Hybridautos

Peugeot 3008 Facelift 2021

Der Peugeot 3008 erhält ein Facelift. Wir sind den neuen 3008 gefahren und berichten über die Änderungen.

16.12.2020 • 14:19 Uhr

Peugeot 3008 Facelift 2021

Exterieur

Der aufrechte Kühlergrill wurde überarbeitet, hat nun keinen Chromrahmen mehr und formt zusammen mit den Scheinwerfern eine durchgehende Einheit. Der 3008 zeigt nun lange vertikale Tagfahrlichter. In den trims GT Pack und GT kommen Voll-LED-Scheinwerfer. Für die beiden höchsten Niveaus ist nun ein Black Pack verfügbar, mit dem zahlreiche Elemente wie Kühlergrill, Front- und Heckschürze in Schwarz gehalten sind anstatt in Chrom. Mit dem Facelift erneuert sich auch die Struktur der Ausstattungsniveaus. Active, Allure und GT können fortan jeweils durch erweiterte Ausstattungsniveaus – Active Pack, Allure Pack und GT Pack – mit zusätzlichen Ausstattungen ergänzt werden. In der Seitenansicht gibt sich der Peugeot 3008 dagegen konservativer, setzt eher auf form follows function. Serienmäßig befinden sich die 17 Zoll „Detroit“ Felgen am Fahrzeug, in der Active-Variante werden diese durch 17 Zoll „Chicago“-Felgen ersetzt. Bei der Wahl des Allure-Designs oder GT erhält man 18 Zöller und im GT-Pack 19-Zoll-Felgen. Das Heck ist im Gegensatz zur Seitenansicht ein echter Eyecatcher. Hauptmerkmal sind die 3D-Rückleuchten, welche serienmäßig mit LED-Technologie geliefert werden. Diese erwecken den Eindruck von einem modernen und stilvollen Fahrzeug.

Das GT Paket enthält die Full-LED-Scheinwerfer mit Leuchtweitenregulierung, Außenspiegelkappen in Perla Nera Schwarz, Black-Diamond-Dach, Chromzierleisten unterhalb der Seitenfenster, Heckschürze mit integrierten Dekorauspuffblenden, GT-Line-Logo an den Kotflügeln und auf der Kofferraumklappe sowie Leichtmetallfelgen „Detroit“ 18″ in Grau matt.

Der echte GT enthält diese Dinge natürlich auch, nur das eben noch 19-Zoll-Felgen montiert sind und man eine starke Motorisierung hat. Der Peugeot 3008 PHEV mit Allrad ist ausschließlich als GT erhältlich.

Interieur

Das Peugeot i-Cockpit besteht aus sehr hoch liegenden Instrumenten und einem sehr kleinen Lenkrad. Dieses lässt das Gefühl aufkommen, man befinde sich in einem Computerspiel. Gerade für ein SUV ist das einzigartig. Einziger Nachteil: Je nach Körpergröße kann das Lenkrad das Cockpit etwas verdecken. Flugzeug-Cockpit-Schalter in der Mittelkonsole unterstreichen das futuristische Layout.

Nun im Facelift ist bereits im Einstiegsniveau Active das digitale Kombiinstrument mit 12,3-Zoll-Bildschirm (31,2 cm) und der Acht-Zoll-Touchscreen (20,3 cm) serienmäßig an Bord. Ab dem Niveau Allure misst der neue HD-Touchscreen zehn Zoll (25,4 cm). Wer sich für das höchste Ausstattungsniveau GT Pack entscheidet, kommt in den Genuss des Focal-Soundsystems mit zehn Lautsprechern und einer Gesamtleistung von 515 Watt. Neu ist auch die Nachtsicht-Funktion. Via Infrarot-Technik werden nachts oder bei eingeschränkter Sicht im Kombiinstrument Lebewesen abgebildet, die sich in einer Entfernung von bis zu 200 Metern im Bereich vor dem Fahrzeug befinden.

Was den Franzosen sehr gut gelungen ist, ist die Bezugswahl der Sitze. Serienmäßig kommen Stoffbezüge. Im Allure bekommt man einen hochwertigen Stoff-Kunstleder-Mix, und bei der GT-Version, also auch im Allrad-PHEV, erhält man eine Alcantara-Kunstleder-Mischung, im PHEV exklusiv mit Mikrofaser in Grau. Tierhaut gibt es lediglich optional für alle Versionen. Der moderne graue Stoff kommt auch am Armaturenbrett zum Einsatz, das hat schon skandinavischen Stil. Insgesamt zeigt der Peugeot 3008 einen sehr erfrischenden Ansatz im Interieur.

