So kannst du nachhaltiger reisen

Während der schönsten Zeit des Jahres gibt es einige Möglichkeiten, auf die Umwelt zu achten. Wir geben dir Tipps, wie du Reisen und Nachhaltigkeit so gut es geht unter einen Hut bringen kannst.

31.10.2022 • 11:42 Uhr

So kannst du nachhaltiger reisen

Von der Weltorganisation für Tourismus (UNWTO) wird der nachhaltige Tourismus so definiert, dass er „alle aktuellen und zukünftigen ökonomischen, sozialen und ökologischen Auswirkungen bei gleichzeitiger Beachtung der Bedürfnisse der Touristen, der Industrie, der Umwelt und der Gastgeberkommunen berücksichtigt.“

Oft liegt das Gute nah. „Vermeiden Sie Flugreisen und Kreuzfahrten, bevorzugen Sie Reiseziele in der Nähe“, empfiehlt das Umweltbundesamt beim Thema nachhaltiges Reisen. Doch auch wenn es in die Ferne geht, schließen sich Tourismus und Nachhaltigkeit nicht aus. Im Gegenteil.

Mit einem nachhaltigen Tourismus kannst du mit dazu beitragen, dass positive und vielfältige Dinge geschaffen werden: Arbeitsplätze können entstehen, das Wohlbefinden der Menschen vor Ort kann verbessert und zudem die Natur sowie Kultur geschützt werden.

„Nach einer Umfrage ist es 68 Prozent der Menschen wichtig, nachhaltig zu reisen, aber im Alltag setzen es tatsächlich nur rund vier Prozent um“, sagte der Vizepräsident des Reiseverbands, Ralf Hieke, der Morgenpost. flugzeug.jpg

Nachhaltiges Reisen: Die Reiseplanung

Nachhaltigkeit fängt bereits bei der Reiseplanung an. Dazu gehören das Reiseziel und das Verkehrsmittel. Klar ist: Durch Flugreisen entstehen tonnenweise klimaschädliche Treibhausgase. Eine umweltschonende Alternative ist die Bahn. Wie ein Greenpeace-Report aus dem Jahr 2021 zeigt, lässt sich ein Drittel der Kurzstreckenflüge innerhalb Europas durch Bahnfahrten ersetzen, in weniger als sechs Stunden Fahrzeit. Eine weitere Alternative ist der Fernbus.

Greenpeace rechnet für eine Einzelperson vor: Eine Bahnfahrt von Hamburg nach Bordeaux und zurück erzeugt pro Kopf zwischen 0,01 und 0,11 Tonnen CO₂ (je nach Verbindung). Mit dem Flugzeug wären es 0,48 Tonnen CO₂ und mit dem Auto sogar etwa 0,65 Tonnen.

Solltest du auf einen Flug zum Beispiel aufgrund der Distanz nicht verzichten können, gibt es die Möglichkeit, die Kohlenstoffdioxid (CO₂)-Emissionen, die durch einen Flug entstehen, über „Atmosfair" an anderer Stelle auszugleichen. Du kannst dann einen Betrag zahlen, den Atmosfair an zertifizierte Klimaschutzprojekte weiterleitet.

Auf der Webseite kannst du dir den Betrag ausrechnen. „Ein Flug nach Mallorca lässt pro Passagier zwei Quadratmeter Meereis schmelzen“, sagt Dirk Notz vom Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg. Ein Hin- und Rückflug von Düsseldorf nach Mallorca erzeugt durchschnittlich die Treibhauswirkung von 680 kg CO₂. Zum Vergleich: Das klimaverträgliche Jahresbudget eines Menschen beträgt 1.500 kg CO₂. Flüge von Düsseldorf nach Mallorca und zurück kannst du für 16 Euro an anderer Stelle ausgleichen.

Zur Vorbereitung gehört auch das Gepäck. Das Gewicht der Koffer, Taschen oder Rücksäcke hat auch eine Auswirkung auf den ökologischen Fußabruck.

Ein guter Tipp: Mit dem Co₂-Rechner des Umweltbundesamtes könnt ihr die Emissionen für Verkehrsmittel ausrechnen, aber auch für andere Bereiche des Lebens.

Nachhaltiges Reisen: Das Reiseziel

Doch auch das Reiseziel spielt eine große Rolle. Denn es gibt Urlaubsorte, die sich Nachhaltigkeit auf die Fahne geschrieben haben. Wer du dich inspirieren lassen willst, kannst du dir von der Nonprofit-Organisation Ethical Traveler helfen lassen, die Ziele nach den Umweltschutzstandards, dem sozialen Wohl und der Einhaltung der Menschenrechte vor Ort bewertet.

Nachhaltiges Reisen: Die Unterkunft

Womit du ebenfalls einen wichtigen Nachhaltigkeits-Beitrag leisten kannst, ist die Wahl der Unterkunft. Denn hier kannst du mit zwei Faktoren für Nachhaltigkeit sorgen: Zum einen, indem du die Umwelt so wenig wie möglich belastest und zum anderen, indem du die Wirtschaft unterstützt.

Beides lässt sich am besten umsetzen, wenn du auf das lokale Hotelgewerbe setzt anstatt auf große Ketten oder Resorts. Denn lokale Unterkünfte achten in der Regel besonders auf einen vernünftigen Energieverbrauch oder andere Umweltaspekte. Natürlich ist vor allem Camping eine nachhaltige Art der Unterkunft.

Hilfe, um solche Unterkünfte zu finden, erhältst du auf Webseiten wie bookitgreen, Ticati oder Greenpearls.resorts.jpg. In Sachen Winterurlaub hilft dir auch dieser Artikel weiter.

Nachhaltiges Reisen: Das Verhalten vor Ort

Bist du vor Ort, kannst du mit der Wahl des Fortbewegungsmittels viel Positives bewirken, indem du möglichst auf ein Auto verzichtest oder die Nutzung einschränkst, zum Beispiel, indem du dich mit anderen Gästen im Hotel bei der Mietwagen-Buchung zusammenschließt. Zu den nachhaltigsten Formen der Unternehmungen gehören natürlich Fahrradtouren oder Wanderungen.

Eine weitere Möglichkeit: Die lokale Bevölkerung nach Tipps und Tricks fragen, denn so kannst du dein Reiseziel auch gleich viel besser kennenlernen.

Helfen kannst du beim Thema Nachhaltigkeit auch, indem du dich vor Ort rücksichtsvoll verhältst. Soll heißen: Energie wie zuhause sparen oder den Müll trennen. Zu einem nachhaltigen Verhalten vor Ort gehört auch das Essen. Soll heißen: Auf regionale (Bio)-Produkte zurückgreifen, vegetarisch oder vegan essen, auf regionale Spezialitäten setzen.

Quellen: https://www.morgenpost.de/nachhaltigkeit/article236563543/urlaub-reisen-fliegen-nachhaltig-klima-ziele.html

https://www.greenpeace.de/engagieren/nachhaltiger-leben/fuenf-tipps-nachhaltigen-urlaub