THG-Quoten: Deutsche E-Autofahrer lassen viel Geld liegen
Als E-Auto-Besitzer kann man seit dem 1. Februar 2022 Treibhausgaseinsparungen könnt Ihr über verschiedene Dienstleister veräußern. Doch viele machen das offenbar nicht.
13.06.2023 • 08:17 Uhr
Die Rechnung ist relativ simpel. Wie das Umweltbundesamt bekanntgab, wurden im vergangenen Jahr 750.000 THG-Quoten für Elektroautos zertifiziert. Parallel dazu erreichte die Zahl rein batterieelektrischer Pkw in Deutschland Ende 2022 erstmals die Millionenmarke. Das heißt, dass rund 250.000 E-Auto-Besitzer die THG-Quote für 2022 nicht genutzt haben.
Was ist die THG-Quote? Nachdem sich Deutschland im Klimaschutzgesetz dazu verpflichtet hat, die CO2-Emmissionen zu senken, sind verschiedene Maßnahmen eingeführt worden, um dieses Ziel zu erreichen. Dazu gehört unter anderem die sogenannte Treibhausminderungsquote (THG-Quote).
E-Auto: Warum gibt es die THG-Quote?
Damit sollen die Treibhausgasemissionen aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe schrittweise reduziert werden. Die THG-Quote betrifft alle Unternehmen, die fossile Treibstoffe wie Diesel oder Benzin in Umlauf bringen. Sie müssen jährliche Minderungsziele erreichen.
Schafft ein Unternehmen es nicht, die jährliche Quote von aktuell zum Beispiel sieben Prozent zu erreichen, kann es Emmissionszertifikate dazu kaufen, um auf die Quote zu kommen. Damit werden die Ziele dann zumindest auf dem Papier erreicht. Der Autobauer Tesla zum Beispiel verdient mit dem Verkauf dieser Zertifikate sehr viel Geld.
Als E-Auto-Besitzer kann man seit dem 1. Februar 2022 von dieser Regelung profitieren. Je nach Fahrzeugklasse des rein elektrischen Fahrzeugs wird dem Besitzer eine gewisse Menge an CO2-Einsparungen zuerkannt, die man als Emissionszertifikat ebenfalls verkaufen kann.
E-Auto: So bekommt man das Geld
Diese Treibhausgaseinsparungen kann man über verschiedene Dienstleister veräußern. Diese sammeln die Zertifikate zahlreicher E-Auto-Besitzer und verkaufen diese dann gebündelt. Geworben wird von vielen dieser Zwischenhändler mit Auszahlungssummen zwischen 250 und 350 Euro. Allerdings muss man sich an Fristen halten. Für 2022 zum Beispiel lief sie am 28. Februar 2023 ab.
„Aus Verbrauchersicht ist es positiv zu bewerten, dass mit der zusätzlichen Anrechenbarkeit von elektrischem Strom der Wettbewerb um kosteneffiziente Treibhausgasminderungen für Energie im Verkehrssektor gefördert wird", wird ein ADAC-Sprecher im Stern zitiert.
Tobias Austrup, Experte für Mobilität beim Umweltschutzverband Greenpeace, erklärt, dass man die Prämie auf jeden Fall mitnehmen sollte: „Die Quote fällt sonst an den Staat zurück. Und der wird sie dann irgendwann versteigern. Die Mineralienkonzerne kommen also so oder so an diese Quote."