Für vier große Erwachsene bleibt im Fahrzeug genügend Platz, auch wenn der Peugeot 3008 nicht der Package-König ist, d.h. in anderen SUVs vergleichbarer Größe hat man ein bisschen mehr Raum, was u.a. an den recht dicken Sitzen liegt. Wenn man hinten sitzt, sollte man für große Personen die Vordersitze etwas hochpumpen, damit man auch die Füße unter die Vordersitze stellen kann und die Mulde für die Knie passt. Die hinteren Sitze lassen sich praktisch vom Kofferraum aus entriegeln und umklappen. Das Kofferraum-Volumen von 395 l bis 1.357 l bei umgeklappter Rücksitzbank bleibt übrigens beim PHEV unverändert, das ist beachtlich.

Motoren

Plugin-Hybrid (Frontantrieb):
1.6 Liter 4-Zylinder + ein Elektromotor vorne mit 225 PS Systemleistung (181 PS vom Benziner, 110 PS vom Elektromotor)
13,2 kWh-Lithium-Ionen-Batterie
50 km rein elektrische Reichweite
3,7 kW-On-Board-Charger (optional auch mit 7,4 kW)
8,7 Sek. 0 – 100 km/h

Plugin-Hybrid Hybrid4 (Allrad), 300 e-EAT8
1.6 Liter 4-Zylinder + zwei Elektromotoren (einer vorne, einer hinten) mit 300 PS Systemleistung (200 PS aus dem Benziner, der die Vorderachse antreibt plus ein Elektromotor mit 112 PS an der Vorderachse plus ein Elektromotor mit 113 PS an der Hinterachse)
13,2 kWh-Lithium-Ionen-Batterie
50 km rein elektrische Reichweite
3,7 kW-On-Board-Charger (optional auch mit 7,4 kW)
5,9 Sek. 0 – 100 km/h

Benziner:
1.2 Liter 3-Zylinder, 130 PS
1.6 Liter 4-Zylinder, 181 PS

Diesel:
1.5 Liter, 130 PS

Während die Basisvariante des Peugeot 3008 ca. bei 29.000 Euro liegt, muss man für den PHEV das Doppelte hinlegen (51.000 Euro). Dafür kommt der Plugin-Hybrid aber direkt in Vollausstattung, ausschließlich als GT. Den günstigsten GT ohne PHEV gibt es für ca. 40.000 Euro, da sieht man dann in etwa den Preisaufschlag für den Hybriden.

Fahrverhalten

Das Peugeot i-Cockpit bestimmt in der Tat das Fahrverhalten des Peugeot 3008. Denn das kleine Lenkrad und die hoch platzierten Instrumente sorgen für ein ganz anderes Fahrgefühl als bei anderen Kompakt-SUVs in dieser Klasse. Einerseits ist das Cockpit weit vorgebaut, so dass sich der Peugeot 3008 größer anfühlt als andere Wettbewerber. Andererseits vermittelt das kleine Lenkrad das Gefühl eines GoKarts. So hat man eine witzige Mischung aus zwei Elementen, an die man sich erst einmal gewöhnen muss. Effektiv wird das manche vielleicht abschrecken, andere werden es lieben. Das kleine Lenkrad ist übrigens sehr einfach zu bedienen, rangieren in der Stadt wird damit zum Kinderspiel. Allerdings vermittelt es von der Charakteristik her nicht gerade ein sportliches Gefühl. Auch das Fahrwerk ist eher gemütlich ausgelegt, der Peugeot 3008 ist eher ein Fahrzeug zum Genießen.

Der 2.0 Diesel, der nun aus dem Modellportfolio gefallen ist, hatte mit Automatik gut 7 l / 100 km verbraucht. Danach haben wir den 1.6 Liter Benziner mit 165 PS getestet. Ein Druck auf das im GT-Line-Paket inkludierte Aluminium-Pedal und der 3008 kommt hier ebenfalls gut voran. Der Motor ist leise und laufruhig, sowohl wenn man in der Kabine sitzt, als auch von außen für Passanten. Zudem kann man den Benziner auch mit 8 l / 100 km fahren – das ist zwar nicht super spritsparend, für ein Auto in dieser Größe aber auch nicht wirklich schlecht, und auch nicht viel mehr als beim Diesel.

