Demonstrationen beim Weltklimagipfel

Zu Beginn des Weltklimagipfels COP26 (UN-Klimakonferenz, englisch Conference of the Parties, kurz COP) im November 2021 in Glasgow fand der Präsident des Gipfels – der Brite Alok Sharma – mahnende Worte: „Lassen Sie uns sicherstellen, dass Glasgow hält, was Paris versprochen hat.“

11.11.2021 • 13:26 Uhr

Demonstrationen beim Weltklimagipfel

Hoffnung auf Wandel?

Alok Sharma wies darauf hin, dass nicht mehr viel Zeit bleibt, das 1,5 Grad-Ziel zu erreichen. „Diese COP ist unsere letzte große Hoffnung, 1,5 Grad im Rahmen des Möglichen zu halten.“ Doch bislang reichen die Pläne der etwa 200 am Weltklimagipfel teilnehmenden Staaten noch lange nicht aus. Darüber sind sich viele Menschen bewusst. Ihren Unmut über die Pläne der Regierungen zeigten sie in Demonstrationen und eindrücklichen Aktionen rund um den Weltklimagipfel.

Bla, bla, bla? – Greta Thunbergs Rede zum Weltklimagipfel

Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg, ließ es sich nicht nehmen, ihre Ansichten zur bisherigen Klimapolitik kundzutun. Im Rahmen der Youth4Climate-Konferenz in Italien kritisierte sie scharf die führenden Regierungsvertreter. Sie würden nicht aktiv werden, sondern man bekäme von ihnen seit Jahren nur „bla, bla, bla“ zu hören. „Hier geht es nicht um teure, politisch korrekte, grüne Werbung mit ‚Bunny-Hugging‘ oder bla, bla, bla. Build-back-better bla, bla, bla. Grüne Wirtschaft bla, bla, bla. Netto-Null bis 2050 bla, bla, bla. Netto-Null bla, bla, bla, klimaneutral bla, bla, bla. Das ist alles, was wir von unseren sogenannten Anführern hören. Worte. Worte, die großartig klingen, aber bisher zu keinen Taten geführt haben. Unsere Hoffnungen und Träume ertrinken in ihren leeren Worten und Versprechungen.“

Eine ungewöhnliche Reise zum Klimagipfel

Der Paderborner Aktionskünstler Arnd Drossel hat anlässlich des Weltklimagipfels eine ganz besondere Reise angetreten. In einer Stahlkugel lief er nach Glasgow. Auf seinem langen, aufmerksamkeitserregenden und sicher nicht ganz unbeschwerlichen Weg sammelte er die Versprechen von Menschen, selbst etwa für das Klima zu tun. Diese wollte er beim Klimagipfel überreichen. Das Projekt des 53-jährigen Künstlers trug den Namen „My Promise – Mother Earth“. 60 Städte in sieben Ländern durchquerte Drossel, bevor er Glasgow erreichte, wo er mit seiner Kugel noch an den Fridays for Future Demonstrationen teilnahm.

Zusagen der Regierungen reichen den Demonstranten nicht aus

In der ersten Woche des Klimagipfels verpflichteten sich über 20 Staaten, Kohlekraftwerke abzustellen und stattdessen andere Formen der Energiegewinnung zu nutzen. 26 Länder einigten sich darauf, politische Maßnahmen in die Wege zu leiten, um die Landwirtschaft nachhaltiger zu gestalten und Staaten mit 85 Prozent des weltweiten Anteils an Wäldern verpflichteten sich, die Entwaldung zu stoppen.

Doch viele Demonstranten sind besorgt, dass auf dem Gipfel nicht genug getan wird und viele junge Aktivisten haben das Gefühl, dass sie und ihre Anliegen nicht ernst genommen werden. Greta Thunberg sagte dazu: „Es ist kein Geheimnis, dass die COP26 ein Misserfolg ist. Es sollte offensichtlich sein, dass wir eine Krise nicht mit denselben Methoden lösen können, die uns überhaupt erst in sie hineingebracht haben und immer mehr Menschen beginnen, dies zu erkennen, und viele beginnen sich zu fragen: 'Was muss geschehen, damit die Machthaber aufwachen?'"

Quelle:

https://kontrast.at/greta-thunberg-bla-bla-bla-rede/ https://mypromise.earth/der-aktionskuenstler-arnd-drossel https://www.tagesschau.de/inland/klimagipfel-reaktionen-deutschland-101.html

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