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Neue Studie: Unterstützung für Klimaschutz in der Bevölkerung höher als vielfach angenommen

Die Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland unterstützt eine ambitionierte Klimapolitik, so eine repräsentative Studie des Sozialen Nachhaltigkeitsbarometers 2023. Die Befragten sehen in manchen Bereichen jedoch mehr Handlungsbedarf bei Politik und Industrie.

11.07.2023 • 07:47 Uhr

Neue Studie: Unterstützung für Klimaschutz in der Bevölkerung höher als vielfach angenommen

Das Kopernikus-Projekt „Ariadne“ führte eine repräsentative Studie zum Thema Klimaschutz durch. Genauer gesagt wurden mehr als 6.500 Menschen in Deutschland zu den Themen Energie- und Verkehrswende befragt. Veröffentlicht wurden die Ergebnisse Anfang Juli im sogenannten Sozialen Nachhaltigkeitsbarometer 2023, wie das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) mitteilte.

Mehrheit in Deutschland unterstützt die Energie- und die Verkehrswende

Die allgemeine Zustimmung für Klimaschutz in der Bevölkerung ist laut der Studie vergleichsweise hoch. Insgesamt unterstützen 68 Prozent der Befragten die Energiewende und 54 Prozent die Verkehrswende – in jedem Fall mehr als die Hälfte. Für 41 Prozent der Befragten sei das Thema „Klimaschutz“ mehr in den Vordergrund gerückt. So würden sie nach eigenen Angaben zum Beispiel versuchen in ihrem Alltag mehr Energie zu sparen.

Die Deutschen wünschen sich mehr Klimaschutz von Politik und Industrie

Trotz der hohen Zustimmung für die Energie- und Verkehrswende betrachten viele Bürger:innen ihre eigenen Handlungsmöglichkeiten in Bezug auf Klimaschutz als ausgeschöpft. Laut der Befragung sparen 71 Prozent aktiv Heizkosten und 47 Prozent fahren seltener mit dem Auto. Dennoch wissen 58 Prozent der Befragten nicht, wie sie noch mehr zum Klimaschutz beitragen könnten und sehen nun mehr Verantwortung und Handlungsbedarf in der Politik und Industrie.

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Mehrheit mit Entlastungen unzufrieden

Insgesamt empfinden 52 Prozent der Befragten die Verteilung der Entlastungen zur Abfederung von Inflation und gestiegenen Energiepreisen als ungerecht. 55 Prozent weisen darauf hin, dass insbesondere Menschen mit niedrigem Einkommen nur mangelhaft entlastet würden. Und 48 Prozent der Befragten wünschen sich Lösungen, die zum Klimaschutz beitragen, aber gleichzeitig auch zu einer Verbesserung der allgemeinen finanziellen Situation führen.

Befragte schätzten Unterstützung für Klimaschutz bei ihren Mitmenschen geringer ein

Überraschend: Die Befragten stehen der Veränderungsbereitschaft ihrer Mitmenschen pessimistischer gegenüber als es tatsächlich der Fall ist. So vermuten die Teilnehmer:innen zum Beispiel, dass die Zustimmung für Windenergieausbau in der Bevölkerung nur bei einem Drittel liege. In Wirklichkeit sind 59 Prozent der Menschen in Deutschland für mehr Windkraft. Außerdem dachten die Befragten, dass nur die Hälfte der Mitmenschen aktiv in ihrem Alltag Energie sparen würde. Die allgemeine Zustimmung zum Energiesparen liegt jedoch bei 77 Prozent.

Redaktionelle Meinung

Selbstverständlich tragen Politik und Industrie einen großen Teil der Verantwortung, wenn es um wirksame Maßnahmen zum Klimaschutz geht. Dennoch sollte die Rolle jedes einzelnen nicht vernachlässigt werden. Jeder von uns kann etwas unternehmen, damit der Umgang mit dem Klima und unserer Umwelt besser wird. Schon kleine Dinge können, wenn es nur genug Menschen tun, einen spürbaren Einfluss haben.

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