Paris 2024: Das Olympische Dorf zwischen nachhaltiger Planung und Zukunftsvision

Die Olympischen Spiele bieten nicht nur eine Fläche für sportliche Höchstleistungen, sondern auch eine Gelegenheit nachhaltige Maßnahmen zu fördern. Wir begleiten die Olympischen Spiele in Paris über die kommenden Monate vor dem Hintergrund der Nachhaltigkeit. Erfahre in unserer Serie, wie Paris 2024 mit dem Olympischen Dorf eine nachhaltige Stadtentwicklung vorantreibt.

15.04.2024 • 12:02 Uhr

Paris 2024: Das Olympische Dorf zwischen nachhaltiger Planung und Zukunftsvision

Ende Februar 2024 war es endlich so weit: Die lang ersehnte Einweihung des Olympischen Dorfs für die Spiele 2024 durch den französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron fand statt. Gut fünf Monate vor dem Beginn der Olympischen Spiele, wurde das Projekt nach langjähriger Bauphase beendet. Das Dorf soll nicht nur während der Spiele 14.500 Athletinnen und Athleten beherbergen, sondern auch langfristig einen positiven Einfluss auf die Entwicklung der Stadt und vor allem der Pariser Vororte haben. Sein Gebiet erstreckt sich über drei Gemeinden im Norden von Paris: Saint-Denis, Saint-Ouen-Sur-Seine und Île-Saint-Denis.

Das Olympische Dorf in Paris als Gastgeber für Athletinnen und Athleten

In erster Linie wurde das Dorf für die vielen Athletinnen und Athleten erbaut, die darin wohnen und einen erstklassigen Service erhalten sollen. Deshalb war es bei der Planung des Dorfes wichtig, die Bedürfnisse und Erwartungen der Sportlerinnen und Sportler zu berücksichtigen. Die Athletenkommission Paris 2024, bestehend aus 18 ehemaligen Olympiateilnehmerinnen und -teilnehmern, hat ein Manifest entwickelt, das auf Ideen und Forderungen von 53 Befragten basiert. So soll sichergestellt werden, dass das Dorf alles bietet, was die Teilnehmenden brauchen. Unter anderem das größte Restaurant der Welt, das täglich mehr als 40.000 Malzeiten servieren kann, und in dem der Olympische Gedanke gelebt wird.

Das Olympische Dorf in Paris: Umweltverpflichtungen und nachhaltiges Bauen

Bei der Planung des Dorfes wurde stark auf Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit geachtet. Man wollte das Hauptziel von Paris 2024, Treibhausgasemissionen zu reduzieren, auch auf der baulichen Ebene erreichen. Deshalb besteht das Baumaterial aus 90 Prozent recycelten Materialien. Zudem wurden innovative Lösungen wie ein unterirdisches Wasserkühlsystem und zusätzliche Isolierungen implementiert, um auf herkömmliche Klimaanlagen zu verzichten, die eine hohe Menge CO₂-Emissionen verursachen würden. Diese Maßnahmen sollen nicht nur dazu beitragen, die Umweltbelastung zu verringern, sondern auch eine für Paris im Sommer angenehme Raumtemperatur (zwischen 23 und 26 Grad Celsius) trotz der städtischen Hitze gewährleisten.

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Vom Modell zur Wirklichkeit: Das Olympische Dorf in Paris als 3D-Modell

Das Athletendorf in Paris: Klare Vision für die Zeit danach

Nach den Spielen soll das Athletendorf in ein neues und umweltbewusstes Viertel umstrukturiert werden. „Jeder entworfene Raum soll umkehrbar sein und nach der Veranstaltung wieder umgebaut werden“, sagt Henri Specht, Bauleiter des Projektes. Es sollen mehr als 2.800 neue Wohnungen entstehen, darunter 2.000 Einfamilienhäuser und 800 Wohnheime, sowie ein Studentenwohnheim und zwei neue Schulgruppen. Zusätzlich ist eine großzügige Grünfläche mit öffentlichem Park geplant, ebenso wie 120.000 m² Büro- und 3.200 m² Geschäftsfläche. Aus der Sicht des französischen Präsidenten seien die Olympischen Spiele nicht nur ein Großereignis, sondern auch entscheidender Wachstumsmotor: „Ohne Olympia würden wir nicht tausende neue Wohnungen bauen und neue Büroplätze würden nicht entstehen“, so Ministerpräsident Macron.

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Emmanuel Macron mit Bauhelm und Warnweste: Zwischen Begeisterung und Bedenken – die Kontroverse um das Olympische Dorf

Olympisches Dorf als Bauprojekt: Herausforderungen und Kritikpunkte

Trotz der Versprechungen, die Gemeinde positiv voranzutreiben, stößt das Projekt nicht immer auf Euphorie. Vor allem während der Bauphase haben Anwohnerinnen und Anwohner über viel aufgewirbelten Staub geklagt, den sie täglich einatmen mussten. Auch ansässige Unternehmen sind verärgert, da sie befürchten, während der Olympischen Spiele nicht in ihren gewohnten Räumlichkeiten arbeiten zu können. Zusätzlich besteht die Sorge, dass die Mietpreise in der Region steigen könnten, da vor allem die Neubauten für hohe Preise verkauft werden sollen. Diese Herausforderungen verdeutlichen, dass die Entwicklung des Olympischen Dorfes nicht ohne Kontroversen verläuft und es bleibt spannend zu sehen, wie das neue Bauprojekte ab Herbst 2025 umgesetzt werden soll.

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