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Winter-Tipps für Elektroauto-Fahrer

Wenn der Winter kommt, sind die Bedingungen für viele Autofahrer eine Herausforderung, auch für Elektroauto-Fahrer. Der ADAC klärt auf, was für die Stromer wichtig ist.

10.12.2023 • 14:58 Uhr

Winter-Tipps für Elektroauto-Fahrer

Wenn die Temperaturen in den Frostbereich fallen, steigt bei Elektroautofahrern oft das Unbehagen: Die Furcht vor einer abnehmenden Reichweite im Winter verleitet viele dazu, die Heizung zu drosseln.

Aber ist diese Vorsichtsmaßnahme wirklich notwendig? Und was passiert, wenn man im Elektroauto in winterlichen Staus stecken bleibt?
Der ADAC gibt Entwarnung: Elektroautofahrer müssen keine Befürchtungen haben, im Winterstau zu erfrieren beziehungsweise überhaupt zu frieren.

Elektroautos: Besitzer müssen keine Angst haben

Nach ADAC-Tests benötigen Elektroautos etwa 1,5 bis 2 kW Leistung, um den Innenraum selbst bei frostigen minus 10 Grad Außentemperatur angenehm bei 20 Grad zu halten. Selbst in einem zwölfstündigen Stau – ein eher unwahrscheinliches Ereignis – würden Elektroautos nur 18 bis 24 Kilowattstunden verbrauchen, was für die meisten modernen Modelle mit ihren leistungsstarken Akkus kein Problem darstellt.

Selbst in den längsten und kältesten Winternächten können E-Autos die Heizung ohne Einsparungen mehrere Stunden auf einer angenehmen Temperatur halten, vorausgesetzt, der Akku ist zu Beginn des Staus ausreichend geladen.

Dies ist vergleichbar mit Verbrennerfahrzeugen, die im Stand etwa 1 bis 1,5 Liter Kraftstoff pro Stunde verbrauchen. Ein wichtiger Sicherheitshinweis für alle Autofahrer: Im Stau sollte nie an der Beleuchtung gespart werden, das Standlicht muss immer eingeschaltet bleiben.

Elektroautos: Geringere Reichweite im Winter?

Viele Elektroautofahrer sind zusätzlich besorgt über eine verringerte Reichweite im Winter. Doch diese Sorge ist laut ADAC meist unbegründet, da die maximale Reichweite bei den meisten Fahrten nicht ausgereizt wird. Ein paar kluge Tipps können jedoch helfen, den Aktionsradius des Elektroautos auch in der kalten Jahreszeit zu erweitern.

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Der größere Energieverbrauch von Elektroautos bei niedrigen Temperaturen rührt hauptsächlich vom Heizen her. Während Verbrennermotoren die Abwärme für die Heizung nutzen, verbrauchen Elektroautos dafür Strom, was die verfügbare Energie für die Fortbewegung reduziert. Hinzu kommt, dass bei E-Autos neben dem Innenraum bei niedrigen Außentemperaturen außerdem auch der Akku auf Wohlfühltemperatur gebracht werden muss, denn er arbeitet zwischen 20 und 40 Grad Celsius am besten. Besonders bei kurzen Fahrten kann dies im Winter im Extremfall zu einer bis zu 50 Prozent geringeren Reichweite führen.

Doch es gibt auch gute Nachrichten: Moderne Elektroautos heizen schnell auf und verfügen über eine Standheizung, die meist einfach über eine Smartphone-App steuerbar ist.

Wer sein Auto vor der Abfahrt an einer Ladestation vorwärmt, spart Akkuleistung und erhöht so die Reichweite. Außerdem sorgen Sitz- und Lenkradheizung während der Fahrt für behagliche Wärme und sind effizienter als die allgemeine Luftheizung.

Zusätzliche Wintertipps für Elektroautofahrer umfassen

  • das Parken in Garagen, um den Akku vor extremer Kälte zu schützen
  • Türen und Fenster nicht länger offenhalten als notwendig
  • das Nutzen von Sparfunktionen, die vorrangig den Fahrerplatz heizen
  • das Vermeiden kurzer Fahrten mit langen Standzeiten.
  • Auch der Kauf einer Wärmepumpe, die von einigen Herstellern als Extra angeboten wird, kann eine lohnende Investition sein, um die Winterreichweite zu optimieren.