Nun ist der Plugin-Hybrid Hybrid4 an der Reihe: Hier wählt man zwischen vier Fahrmodi, Elektro, Hybrid, Allrad oder Sport. Elektro wählt man, wenn man in der Nachbarschaft lautlos fahren möchte, bei Allrad stellt das Fahrzeug sicher, dass auf jeden Fall der Elektromotor an der Hinterachse zugeschaltet ist. In der Beschleunigung ist der PHEV mit 5,9 Sek. auf 100 km/h gut 2 Sekunden schneller als der stärkste Benziner. Das spürt man auch. Zudem merkt man nun, dass auch ein wenig Kraft über die Hinterachse kommt. Allerdings nicht so viel, als dass das Einlenkverhalten davon groß beeinflusst wäre. Angenehm ist natürlich das rein elektrische Fahren, damit ist man lautlos unterwegs und könnte so, bei entsprechender Ladeinfrastruktur, unter der Woche z.B. rein elektrisch pendeln. Aber auch wenn man den Hybrid-Modus benutzt, sorgen die elektrischen Momente und die Rekuperation dafür, dass man einen niedrigeren Verbrauch hat. Zieht man den Schalthebel nach hinten, kommt man in den B-Modus, bei dem mehr rekuperiert wird, sobald man das Gaspedal lupft.

Hier noch einmal die Fahrmodi in der Übersicht:
– Elektro-Modus: zu 100 Prozent elektrisch bis zu einer Geschwindigkeit von 135 km/h
– Hybrid-Modus: kombiniert die Leistungen der Elektromotoren und des Verbrennungsmotors
– Sport-Modus: nutzt die gesamte Kraft der Motoren für eine maximale Performance
– Allrad-Modus: verbesserte Traktion durch den Allradantrieb und die kombinierte Leistung aller Motoren

Im Vergleich dazu testen wir auch den Plugin-Hybrid nur mit Frontantrieb und 225 PS. Mit 8,7 Sek. 0-100 km/h hat diese Variante bei weitem nicht den Antritt der Allrad-Variante, ist dafür aber auch gut 5.000 Euro günstiger. Und normalerweise reicht dieser Antrieb auch völlig aus. Nur beim Beschleunigen auf die Autobahn merkt man die große Kraft-Differenz zur Allradvariante z.B. Ansonsten ist das Fahren im rein elektrischen Modus auch sehr angenehm.

Serienmäßig bietet der Peugeot 3008 im Einstiegsniveau Active eine Geschwindigkeitsregelanlage, einen Spurhalteassistenten und eine Verkehrsschilderkennung. Mit dem Active Pack erweitert sich die Ausstattung unter anderem um eine Rückfahrkamera mit 180°-Umgebungsansicht und die Funktion Mirror Screen, über die sich die Apps des Smartphones via Touchscreen bedienen lassen. Ein aktiver Toterwinkelassistent, Fernlichtassistent und Müdigkeitswarner sind ab dem Niveau Allure Serie.

Abmessungen

Länge: 4,45 m
Breite: 2,10 m
Höhe: 1,62 m
Radstand: 2,68 m
Leergewicht: 1.761 kg – 2.016 kg

Fazit

Der Peugeot 3008 ist mit dem Facelift frischer und sportlicher, gerade in der GT-Ausführung. Das i-Cockpit ist weiterhin außergewöhnlich. Im Fahren ist der 3008 einfach zu handeln, aber in der Dynamik eher für die gemütliche Gangart gedacht, was für ein SUV auch in Ordnung geht. Als 3008 Allrad-PHEV wird die Beschleunigung allerdings richtig kräftig. Alternativ kann man lautlos gleiten und gerade in der Stadt vorwiegend elektrisch fahren. Teurer geht ein 3008 dann nicht mehr, aber mit der Kaufprämie und der steuerlichen Förderung sowie den potenziellen Spriteinsparungen kann sich das langfristig rechnen, gerade im Dienstwagenbereich. Der Frontantriebs-Plugin-Hybrid ist die wirtschaftlich sinnvollere Wahl, dieser ist dann nur nicht ganz so fix in der Beschleunigung.

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