspapier, dass das Umweltministerium im März diesen Jahres vorgestellt hat. Das Aktionsprogramm stellt bis 2026 vier Milliarden Euro für 64 Maßnahmen bereit.

In der Podiumsdiskussion „Wie viel Wirtschaft vertragen Wald & Klima?" wurden zwei grundlegende Glaubensrichtungen gegenübergestellt: „Grüner Wachstum" oder "Postwachstum". Vereinfacht zusammengefasst steht hinter dem „Grünen Wachstum", dass wir die Klimakrise mit Innovationen aus unserem bestehenden Wirtschaftssystem lösen könnten. Dagegen steht die Position des „Postwachstums", dass ein stetiges Wachstum auf einem endlichen Planeten nicht möglich sei und deshalb die Wirtschaft in Teilen schrumpfen müsse.

Wer diese und weitere spannende Diskussionen verfolgen möchte, kann sie sich hier auf YouTube ansehen.

Quellen:
https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/klimaschutz/waldklimagipfel-2131662

https://www.waldklimagipfel.de

https://www.presseportal.de/pm/7861/5335922