Klimaschutz

„Stunde der Erde“ als Symbol für mehr Klimaschutz und Demokratie

Bis zur wohl symbolträchtigsten Aktion für Klimaschutz weltweit dauert es nicht mehr lange: Am 23. März ruft der WWF zur Earth Hour auf.

03.03.2024 • 12:29 Uhr

„Stunde der Erde“ als Symbol für mehr Klimaschutz und Demokratie

In diesem Jahr steht die Aktion unter dem Motto „Deine Stunde für die Erde!“. „Der aktuelle Zeitgeist ist angespannt. Krisen, Konflikte und Kriege beschäftigen die Menschen sehr. Wir wollen in diesem Jahr die Earth Hour als Moment füreinander, für unsere Erde nutzen und gemeinsam zeigen: Wir stehen ein für mehr Klimaschutz, für gegenseitigen Respekt, für Demokratie. Wir glauben an ein friedliches Miteinander jetzt und in Zukunft und stellen uns gegen Rechtsruck und die damit einhergehender Leugnung von Klimakatastrophen. Gemeinsam fordern wir eine Politik, die Klimaschutz in die Breite trägt, finanziell fördert und im Staatshaushalt langfristig verankert“, sagt Viviane Raddatz, Klimachefin beim WWF Deutschland.

Am 23. März um 20.30 Uhr wird ein globales Zeichen für den Klimaschutz gesetzt, wenn Menschen weltweit für eine Stunde das Licht ausschalten.

Auch in Deutschland zeigt sich das Engagement beeindruckend: Bereits einen Monat vor der von WWF ins Leben gerufenen Aktion haben sich mehr als 300 Kommunen zur Teilnahme verpflichtet.

Earth Hour: Novum in diesem Jahr

Ein Novum in diesem Jahr stellt die „Hour Bank" dar. Diese innovative Initiative erfasst jede Stunde, die Einzelne im Vorfeld und während der Earth Hour investieren, um aktiv einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten – sei es durch die Teilnahme an Bildungsprogrammen der WWF Akademie oder durch nachhaltiges Kochen.

„Wir blicken auf ein Jahr mit Negativrekorden und -schlagzeilen zurück, von Hitze bis Überschwemmungen. Wir blicken aber auch auf das Jahr zurück, in dem die Staatengemeinschaft auf der Klimakonferenz in Dubai den historischen Schritt zur Abkehr von fossilen Energien beschlossen hat, genau wie die Verdreifachung der Erneuerbaren-Kapazitäten weltweit“, so Raddatz.

earthhour2.jpg

Die Aufmerksamkeit konzentriert sich aktuell auf die Bundesregierung, da Deutschland in puncto Ausbau erneuerbarer Energien Nachholbedarf hat, ebenso bei der Schaffung eines zukunftsfähigen öffentlichen Haushalts. Investitionen fließen noch immer in veraltete, fossile Infrastrukturen, anstatt den Übergang zu nachhaltigeren Alternativen voranzutreiben.

„Die Energie- und Wärmewende sind nicht schnell genug, die Verkehrswende wird vom zuständigen Ministerium ausgebremst. Wichtige Gesetze wie das Gebäudeenergiegesetz wurden zerfranst, statt einen klaren Weg zu weisen. Bürger:innen und Unternehmen wollen mehr Klimaschutz. Es braucht nun dafür die nötige politische Klarheit statt Streit und Last-Minute-Richtungswechsel, die letztlich dem Ansehen der Demokratie in Deutschland und Europa schaden. Klimaschutzpolitik muss 2024 endlich die nötige Dynamik entfachen, damit wir die Erderhitzung auf 1,5 Grad begrenzen können“, fordert Raddatz.

Earth Hour: In diesem Jahr zum 18. Mal

Noch steuern wir auf eine Erhitzung von rund 3 Grad zu mit verheerenden Konsequenzen für Mensch und Tier.

In diesem Jahr initiiert der WWF bereits zum 18. Mal die weltweite Earth Hour, eine symbolträchtige Aktion, bei der global für eine Stunde die Lichter erlöschen – von ikonischen Monumenten bis hin zu Bürogebäuden, Privathaushalten und Wohnungen.

Die „Stunde der Erde" hat sich zu einem globalen Ereignis entwickelt, das auf jedem Kontinent zelebriert wird. In den letzten Jahren haben sich tausende von Städten aus 192 Ländern an dieser Initiative beteiligt. Allein in Deutschland waren im Jahr 2023 579 Städte und Gemeinden dabei. Für das Jahr 2024 ist die Tür für weitere Anmeldungen von Städten und Unternehmen noch offen, die in den kommenden Wochen ihre Teilnahme bekunden können.