Recycling

Recycling: So effektiv sind duale Systeme in Deutschland

Insgesamt 5,7 Millionen Tonnen Verpackungsabfälle führten die dualen Systeme 2022 einer Verwertung zu – das sind fast 90 Prozent aller bei den Systemen beteiligten Verpackungen.

11.12.2023 • 11:24 Uhr

Recycling: So effektiv sind duale Systeme in Deutschland

Die dualen Systeme in Deutschland haben im Jahr 2022 beeindruckende 5,7 Millionen Tonnen Verpackungsabfälle einer Verwertung zugeführt. Das entspricht nahezu 90 Prozent aller beteiligten Verpackungen, wodurch die seit 2022 gestiegenen gesetzlichen Verwertungsquoten für Materialien wie Kunststoff, Aluminium, Eisenmetalle sowie Papier, Pappe und Karton erfüllt wurden. Diese Ergebnisse wurden von der Stiftung Zentrale Stelle Verpackungsregister (ZSVR) im Dezember 2023 veröffentlicht.

Seit dem Jahr 2022 sieht das Verpackungsgesetz höhere Verwertungs- und Recyclingquoten von bis zu 90 Prozent für alle Verpackungen vor, die an den dualen Systemen beteiligt sind.

„Dass die dualen Systeme die seit 2018 steigenden Quoten weitestgehend erfüllen, zeigt nicht nur die Leistungsfähigkeit, sondern auch das Potenzial, das in unserem Abfallsystem steckt", sagt Axel Subklew, Sprecher der Initiative „Mülltrennung wirkt" der dualen Systeme. „Schon heute erzeugt das Recycling von Verpackungen durch die dualen Systeme jährlich rund vier Millionen Tonnen Sekundärrohstoffe. Sie sind eine wichtige Rohstoffquelle für die Wirtschaft."

Duale Systeme: Ergebnisse für das Jahr 2022 im Überblick

Bei den Kunststoffverpackungen, die in die dualen Systeme eingebunden waren, wurde eine werkstoffliche Verwertungsquote von 67,5 Prozent erreicht, was über der gesetzlichen Quote von 63 Prozent liegt. Bei Aluminiumverpackungen erzielten die Systeme eine beeindruckende Recyclingquote von 114,2 Prozent (Die Quote kann 100 Prozent übersteigen, wenn die dualen Systeme mehr Verpackungen einer Verwertung zugeführt haben, als bei ihnen beteiligt –„lizenziert“- waren.), und bei Eisenmetallverpackungen wurden 95 Prozent erreicht, beides weit über den gesetzlich geforderten 90 Prozent.

Papier-, Pappe- und Kartonverpackungen wurden zu 93,9 Prozent recycelt, ebenfalls über der Vorgabe von 90 Prozent. Die Recyclingquote für Glasverpackungen lag jedoch mit 81,4 Prozent unter dem gesetzlichen Ziel von 90 Prozent. Auch bei Getränkekartons (64,8 Prozent) und sonstigen Verbundverpackungen (64,1 Prozent) wurden die gesetzlichen Quoten von 80 bzw. 70 Prozent nicht erreicht.

Mit einer Gesamtrecyclingquote von 52,3 Prozent für Leichtverpackungen übertrafen die dualen Systeme die gesetzliche Vorgabe von 50 Prozent. Diese Quote berücksichtigt die gesamte Menge aus den Gelben Tonnen und Säcken, inklusive der darin enthaltenen Fehlwürfe, die etwa 30 Prozent ausmachen.

Die neue, höhere Recyclingquote für Glas stellt eine besondere Herausforderung dar. Mit einer erreichten Quote von rund 81 Prozent spiegelt das Ergebnis die Ergebnisse einer YouGov-Umfrage im Auftrag der Initiative „Mülltrennung wirkt" wider. Laut dieser Umfrage entsorgen nur etwa 80 Prozent der deutschen Bevölkerung leere Glasverpackungen regelmäßig in Altglascontainern.

„Altglas, das zum Beispiel im Restmüll oder - schlimmer noch - in Parks oder Grünanlagen landet, geht dem Recycling verloren", erklärt Subklew. Für die Zukunft gibt er sich optimistisch: „Um eine Quote von 90 Prozent zu erreichen, brauchen wir das Engagement von allen Verbraucher*innen. Wir haben daher bereits in diesem Jahr unsere Aufklärungsarbeit zum Thema Altglas verstärkt. Diese werden wir weiter intensivieren und gleichzeitig gemeinsam mit allen Beteiligten, Kommunen wie Entsorgern, eine flächendeckende und möglichst einfache Altglasentsorgung anbieten."

Mit ihrer Initiative „Mülltrennung wirkt", einer bundesweiten Aufklärungskampagne, informieren die dualen Systeme Verbraucher darüber, wie sie Verpackungen und Restmüll richtig trennen und damit den Wertstoffkreislauf schließen. Das Ziel: Sammelmengen und Qualität der Verpackungsabfälle für die Sortierung und Verwertung sollen weiter verbessert werden.