Soll das Containern in Deutschland legalisiert werden?
Das Containern, also das Entnehmen von noch genießbaren Lebensmitteln aus Abfallcontainern von Supermärkten, ist in Deutschland illegal. Aber ist das gerechtfertigt? Warum werden so viele Lebensmittel weggeworfen? Sollte das Containern vielleicht sogar straffrei werden? Das Galileo Team hat recherchiert.
17.04.2023 • 07:32 Uhr
Laut einer Studie der Universität Stuttgart werden in Deutschland jährlich über 18 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Das sind fast 300 kg pro Person. Ein großer Teil davon sind noch genießbare Lebensmittel, die in den Müll wandern, weil sie das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten haben oder weil sie nicht mehr verkauft werden können. Supermärkte haben Angst vor möglichen rechtlichen Konsequenzen, wenn sie abgelaufene Lebensmittel verkaufen. Deshalb werfen sie sie weg, obwohl sie noch gut sind.
Das Galileo Team hat recherchiert, warum das Containern in Deutschland illegal ist. Laut dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit sind auch Lebensmittel aus dem Müll noch als Lebensmittel zu betrachten und dürfen nicht einfach so entnommen werden. Es besteht eine Verletzungsgefahr durch Scherben oder scharfe Gegenstände im Müll und es besteht das Risiko einer Lebensmittelvergiftung durch unsachgemäße Lagerung. Allerdings gibt es in anderen Ländern wie Frankreich, Spanien oder Italien bereits Gesetze, die das Containern erlauben.
Auch in Deutschland sollten Supermärkte ermutigt werden, Lebensmittel zu spenden oder zu einem reduzierten Preis zu verkaufen, statt sie wegzuwerfen. Außerdem könnte das Containern durch eine spezielle Regelung straffrei werden, ähnlich wie beim Fundbüro. Mehr Informationen findest du im Video.