Umstrukturierung bei Renault: Alpine übernimmt Formel-1-Team und soll Elektro-Sportwagen bauen
Renault strukturiert sein Motorsport- und Sportwagenprogramm um. Die Marke Alpine gewinnt dabei Konzern-intern erheblich an Einfluss. Geplant sind drei neue, rein elektrische Sportwagen.
19.01.2021 • 10:49 Uhr
Renault strukturiert sein Motorsport- und Sportwagenprogramm um. Die Marke Alpine gewinnt dabei Konzern-intern erheblich an Einfluss. Geplant sind drei neue, rein elektrische Sportwagen.
Unter dem Dach der neuen Geschäftseinheit Alpine werden künftig die Bereiche Alpine Cars, Renault Sport Cars und Renault Sport Racing gebündelt. Die traditionsreiche Sportwagenmarke Alpine fertigt aktuell am Standort Dieppe den Mittelmotorsportwagen A110. Renault Sport Cars entwickelt mit einem 300-köpfigen Team Sportwagen und Performance-Varianten auf Großserienbasis wie den Mégane R.S. Trophy. Renault Sport Racing ist für die motorsportlichen Aktivitäten des Unternehmens zuständig, darunter auch die Formel 1, und beschäftigt rund 1.200 Mitarbeiter.
„Die neue Alpine Business Unit vereint drei starke Marken mit ihren individuellen Stärken zu einer neuen starken Kraft mit neuem Business. Die Handwerkskunst unseres Werks in Dieppe und die Ingenieurskunst unserer Formel 1- und Renault-Sport-Teams werden zu einer innovativen, zu 100 Prozent elektrischen Produktpalette führen und den Namen Alpine in die Zukunft tragen”, erklärt Laurent Rossi, Chief Executive Officer Alpine.
Alpine Cars wird rein elektrische Sportwagen entwickeln
Der Bereich Alpine Cars soll sich zukünftig auf die Entwicklung rein elektrischer Sportwagen konzentrieren. Derzeit geplant sind ein rein elektrischer Kompaktsportwagen im B-Segment auf Basis der neuen CMF-B EV-Plattform der Allianz Renault-Nissan-Mitsubishi und ein rein elektrischer Sports Cross-Over im C-Segment auf Basis der neuen Allianz CMF-EV Plattform.
Nachfolger des Alpine A110 wird elektrisch
Zudem soll ein rein elektrisch angetriebener Nachfolger der Alpine A110 entwickelt werden. Dazu holten sich die Franzosen Hilfe aus England. Niemand geringeres als Lotus soll bei der Entwicklung helfen. Die beiden Partner haben nun den Auftrag, eine Machbarkeitsstudie für die gemeinsame Entwicklung des Elektro-Sportwagens durchzuführen und dabei die Ressourcen, das Know-how und die Einrichtungen der jeweiligen Unternehmen in Frankreich und Großbritannien zu nutzen.
Und nicht nur das. Die Geschäftsreinheit soll künftig zudem nicht weniger als die technologische Speerspitze der Renault Gruppe bilden. So wird die nächste Produktgeneration der Marke die neuesten Innovationen der Renault Gruppe nutzen und vom Know-how der Formel 1 profitieren: effizientes Energiemanagement, Sicherheitssysteme und Konnektivitätslösungen, die von der leistungsstarken Datenanalyse und -verarbeitung der Rennserie abgeleitet sind und den Alpine Produkten einen erheblichen Wettbewerbsvorteil verschaffen werden.
Alpine Formel 1 Showcar A521
Auf diese Weise wird das Formel-1-Engagement bei Renault gestärkt. Und das wird ab 2021 unter dem Markennamen Alpine und von der entsprechenden Business Unit fortgeführt. Einen Ausblick auf das Engagement des Werksteams mit dem neuen Namen Alpine F1 gibt das Alpine Formel 1 Showcar A521. Antony Villain, Alpine Design Direktor, erläutert: „Der Formel 1, aber auch dem gesamten Alpine-Motorsportprogramm eine starke und spezifische Identität zu geben, ist ein Beweis und eine Chance. Da der Motorsport im Mittelpunkt unseres Prozesses steht, ist die grafische Identität der Schlüssel. Die heute vorgestellte Lackierung ist die erste Anspielung auf die neue Identität des Alpine F1 Teams. Einige der strukturellen grafischen Elemente werden auf der Rennlackierung bleiben, während sich andere ändern werden. Das überdimensionale Alpine-Logo in einem dreifarbigen Grafiksystem ist das erste klare Symbol für die Identität der Marke im Motorsport. Die Farben Blau, Weiß und Rot beziehen sich auf die Farben der französischen und britischen Flagge, was für uns sehr wichtig ist. Zahlreiche Variationen zu allen Motorsport-Assets werden noch folgen.”